Mit Byredo in der Bibliothèque

Vor Kurzem kam Byredos Raumduft Bibliothèque auf vielfachen Wunsch als limitiertes Eau de Parfum auf den Markt. Ich muss gestehen, dass der Raumduft trotz großen Interesses bislang an mir vorbeigegangen war. Nun darf ich es eben beim Parfum nachholen.

Bibliothèque – allein der Name löst bei mir eine leichte Euphorie aus, denn ich gehöre auch zu den bibliophilen Sammlern und Jägern, die jedem fein gebundenen Lederrock nachstellen. Ein in hochwertiges Leder gebundenes Buch, ein mit Gold verzierter Rücken, man schlägt es auf und es duftet nach dickem, weichem Büttenpapier … da kann einfach kein E-Book mithalten. Bei jedem Umzug verfluche ich meine Bücherleidenschaft, sonst nie. 🙂

byredo bibliothèque

Trotzdem erwarte ich nicht, dass Byredo nun einen Leder-Papier-Duft auf die Beine gestellt haben. Wer lieber etwas in diese Richtung lesen möchte, hier eine kleine Leseempfehlung aus unserem Archiv:

Die Gier nach Papier – Paper Passion

Bibliothèque entführt Sie in die stillen Räume einer traditionellen Bibliothek. Eine Welt des ruhigen Nachdenkens, wo die Zeit stillsteht und die Sinne angeregt werden. Weiche, süße Aromen von samtigem Pfirsich und spritziger Pflaume erfüllen die Luft, bevor ein trockenes Blütenbouquet aus Pfingstrose und Veilchen Nostalgie verströmt – mit einem Hauch Moschus. Staubiger Patschuli wird schließlich enthüllt, inmitten von Leder und Vanille, die an einen Lieblingssessel erinnern, an einen Tisch auf dem Bücherstapel liegen, ledergebundene Bände mit abgenutzten Seiten, die von der Zeit gezeichnet sind.

Ohne diese Geschichte drumherum würde man natürlich nicht sagen: „Mensch, das riecht ja wie eine alte Bibliothek!“ Erst auf die Haut aufgetragen, verstehe ich die Idee wirklich. Fruchtig und blumig? Ja, aber dann kommt eine Pflaumennote hinzu, eine Trockenpflaume, würde ich sagen, die mit Veilchen und einem wohltemperierten Patschuli- und Lederton verschmilzt. Eine Kombination, die ganz wunderbar harmoniert. Mögen muss man allerdings diese Fruchtnote, die pfirsichflauschig und ein bisschen cremig bleibt.

Wer wie ich schon die eine oder andere altehrwürdige Bibliothek besuchen durfte, muss einräumen, dass man das Ganze auch anders hätte anpacken können, um die Atmosphäre einer solchen Stätte zu treffen. Nichtsdestoweniger ist ein faszinierender Duft entstanden, der mit seinen leicht vergorenen Trockenfruchtnoten Köstlichkeit, Nostalgie und Tiefe hervorzaubert. Vielleicht passt der Duft dann doch etwas besser in die heimische Bibliothek, wo man in Ohrensessel und geschriebene Meisterwerke versinkt und alles um sich herum vergisst.

Liebe Grüße
Harmen

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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