Grittis Tangerina und Basilico & Fellini von Vilhelm Parfumerie

Wir haben Ende Mai und schon Hitze. Früher hat man übrigens Übergangsjacken getragen, der eine oder andere erinnert sich noch. In den letzten Jahren, so zumindest die gefühlte Wahrheit, gibt es nur noch Winter oder brütende Hitze. Ja, dann suche ich mir halt im Mai schon eine Abkühlung und hoffe, diese in Grittis neuem Duft Tangerina zu finden sowie in dem grünen Basilikum von Basilico & Fellini von Vilhelm Parfumerie.

Abgefüllte Lebensenergie: Tangerina

Ja, wie herrlich! Spritzig, säuerlich, grün – so zeigt sich Tangerina von Beginn an. Der Pressetext sagt: „Der Sommer kommt. Mit Tangerina von Gritti aus der Smaragd Kollektion erhalten Sie die pure Lebensenergie in einem Flakon.“ Dem kann ich nur zustimmen. Wir haben es hier jedoch mit keiner süßen Mandarine zu tun, für Herbheit sorgt die Zitronatzitrone. Diese bittere Zitrusfrucht ist nicht wirklich essbar und wird hauptsächlich zu Zitronat, Konfitüre und Likör verarbeitet oder eben als Öl in der Parfümerie verwendet.

Die Duftnoten
Kopfnote: Mandarine, Cedrat (Citrus Medica)
Herznote: Jasmin, Ingwer, Koriander
Basisnote: Karamell, Moschus

Man sollte sich von den Duftnoten nicht verwirren lassen. Hier kommt keineswegs ein kräftiger Jasmin um die Ecke, nur eine florale Nuance ergänzt die angedeutete Ingwerschärfe und die grün-würzigen Noten von Koriander. Auch das Karamell der Basis sollte man schnell wieder vergessen, zu unbedeutend erscheint es mir hier. Lediglich Moschus zeigt seine weichen Seiten, wenn die größte Frische verflogen ist.

Auch wenn an Zitrusdüften wahrlich kein Mangel herrscht, mit Tangerina bekommt Ihr einen erfrischenden, herben und dennoch runden Duft, der die heißen Sommertage für Abkühlung und gute Laune sorgt. Ich finde ihn richtig gut!

Basilico & Fellini – Grünes Zauberkraut

Der Vilhelm Parfumerie hat sich Uli bereits ausführlich angenommen, nachzulesen hier, Ich schaue mir Basilico & Fellini an. Fellini, natürlich ist der große Regisseur Federico Fellini gemeint, dessen Werk Jan Ahlgren ein Duftdenkmal setzen wollte. Des Meisters große Vorliebe für Basilikum gab den Anstoß zur Duftkompostion. „Man erzählt sich, dass der Bonvivant und Feinschmecker bei Mahlzeiten häufig nach extra viel frischem Basilikum verlangte (bekannt als Aphrodisiakum).“

Basilikum ist nicht das Hauptthema des Duftes, wie man meinen könnte. Es schwebt nur als erster Gruß der Kopfnote in die Nase. Es dominieren weitaus stärker grüne Veilchennoten und eine grün-cremige Feige. Die Cremigkeit bleibt auch im Ausklang bestehen und wird schließlich von würzigen Heunoten flankiert. Ich finde das absolut in Ordnung so, denn der Geruch von Basilikum ist nicht unbedingt einfach. Als Zutat im Salat, zu Tomaten und Mozzarella immer fein, aber ich finde, dass er manchmal auch eine erdige und recht muffige Note besitzen kann. Deswegen unterstütze ich die Entscheidung des Parfümeurs, hier auf eine Andeutung zu setzen und dann andere Grünlinge folgen zu lassen.

Habe ich die erhoffte Erfrischung erhalten? Aber sicher doch! Habt Ihr Düfte, die erst ab 30 °C zum Einsatz kommen?

Liebe Grüße
Harmen