Note de Yuzu sorgt heute für ordentlich Frühlingsstimmung. Auch wettertechnisch ist der Winter überstanden. Die Frühlingsblüher zeigen sich schon seit Wochen überall bei uns und auch das laute und herrliche Vogelgezwitscher am frühen Morgen lässt sich nicht mehr verleugnen. Eine weitere positive Nachricht für alle Fastenanhänger: Nächste Woche ist Ostern. Wer sich also beim Fasten allzu sehr gequält hat, der darf erleichtert der nächsten Woche entgegenblicken. Die Zeit der Enthaltsamkeit hat ein Ende. 🙂
Doch genug des Frühlingsgezwitschers von mir, geht es doch heute nicht um meine Freude über die wiederauflebende Natur, die steigenden Temperaturen, die Sonne und meine damit verbundene, fast schon unerträglich gute Stimmung. Einen Duft möchte ich mir heute genauer anschauen und zwar: Heeleys Kollaboration mit dem frankojapanischen Modelabel Maison Kitsuné namens Note de Yuzu.
Paris & Tokyo vereint in einem Duft
Die Duftzusammenarbeit zwischen dem mittlerweile in Paris ansässigen Londoner multikreativen Olfakto-Philosophen James Heeley und dem französisch-japanischen Mode- und Musiklabel Maison Kitsuné trägt erste (Yuzu-)Früchte. Das internationale und in Paris beheimatete Label wurde 2002 von dem ehemaligen Daft-Punk-Manager Gildas Loaëc und dem japanischen Architekten Masaya Kuroki gegründet.
Ihre Mode ist eine Stilkreuzung zwischen Japan und Frankreich, zeitlos und modern zugleich, schick und gleichzeitig lässig. Die Stimmung zwischen dem Trio scheint nicht nur fruchtbar, sondern auch sonst richtig prima gewesen zu sein, wie das Bild unten beweist. Spitzenlaune also nicht nur diesseits der Tastatur. So muss es sein! 🙂
Das Trio ist olfaktorisch bereits seit einiger Zeit verbandelt: Die Maison-Kitsuné-Duftkerzen entstanden ebenfalls in Zusammenarbeit mit James Heeley. Nun verlassen die drei die wächserne Ebene und lancieren den ersten gemeinsamen Duft Note de Yuzu.
Note de Yuzu versprüht die Energie und Vitalität der japanischen Yuzufrucht, die einem mit ihrer Fruchtigkeit und Frische das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Eine farbenfrohe und strahlende Energie, die er mit Maison Kitsuné in Verbindung bringt und die James mit diesem Duft ausdrücken möchte. Ein Mix aus englischen, französischen und japanischen Einflüssen – ein bemerkenswerter Unisexduft, den sowohl Männlein als auch Weiblein von Paris bis Tokyo unwiderstehlich finden werden. Die direkte Frische des Duftes entwickelt sich zu einer aquatischen Note, die eine leichte Salzigkeit auf der Haut enthüllt – eine Erinnerung an das traditionelle japanische Yuzubad.
Obgleich Zitrusnoten in Europa, mehrheitlich mit dem Sommer in Verbindung gebracht werden, steht die Yuzufrucht hingegen in Japan für den Winter. Zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende, auch Tōji genannt, genießen die Japaner gerne ein warmes, entspannendes Yuzubad. Die gelben Früchte schwimmen auf der Oberfläche des Wassers und geben dabei ihren Duft frei; es heißt, diese japanische Tradition erhalte die Gesundheit, verleihe Jugend und spende Wohlbefinden.
Nicht unbedingt schön, aber lecker
Für alle biologisch und botanisch Interessierten eine kleine Randnotiz: Die Yuzu ist eine jahrtausendealte Kreuzung zwischen der Ichang-Zitrone und der Mandarine. Sie sieht aus wie eine dickschalige, von übler Cellulite übersäte, ja was eigentlich? Die etwa tennisballgroße Frucht besitzt die Form einer Mandarine, aber die Farbe geht eher ins Zitronig-Gelbe. Auf den Pressefotos räkeln und schmiegen sich übrigens keine Yuzufrüchte an den Heeley-Flakon. Hier wurden schnöde Zitronen abgebildet, also nicht irritieren lassen ob der straffen und fast schon aalglatten Oberfläche.
Die Yuzu wird nicht nur in der Parfumindustrie verwendet. Zwischenzeitlich findet man sie (respektive ihre Schale oder ihren Saft) als kulinarisches Accessoire auf immer mehr Tellern der gehobenen Gastronomie, denn ihr feines Aroma und ihr komplexes Geschmacksprofil übertrifft jenes der hierzulande traditionell in der Küche ausgequetschten Zitrone um ein Vielfaches.
Doch damit genug des meinerseitigen Botanikgeplänkels, denn die Duftnoten dieser Heeley-Kreation sind doch eigentlich viel spannender: Yuzu, Mandarine, Grapefruit, Algen, Fleur de Sel (Meersalz), Vetiver und Weißer Moschus.
Note de Yuzu – Hesperiden und Meer
Wenig verwunderlich startet Heeleys Note de Yuzu mit einer erfrischenden und doch deutlich süßlichen Hesperidennote: Grapefruit in leuchtendem Pink ist auf jeden Fall mit an Bord, Mandarine kann ich auch ausmachen und dann eine interessante Zitronennote, die wohl von der Yuzu stammen muss. Von einer leichten Herbe durchzogen, ohne allzu säuerliche Tendenzen, eher ins Süßliche, aber dennoch Erfrischende gehend. Die Yuzu korreliert ganz hervorragend mit der strahlenden und sehr authentischen Pink Grapefruit.
Nach und nach offenbart Note de Yuzu eine dezente Salzigkeit, wird sanfter und ein wenig … ja, bodenständiger. Die luftig-ätherischen Hesperidennoten scheinen vom Fleur de Sel aufgenommen worden zu sein, es aromatisiert zu haben. Hinzu zaubern Algen grünliche Meerestendenzen, ganz ohne den aquatischen Schlagstock auszupacken. Grünlich, salzig, zitrisch – Note de Yuzu vereint die Ingredienzien des japanischen Yuzubads auf wunderschöne Art und Weise. Moschus und Vetiver erden Note de Yuzu im Ausklang, verleihen ihm unaufdringliche Puder- und Holznoten, die mit einer subtilen wurzeligen Erdigkeit einhergehen.
Mit Note de Yuzu kreierten Heeley und Maison Kitsuné einen wunderschönen frühlingshaft-sommerlichen Hesperidenduft für beiderlei Geschlecht. Wie die Mode von Maison Kitsuné vereint auch das Parfum Zeitlosigkeit, Modernität, Lässigkeit und Schick. Ein toller, erfrischender Duft mit einer ungewöhnlichen Salznote, der sicherlich viele Freunde finden wird. Mich hat er auf jeden Fall schon einmal überzeugt und steht auf meiner To-Wear-Liste für das Sommerhalbjahr 2018. 🙂
Damit verabschiede ich mich für heute und wünsche Euch noch eine schöne Restwoche voller Sonne, guter Laune und Vogelgezwitscher. 🙂
Liebe Grüße
Julia
Schreibe den ersten Kommentar