Olfaktorischen Italienurlaub mit Acqua di Stresa …

… machen wir heute und morgen, meine Lieben! Die Marke tummelt sich schon länger auf dem Markt, ist jetzt endlich auch bei uns gelandet – Grund genug für mich, mir die Düfte einmal näher anzusehen 🙂

Duftendes vom Lago Maggiore – Acqua di Stresa

Stresa liegt, der geneigte Italienurlauber wird es wissen, am Lago Maggiore. Gestern hatten wir es von Capri, heute also der Lago Maggiore. Italien ist nach wie vor der Deutschen liebstes Urlaubsland und es finden sich etliche Fleckchen, die aufgrund ihrer mediterranen Herrlichkeit zuerst Künstler und Literaten, Intellektuelle und Freigeister anzogen, danach gerne auch mal den (Geld)Adel. Das trifft auch auf den Lago Maggiore zu: Ernest Hemingway erholte sich 1918 dort im „Grand Hotel des Iles Borromées“ von einer Kriegsverletzung und kehrte später erneut mit Freuden an diesen Ort zurück, den er auch in eines seiner Werke einfließen ließ – in A Farewell to Arms, In einem andern Land, spielen sowohl Stresa als auch besagtes Grand Hotel eine Rolle. Allerdings scheint man den Lago Maggiore wieder etwas vergessen zu haben, er scheint momentan ein bisschen aus der Mode gekommen als It-Urlaubsziel, wie die Welt 2011 berichtete, lest hier. Das allerdings empfindet der Autor als Chance, der Charme des Lago Maggiore ist seines Erachtens nach ungebrochen, der Pluspunkt jetzt ist, dass man sich nicht mit anderen Touristen auf den Füßen herumtritt. Und man wandelt dennoch auf den Pfaden von Hemingway, Oscar Wilde, Gustave Flaubert und Konsorten …

Acqua di Stresa sieht sich also vom Lagio Maggiore inspiriert und von Stresa, über das man bei Wikpedia Folgendes lesen kann:

„Am Golf liegt Stresa, das mit seinen Belle-Epoque-Villen und -Hotelpalästen heute noch den Charme eines mondänen Nobelkurortes ausstrahlt. In Stresa befindet sich die Villa Pallavicino mit ihrem Park und einem Zoologischen Garten. Jahrhundertealte Bäume und viele freilebende Tierarten lassen sich dort bewundern. In der Stadt fanden einige historisch bedeutsame Konferenzen statt (1. und 2. Konferenz von Stresa 1935 beziehungsweise 1958, Bilderberg-Konferenz 2004).“

Die Marke Acqua di Stresa verfügt über eine (schon ältere) Classic Line sowie sechs weitere Düfte, die wir nun auch im Sortiment haben – von denen habe ich mir heute ein Blümelein für Euch herausgepickt, Dianthus.

Im übrigen hat die Marke überaus schönes Bildmaterial, das ich an dieser Stelle wie auch an einigen weiteren sehr gerne einfließen lasse 😉

Nelkenzier – Dianthus

„Lying down on a lawn
feeling small in the immensity of the world
a green accord in the nose,
a flock of butterflies passes by
while moving fluffy clouds reveal gashes of blue sky.“

Die Ingredienzen: Kopfnote: Zitronenschale, Lavendel, Galbanum; Herznote: Nelke, Provence-Rose, maritimer Akkord; Basisnote: Styraxharz, Kaschmirholz, Moschus, Benzoeharz.

Nelkendüfte sind selten, extrem selten. Man sucht lange, möchte man einen Duft finden, der diese zierliche, bei uns häufig zu Unrecht als altbacken verunglimpfte Blüte in den Mittelpunkt stellt in dem Bestreben, sie olfaktorisch nachzuahmen.

Meines Erachtens nach ist das Dianthus ziemlich gut geglückt – ich mag ihn sehr, zumal er nach meinem Empfinden jenen zarten Duft der Nelke, dessen Facetten, auf feine Art und Weise einzufangen vermag und zugleich ein moderner Floraler ist. Ich möchte mich hier gar nicht so sehr in den Einzelheiten verlieren, weil Dianthus für mich als Ganzes ein kleines Meisterwerk ist. Selbstredend werdet Ihr sie finden, seine Zutaten, die aber weniger dazu gedacht sind, für sich als solche zu stehen als eben jene Nelkenschönheit nachzuzeichnen. Jene „dumpf“ anmutende, subtile Blumensüße, die verhalten cremig-pudrig ist, darüber hinaus von einer leisen Würzigkeit begleitet wird, die in höherer Konzentration und Dosierung pfeffrig-scharf duften würde. Weichheit und Weichzeichner, dunkelgrünes, zierlich-filigranes Blattwerk und exakte Konturiertheit. Darüber hinaus Leichtigkeit, luftige. Gleichermaßen Vintage als auch auch Moderne, Eleganz.

Ihr seht schon, ich eiere herum. Den Duft von Nelken zu beschreiben ist schwierig. Und dennoch – ich habe extra eine aus dem neuen alten eigenen Garten herangezogen: Ich finde, Dianthus ist eine ganz und gar wundervolle Nelkenimpression. Der Duft gefällt mir immer besser, je länger ich mich mit ihm beschäftige. Er ist ein Leisetreter, aber sehr komplex und vor allem auch extrem ungewöhnlich. Er macht überaus viel Freude, wenn man sich etwas länger mit ihm beschäftigt. Testen, meine Damen! Erst recht die Blumenzögerer unter Euch 😉

Ein mehr als gelungener Auftakt – ich freue mich schon auf die restliche Kollektion!

Einen schönen Tag Euch und viele liebe Grüße

Eure Ulrike