erfreuen wir uns heute mit dem zweiten Duft von Acqua del Garda, mit Itinerario Olfattivo II:
„Die zweite Duftroute führt am westlichen Seeufer entlang: Von Gardone Riviera bis nach Sirmione treffen wir hier auf knorrige Olivenbäume und pittoreske alte Villen, von Efeu umrankt.
Die Pracht der Oliven ist Inspirationsquelle des Duftes, der Männern und Frauen gleichermaßen zu gefallen weiß. Eine olfaktorische Impression dieser Landschaft im Morgentau malt die Nr. II: Im Fokus stehen grüne Feigen und jene Oliven, deren edles Holz, ihr Blattwerk und ihre Früchte, die sonnengewärmt und satt sich präsentieren, von zarten Rosen umrankt und von Zitrusfrüchten angestrahlt.“
Ich muss sie stellen, die Gretchenfrage: Nun sagt, wie habt Ihr’s mit Steinfrucht? Oliven liebt oder hasst man, viel dazwischen gibt es fast nicht. Allerdings ändert sich die Einstellung doch zum Teil, nicht nur bei mir: Als Kind konnte man mich damit jagen, wie beispielsweise auch mit Artischocken – heute liebe ich beide. Oliven, egal in welcher Farbe, unabhängig von ihrer Herkunft, ich kann selten genug bekommen von diesen kleinen Feinen.
In wievielen Düften aber gibt es Oliven? Mir fällt auf Anhieb nicht viel ein, genauer gesagt eigentlich nur Casamoratis Fiore d’Ulivo (Olivenblüte, keine Frucht), Huitième Arts Ciel d’Airain (Birne und Olive/nholz, letztere nicht sehr wahrnehmbar für mich, lest hier) und Sienne l’Hiver von Eau d’Italie, der eine deutliche Olivennote enthält. Schauen wir uns einmal an, ob Itinerario Olfattivo II eine solche offenbart!
Die Duftnoten: Kopfnote: Bergamotte, Feige, Zitrone; Herznote: Rose, Feige, Olive, Myrrhe; Basisnote: Vanille, Cumarin, Zedernholz, Moschus.
Acqua del Garda No. II zeigt auf meiner Haut eine deutliche Olivennote, ja – und setzt diese einer grünen Feige entgegen. Untermalt werden diese beiden von subtilen Anklängen einer zitrisch-fruchtigen Rose, einer seidig-weichen, sowie von balsamisch-würzigen Wärme von sacht-cremiger (Vanille)Süße. Dazu gesellen sich ordentlich knarzige Hölzer, sonnengewärmt und trocken.
Itinerario Olfattivo II lediglich als einen weiteren Feigling, noch einen Feigenduft zu charakterisierten, greift zu kurz. Er ist seiner Natur nach ein Feigenduft, ja. Allerdings ist er ein holzig-grüner Vertreter seiner Gattung, der zwar unisex ist, allerdings eher in Richtung Männer zielt – von dieser Sorte Feigling gibt es nicht wahnsinnig viele. Am ehesten denke ich noch an Parfumerie Générales Jardins de Kérylos wegen dessen ebenfalls grüner Feige, die allerdings die einzige Gemeinsamkeit der beiden Düfte darstellt. Die kernige, holzige Olivennote in Itinerario Olfattivo II, sein Alleinstellungsmerkmal, gefällt mir außerordentlich gut, macht ihn darüber hinaus zu einem idealen Begleiter für die Männerwelt, von der ich mir überhaupt wünschen würde, dass sie sich ein wenig mehr auf die von mir geschätzte Feige besinnen würden – hier meine Herren, eine exzellente Möglichkeit tut sich für Euch auf!
Ab morgen folgen die Damendüfte vom Gardasee – bis dahin alles Liebe
Eure Ulrike
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