Moscow Mule – Köstliches Maultier
Ein Cocktail in Kupferbechern hat die Bars aufs Neue erobert, der Moscow Mule, den es bereits seit den 1940er Jahren gibt. Was ist drin? Man presst zwei Limettenviertel im Becher aus, gibt Eiswürfel und Wodka hinzu und drei Teile Ginger Beer. Ich bin kein großer Cocktailtrinker, aber wenn man es mit dem oft recht süßen Ginger Beer nicht übertreibt, ist das ein köstliches Getränk.
Grund genug für Romano Ricci, Kreativkopf hinter Juliette Has a Gun, diesem Getränk einen Duft zu widmen:
„Die Idee war es, einen Duft zu kreieren, der den Trubel und die Euphorie um den berühmten Cocktail Moscow Mule einfängt. Eine frische, berauschende Zusammensetzung, die Ingwer und Kupfer verbindet.Diese beiden Elemente haben mich sowohl für den Flakon als auch den Duft inspiriert: Ingwer als Duftbestandteil hat etwas Geheimnisvolles – wie das Kampagnenmodel mit seinen roten Haaren.“ [Ginger werden bekanntermaßen auch die Rothaarigen im Englischen genannt.]
Moscow Mule als Duft
Statt eines Getränks im Kupferbecher halte ich mir nun den Duftstreifen unter den Kupferzinken. Trocken holziges Ambroxan und eine säuerlich-zitrische Note kommt mir entgegen. Das kann doch nicht alles sein, also rauf auf die Haut. Da riecht es sich gleich ganz anders. Spritzige Limette und Ingwer sind nun deutlich auszumachen, aber auch eine süßlich-würzige Note, die ich nicht so ganz einordnen kann. Hinzu kommt ein Hauch säuerliche Apfelfruchtigkeit. Von einer Duftentwicklung kann man nicht sprechen, alle Noten leuchten zugleich auf und bleiben mehr oder weniger wie sie sind. Die helle Holzigkeit von Ambroxan ist auch auf der Haut von Beginn an präsent.
Der Duftcocktail
Kopfnote: Ingwer, Limette, Bergamotte
Herznote: Apfel, Ambra, Sandelholz, Iso E Super
Basisnote: Ambroxan, Ambrettesamen, Hölzer
Hätte ich keine weiteren Informationen zur Idee des Dufts, würde ich sagen, dass der Geschmack des Moscow Mule olfaktorisch gestreift, aber nicht getroffen wird. Auch muss ich sagen, habe ich eine gewisse partielle Geruchsblindheit bei Ambroxan und kann deswegen mit Düften auf dieser Basis nicht so viel anfangen. Das große Aber: Moscow Mule von Juliette Has a Gun soll zum Feiern aufrufen, es wird sogar Alfred de Musset zitiert: „Was schert mich die Flasche? Was zählt, ist der Rausch!“
Genieße!
Wir genießen diesen leckeren Moscow Mule, dessen olfaktorisches Meisterwerk jeden in seinen Bann zieht. Er ist wie eine Einladung zum Teilen — wie ein gemeinsamer Drink für einen zeitlosen Moment, in dem Zungen lockerer werden und das Blut in Wallungen gerät.
Moscow Mule als Initialzündung, fünfe gerade sein zu lassen, auszugehen, zu trinken, zu feiern. Ein unbeschwerter Abend mit Freunden in ausgelassener Stimmung. Dann wiederum ist Moscow Mule eben doch wieder genau das Richtige. Noch ein nettes Detail. Die Verschlusskappe des Flakons wurde kupferfarben gestaltet. 🙂
Also, man sollte keine Abbildung des Cocktails eins zu eins erwarten, aber wer einen cocktailinspirierten, unbeschwerten Duft zum Ausgehen und Partymachen sucht, sollte einmal an Moscow Mule nippen.
Liebe Grüße
Harmen
Oh ja juliette has a gun, fängt schon bei der Namenswahl mit der Originalität an. Meiner Meinung nach gibt es einige große Parfümmarken die eher vorsichtig ja sogar stiril in die Auswahl Ihrer Düfte vorgehen – Hugo Boss, Joop, Gucci als beispiel. Aber juliette has a gun steht bei mir neben Thierry Mugler, beide haben den Mut völlig verrücktes und gewagtes rauszubringen und werden meist auch mit einer sehr positiven Resonanz belohnt. Mein absoluter Liebling von Juliette has a gun: another oud. Ich habe bis jetzt keinen besseren oud gerochen, lasse mich aber gerne eines besseren belehren 🙂