Frühjahrsputz!

Die eine oder der andere hat es bereits mitgekommen, ich habe es auch schon mehrfach erwähnt – ich ziehe um, bald. Letztes Jahr habe ich mir den Kleinmädchentraum vom großen, alten Haus im Grünen erfüllt – einem Haus, das die letzten Jahre im Dornröschenschlaf lag … Viel war zu tun, ist noch zu tun – drinnen und draußen. Vielleicht erinnert Ihr Euch an meine Artikel zwecks der duftenden Pflanzen? Seht hier und hier. Der Garten harrt nämlich eines grünen Daumens – ob ich den habe, weiß ich allerdings noch nicht, da ich bisher keinerlei Möglichkeiten hatte, mich zu beweisen. Kommt Zeit, kommt Gartenarbeit: Dieses Jahr werde ich es nicht mehr schaffen, mich wirklich damit zu befassen, was für bienen- und insektenfreundliche, robuste, pflegeleichte und am besten duftende Gewächse ich pflanzen möchte, zumal, Ihr merkt es schon, ich auf der Suche nach eierlegenden Wollmilchsäuen bin 😉 Dafür gibt es Gemüse – Kartoffeln, Salat, Kohlrabi, Zwiebeln, Zucchini, Kürbisse sowie Minze und Erdbeeren – sowie diverses Grün meiner Vorgänger: ich durfte mich schon an den blühenden Kirschbäumen und Pfingstrosen erfreuen, am Holunder und an Iris als auch Akelei.

Die größte Priorität hat allerdings momentan, dass innen alles einzugsbereit ist – nach einem knappen dreiviertel Jahr ist es nun bald soweit und es geht in vielerlei Hinsicht nur mehr noch um das Feintuning. Dazu gehört unter anderem auch das leidige Putzen, wobei wir beim Thema sind.

Es nervt. Erst recht, wenn man ohnehin seit Monaten knietief in der Baustelle steckt. Zuhause putzen, im neuen Heim … und ohnehin – wer putzt schon gerne? Als echter Duftnerd hatte ich mich schon in der Vergangenheit immer wieder halbherzig auf die Suche nach wohlriechenden Putz- und Spülmitteln begeben sowie weiterer „Haushaltskosmetik“. Jetzt habe ich das Thema einmal wieder ausgegraben, weil ich mir die ganze Hausarbeit ein wenig angenehmer gestalten wollte. Ihr werdet es kennen – wenn es gut duftet, geht es schneller und besser von der Hand, egal, um was es sich handelt 😉 So zumindest ist es bei mir, und auch wenn ich keine Putzperle aus Leidenschaft werde, ist es doch um einiges erträglicher mit einem feinen Duft.

Deshalb habe ich mich in letzter Zeit etwas umgesehen, fleißig getestet – und lasse Euch gerne an den Ergebnissen teilhaben. Ich beziehe mich im Folgenden nur auf den Duft – die Putzkraft hat sich, zumindest bei mir, schon erwiesen 😉 Und: Produkte mit Zitrone werdet Ihr nicht finden, weil ich sie nur in Ausnahmefällen mag – erinnert mich persönlich immer zu sehr an Raststättentoiletten …

Der Putzteufel ist los!

Allesreiniger, Glasreiniger, Küchenhygienereiniger, Badreiniger und Konsorten … es sammelt sich so einiges an in einem Haushalt. Nicht für jeden Zweck muss es ein eigener Reiniger sein, aber sobald da eine Auswahl verschiedener Düfte da ist, können es gerne ein paar mehr sein 😉

Es haben mir hier die Produkte mehrerer Firmen angetan, fangen wir doch mit meiner neuesten Entdeckung an – Marcel’s Green Soap. Brandneu bei DM gelandet und auch bei Manufactum erhältlich, konnte ich neulich nicht widerstehen … und bin ziemlich hin und weg von den Düften! Die Marke kommt aus den Niederlanden, getreu dem Motto „clean your home, save the planet“ verwenden sie recyceltes Plastik und die Zusammensetzungen der ökologischen Produkte sind ebenfalls top (siehe Codecheck), wobei ich ehrlicherweise nicht jedes Produkt auseinandergenommen und/oder nachgeschlagen habe zwecks der INCIs. Meine Lieblinge:

Basilikum und Vetiver – wenn es kein Reiniger wäre, könnte ich darin baden. Mehr Basilikum, frisch-krautig, und etwas weniger, aber dennoch wahrnehmbarer, grasig-grüner Vetiver. Ich wurde neulich gefragt, was für eine neue tolle Duftkerze ich denn hätte … nachdem ich fleißig war 😉

 

Hier bin ich wohl etwas speziell: Sandelholz und Kardamom ist mir persönlich im Sommer selbst im Haus etwas zu schwer. Allerdings ist es kein orientalischer Duft, sondern ihm wohnt definitiv auch eine Leichtigkeit inne, eine holzige und dank des Kardamoms auch grüne Anklänge. Das Sandelholz besitzt dennoch charakteristische Süßwürzigkeit, balsamische. Ich wusste gar nicht, dass Putzmittel so wundervoll duften können.

Patschuli und Cranberry, fruchtig-frisch und gleichzeitig holzig-erdig – mir gefällt es. Und nein, es riecht nicht modrig 😉

Alle Duftrichtungen gibt es jeweils als Allzweckreiniger („Flasche“) und als Allesreiniger (Sprühflasche) – ehrlich gesagt habe ich mir noch nicht genau angesehen, wo der Unterschied liegt, so es einen gibt. Ich mag die Sprühflaschen sehr gerne, weil ich ohnehin Sprühreiniger bevorzuge.

Ecover, eine zweite meiner Lieblingsmarken, sind alte Hasen im Bereich der Öko-Haushaltsprodukte. Sie kommen aus Belgien und sind schon mehr als drei Jahrzehnten tätig – dementsprechend vielfältig ist die Produktpalette. Mittlerweile allerdings gehören sie, genauso wie die „hip“ und stylisch anmutende neuere Marke Method (San Francisco, USA), zu SC Johnson.

PFEFFERMINZE! Ich hasse Fensterputzen, mit diesem Glasreiniger lasse ich mich aber doch hin- und wieder dazu bewegen, weil ich den Duft dieser frischen Minze so unfassbar schön finde.

… und nochmal PFEFFERMINZE! Und zwar in Verbindung mit Eukalyptus. Die Kombination wirkt so erfrischend und dynamisch, dass sich das Bad fast von alleine putzt, fast … 😉

Frosch dürfte der Klassiker sein unter den bio-orientierten Marken, hier in Deutschland kennt sie eigentlich jeder: Die Marke gehört zu Werner & Mertz (darüber hinaus Erdal, tana) und hat ihren Sitz in Mainz. Ich persönlich verwende schon lange Frosch, bin aber mittlerweile etwas abtrünnig geworden, weil mir kleinere Firmen in ihrem Nachhaltigkeitsgedanken zum Teil weiter gehen – Stichwort „vegan“, Palmölverzicht usw.. Dennoch begleitet mich dieser Reiniger schon lange:

Blau, blau, blau – wonach er duftet? Dezent. Und ja, er duftet. Gut sogar. Was ist es jetzt, wie duftet er? Keine Ahnung. Es verhält sich hier ein bisschen wie mit Iso E Super: mehr „Aura“ als wirklich „Ich bin da, ich bin ein Duhuuuft“, nach allem ein bisschen und nach nichts wirklich und  das auf eine wirklich hübsche Weise.

Der leidige Abwasch …

… macht sich leider nicht von alleine – und auch wenn die Spülmaschine ihre Dienste tut, es bleibt immer etwas übrig, das man von Hand spülen muss. Mir machen diese gelegentlichen Teilchen gerade fast schon so etwas wie „Spaß“, weil es seit neuestem exzellent duftet in meinem Spülbecken 😉

Radieschen, wo? Bergamotte? Keine Ahnung, es duftet floral und verhalten zitrisch, alles in allem auf jeden Fall ganz wunderbar. Ich liebe diesen Duft!

 

Ja. Es duftet wirklich nach (Wild)Rose und Melisse. Kein bisschen künstlich, sondern ziemlich authentisch floral-krautig und wirklich schön.

Ecover hat mittlerweile drei Spülmittel, ich kannte früher Zitrone & Aloe Vera, das ich einmal hatte und das auch wirklich nett ist, da steht mir aber wieder meine Zitronenabneigung bei „Haushaltskosmetik“ im Weg … Neulich entdeckt: Es gibt jetzt auch Granatapfel & Feige sowie Kamille & Mandarine. Granatapfel & Feige gefällt mir außerordentlich gut – diese Fruchtmischung passt einfach perfekt.

Sodasan, auch eine der altbekannten Ökomarken aus deutschen Landen (Oldenburg) haben schon länger ein Granatapfelspülmittel im Sortiment, das ebenfalls fein duftet:

 

Das stille Örtchen …

… ist für den einen oder anderen ein Ruhepol, an dem sich ungestört lesen lässt. „Besuchen“ tun wir es jeden Tag, mehrfach, und dennoch – putzen möchte es keiner wirklich … Trotzdem gibt es ein, zwei Reiniger, die ich nicht unerwähnt lassen möchte, denn wir kommen nicht drumherum 😉

Ich liebe Pinie. Und ich liebe ihren Duft. Vor Jahren hatte ich einmal freudestrahlend säckeweise Pinienkatzenstreu gekauft – eine Entdeckung, die mich, nochmals in helle Freude versetzte. Katzenklos sind an und für sich wenig erquicklich, ich dachte, mit dem Duft von Pinienholz wird es erträglicher. Fanden meine Katzen auch – und lagen am nächsten Tag paarweise darin, um hernach für den Toilettengang einmal die Spüle und ansonsten mehrfach die Zimmerecke anzupeilen … also kein Pinienstreu für mich Dosenöffner. Dafür gibt es jetzt Pinie ohne Streu auf meiner Toilette. Und endlich keine Zitrone mehr, die mich, siehe oben, immer an Raststättentoiletten erinnert, an Axel Schulz und Fackelmannwerbung etc..

Lavendel im stillen Örtchen geht immer – dieser Frosch ist schon ewig bei mir in Verwendung.

Atlantikfrische hört sich zugegebenermaßen gefährlich an – und zwar nach einem „In your Face“-Duft, der wie eine (Plastik)Wand im Raum Räumchen steht. Tut er nicht. Er duftet zurückhaltend und vor allem authentisch, ein bisschen maritim, vor allem aber auch nach Salbei.

Ganz neu bei den Bayern von Sonett – Minze-Myrthe. Richtig toll, wenn man, wie ich, Pfefferminze liebt 🙂

Gretchenfrage: Wie haltet Ihr es mit Duft bei Eurer „Haushaltskosmetik“? Schätzt Ihr diese beduftet, duftend – oder lieber ganz ohne? Kennt Ihr welche der genannten Produkte und verwendet sie auch? Was nehmt Ihr?

Viele liebe Grüße

Euer Putzteufel Ulrike 😉

P.S.: Bitte aufpassen: Wie Ihr seht, tendieren alle genannten Produkte in Richtung Bio bzw. sind ökologische Produkte mit natürlichen Duftstoffen. Natürliche Essenzen sind für Allergiker immer mit Vorsicht zu genießen! Pflanzen enthalten eine Vielzahl an (Wirk)Stoffen, sind deshalb generell „unkalkulierbarer“, darüber hinaus gibt es natürliche Essenzen und (Wirk)Stoffe, die über ein hohes Allergiepotential verfügen. Dasselbe gilt im übrigen auch für Kosmetik und Naturkosmetik. Viele Ärzte raten Allergikern deshalb eher zu ynthetischen Produkten, deren (möglichst reduziertere) Zusammensetzung und Wirkstoffe genau bekannt und erforscht sind.

Und noch etwas: Es finden sich oben nicht nur wegen meiner Zitrönchen-Abneigung keine Produkte mit Zitrusfrüchten. Zitrusfrüchte sind, einmal abgesehen von ihrem Allergiepotential, das mich persönlich nicht tangiert, nicht der Knaller für die Umwelt bzw. das Wasser – seht hier. Nachdem ich das einmal gelernt hatte, versuche ich (weitestgehend) bewusst danach einzukaufen und zumindest keine Mittelchen in den Einkaufskorb wandern zu lassen, die viel davon enthalten bzw. hauptsächlich daraus bestehen und/oder danach duften. Ihr werdet das Problem vielleicht kennen: Nachhaltig einzukaufen im Sinne von umweltbewusst und ethisch korrekt ist gar nicht so einfach und bedarf jeder Menge Information. Die Welt ist komplex und macht einen gerne konfus, keiner hat soviel Zeit, um sich wirklich dezidiert mit allem auseinanderzusetzen, leider. Aber – viele kleine Schritte machen eben auch einen Unterschied … Hier ein sehr interessanter Artikel zu den beiden letzten Abschnitten für die Neugierigen 🙂

Neueste Kommentare

Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

3 Kommentare

  1. Christiane
    24. Mai 2018
    Antworten

    Oh, vielen Dank für die vielen Anregungen. Vielleicht wird ja doch noch ne Putze aus mir 🙂
    Nein, im Ernst, ich finde Bad Putzen fast so schlimm wie Bügeln – wieso also nicht wenigstens mit duftender Unterstützung.
    Und die Episode mit dem Pinienkatzenstreu fand ich herrlich – sicher mehr als du als Betroffene. Danke für die Warnung. Es würde ja schon reichen, wenn das angeblich staubfreie Zeug wirklich weniger stauben würde *hust* Gesehen habe ich bislang nur „Babypuderduft“-Streu. Das wollte ich mir und der Miez aber nicht antun.

  2. Ulrike Knöll
    25. Mai 2018
    Antworten

    Prinzipiell ist putzen nicht der Knaller … 😉 Dennoch gibt es bei mir Dinge, die ich lieber tue als andere: Geschirr spülen finde ich z.B. viel angenehmer als abtrocknen, Staubsaugen o.ä. zehnmal besser als Fensterputzen. Das hasse ich ohnehin, weil die Fenster nachher meist schlimmer aussehen als vorher 😉 Dennoch – mit einem guten Duft finde ich manches wirklich viel erträglicher. Das fängt schon bei Seifen an: Ich liebe es, wenn meine Hände nach dem Waschen noch eine Zeit lang dezent duften, beispielsweise wenn ich am Schreibtisch sitze … Es sind halt die kleinen Dinge 🙂

    Die Katzenkiste war natürlich klasse 😉 Hier finde ich es aber auch krass, was an Streu angeboten wird: Katzenstreu mit Vanilleduft? Vanille mit Kaka? Baah, damit würde ich mir jegliche zarte Annäherungsversuche mit der Vanille zerschießen (ich habe mich lange mit dem Duft von Vanille schwer getan dank einer früheren Klassenkameradin, die synthetische Vanilledeos mit Transpiration und Polyesterpullis verbunden hat – tödlich …). Babypuder finde ich ähnlich schlimm – geht bei mir aber ohnehin alles eh nicht, weil ich (wieder) eine Asthmakatze habe.

    Liebe Grüße, auch an die Mupfe!

  3. 4. Januar 2023
    Antworten

    Ich bin total begeistert, dass man auch mit guten Düften putzen kann. Ich werde das Produkt mit Sandelholz ausprobieren. Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

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