Mit Pikovaya Dama entführt uns das reiselustige Label XerJoff nicht nur an einen bestimmten Ort, sondern auch in eine bestimmte Zeit: Das 19. Jahrhundert Russlands soll es sein, die große Zeit des russischen Nationaldichters Alexander Puschkins. Eines seiner Werke ist Grundlage des heutigen Probanden, nämlich Pique Dame oder auf russisch Pikovaya Dama aus dem Jahre 1834. Auf dieser Erzählung basiert auch die gleichnamige Oper von Pjiotr Tschaikowski, die 1890 in St. Petersburg uraufgeführt wurde.
Pikovaya Dama – Von Habsucht und Gier
Puschkins Erzählung handelt von einem jungen Offizier, eigentlich sehr bescheiden und sparsam lebend. Dieser erfährt über einen Freund von einer Gräfin, die weiß wie man beim damals sehr populären Kartenglücksspiel Pharo drei Gewinnkarten voraussagen kann. Der Offizier gewinnt die Gunst der Gesellschafterin der Gräfin, schleicht sich in einem günstigen Moment an die Adlige heran und versucht, erst flehend, dann drohend, das Kartengeheimnis zu erfahren. Vergebens, denn die Gräfin schweigt. Tragischerweise führt der Offizier eine Pistole mit sich, um seinem Wunsch ultimativen Nachdruck zu verleihen. Als die Gräfin die (ungeladene) Pistole erblickt, bekommt sie einen Herzanfall und verstirbt. Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende. Auf der Beerdigung der Gräfin hat der junge Offizier eine Erscheinung der Verstorbenen.
Später verrät ihm der gräfliche Geist, dass die Drei, die Sieben und das Ass ihn gewinnen lassen werden. Besessen von dem Gedanken an den großen Jackpot setzt er bei der nächsten Gelegenheit beim Pharo all sein Erspartes auf die Drei … und gewinnt. Danach setzt er alles auf die Sieben … und gewinnt. Zuletzt setzt er alles auf das Ass … und verliert. Warum? Weil er nicht wie er dachte auf das Ass gesetzt hatte, sondern unbewusst auf die Pik-Dame und verliert so sein gesamtes Geld. Zu allem Übel scheint die Dame auf den Karten mit ihrem hämischen Grinsen auch noch der verstorbenen Gräfin ähnlich zu sehen. Zu viel für den Offizier, er wird wahnsinnig und murmelt fortan nur noch „Drei, Sieben, Ass. Drei, Sieben, Dame.“
XerJoff – Eine Zeitreise nach Russland
Das Russland des 19. Jahrhunderts fängt XerJoff mit den Duftnoten Bergamotte, Zitrone, Bulgarische Rose, Koriander, Atlas-Zedernholz, Iris, Weihrauch, Patchouli, Sandelholz, Vanille und Moschus ein.
In der exklusivsten Kollektion von Xerjoff, der Kollektion 17/17, demonstriert der Duft Pikovaya Dama die überragende Verbindung von natürlicher Schönheit mit exquisiter menschlicher Handwerkskunst.
Nur die besten und wertvollsten Rohessenzen werden mit neusten und schonendsten Extraktionstechniken destilliert und ergeben so ein olfaktorisches Meisterwerk. Der wertvolle Flakon wurde, wie alle Düfte der Kollektion 17/17, mit einer Edelsteinplakette geschmückt.
Die Ursprünge des Duftes Pikovaya Dama liegen im Jahr 1834, als einer der größten russischen Dichter, Alexander Puschkin, die Erzählung „Pique Dame“ veröffentlichte. In dem Roman treibt die Karte Pique Dame einen Offizier in einem alles entscheidenden Spiel in den Wahnsinn …
Auch der Duft Pikovaya Dama hat unverkennbar eine berauschende Wirkung: faszinierend, mit sauberen, frischen Noten spielend bis hin zu einer blumig-pudrig sinnlichen Entwicklung.
Alles auf eine Karte
Frisch aufgesprüht zeigen sich sofort zitrische Rosennoten, die bald von dem leicht seifig-kräuterigen Grün des Korianders untermalt werden. Zarte Goumandnoten erschnuppere ich. Eine leicht geröstete Zuckerwattennote, sehr subtil und überhaupt nicht aufdringlich, tänzelt im Hintergrund des Duftes leise umher. Kommt diese gourmandige Note von Weihrauch und Vanille? Sie lässt sich schwer einordnen, doch nehmen nach und nach die rauchigen Aspekte zu, bleiben aber immer noch sehr wenig greifbar, so durchscheinend wie ein Geist.
Eine dezente Cremigkeit umhüllt Pikovaya Dama, die ich der Iris zuordnen möchte, doch fehlt hier von den sonst üblichen Facetten der Schwertlilie jede Spur. Was zur Hölle ist da los? Verliere auch ich so langsam meinen (Duft)Verstand? Will ich die Antwort darauf überhaupt wissen? Ich besinne mich wieder auf meine beduftete Epidermis und genieße einfach. Diese zarten und gleichzeitig frische Hautnote mit schillernden und süßlichen Weihrauchwölkchen, einer hellen Holzigkeit und einer sanften Moschuspudrigkeit, in der Pikovaya Dama ganz allmählich ausklingt. Wunderschön!
Pikovaya Dama ist schwer in Worte zu fassen: Sehr komplex, sehr hautnah und dennoch unglaublich lang anhaftend. Ein ungewöhnlicher und intimer Duft, nicht unbedingt sexy, aber absolut faszinierend. Ein Sauberduft par excellence, ein Duft wie eine Erscheinung, transparent, hell und leuchtend. Präsent, aber unnahbar. Eines ist klar: Auf diese Pik-Dame sollte man unbedingt setzen. 🙂
Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße,
Steffi
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