Die Duftgeschichten von MiN New York

An dieser Stelle wünsche ich Uli gute Besserung! Es hat sie niedergestreckt, deswegen springe ich heute mit einer Neuigkeit ein: Die Duftboutique MiN New York ist Duftfans natürlich schon seit Längerem ein Begriff, nicht zuletzt weil sie 2014 eine eigene Duftlinie lancierte. Ich freue mich, Euch verkünden zu dürfen, dass Aus Liebe zum Duft die Marke in Kürze exklusiv in Deutschland ins Sortiment aufnimmt, fürs Erste die Linie Scent Stories No. 1. Ich werde Euch alle 11 Düfte kompakt in drei Artikeln vorstellen und kann jetzt schon verraten, dass es hier wirkliche Schätze zu heben gibt.

MiN New York – Mehr schöne Minuten

Das von Chad Murawczyk geführte Geschäft folgt dem Grundsatz: „Die Welt braucht nicht mehr Produkte, sie braucht bessere Produkte.“ Dem kann man sich ohne zu zögern anschließen. Werden sie diesem Anspruch selbst gerecht?

„MiN“ leitet sich von „Minute“ ab. Die Idee dahinter: Ein gutes Leben ist eine Sammlung gut gelebter Momente oder Minuten, und wenn man einzelne Momente schöner macht, wird auch das gesamte Leben schöner. Die in Grasse kreierten Parfums sollen also durch die geweckten Assoziationen unser Leben bereichern. Die Düfte sollen uns dabei helfen, Zeit und Raum zu überwinden und auf eine Fantasiereise zu gehen. Los gehts, würde ich sagen. 🙂

vol 1 / chapter 1: DUNE ROAD

Sommerspaziergänge. Eine frische Meeresbrise. Schaumiger Sand. Das Flüstern der Kräuter, der Wildblumen und des Tangs aus der Ferne. Ätherisch, bezaubernd ein schemenhaftes Vergnügen. Algen, Gras, Vetiver und Treibholz küssen die Haut mit Meersalz, Luft und Moschus.

Dune Road ist definitiv ein Meeresduft, aber glücklicherweise kein aquatischer. Man riecht grüne und salzige Noten, Luft, Wind, verwittertes Holz, irgendwo liegt etwas frisch angespülter Tang im Sand. Kein Strand in den Tropen, es ist vielleicht nicht einmal warm. Ein kühler Morgen oder ein bedeckter Frühlingstag am Meer. Ein Spaziergang durch die Dünen. Man genießt einfach nur die Weite und den Wind. Für mich einer der überzeugendsten Meeresdüfte, die ich jemals unter der Nase hatte. Ein Duft etwa für Freunde von Heeleys Sel Marin oder The Different Companys Sel de Vétiver, wobei Dune Road im Vergleich etwas zurückhaltender bleibt.

Die Duftkomposition
Kopfnote: Absinth, Kardamom, Ozonische Noten
Herznote: Maritime Noten, Salzige Noten, Seegras, Treibholz
Basisnote: Vetiver, Zedernholz, Moschus

vol 1 / chapter 2: LONG BOARD

Salzige Gischt. Die warme Sonne auf nackter Haut. Seevögel singen zum Flüstern des Ozeans. Milde, schwebende Momente voller Geschichten und Lachen mit Freunden. Ein Spritzer Orangenblüte enthüllt salzige maritime Noten, umhüllt von tropischer Kokosnuss und Sonnencreme. Ein erdiges Vetiverherz verschmilzt mit einer Basis aus Vanille und Amber. Reinstes Glück.

Mit dem zweiten Kapitel der Duftgeschichte Long Board bleiben wir am Meer. Bei Dune Road schrieb ich, dass wir uns nicht in den Tropen befinden. Bei Long Board könnte dies aber durchaus der Fall sein, denn hier haben wir einen Sonnencremeakkord, der nach Kokosmilch und Orangenblüte duftet. Da muss man einfach unwillkürlich an warme, sonnengebräunte Haut denken. Die Idee erinnert an unter anderem an Pierre Guillaumes Long Courrier aus seiner Collection Croisière. Ein Duft, den ich durch seinen Gourmandeinschlag eher an einer Dame sehe. Auch Long Board bleibt aber dezent und ruhig, ausgewogen und entspannt. Und mit Long Board ist hier sicher nicht das Skateboard, sondern das gleichnamige Surfbrett gemeint. Also taucht ein ins duftende Nass!

Die Duftkomposition
Kopfnote: Kardamom, Maritime Noten
Herznote: Kokosnuss, Orangenblüte
Basisnote: Ambra, Vanille, Vetiver

vol 1 / chapter 3: THE BOTANIST

Ein Historiker der Natur mit einem fürsorglichen grünen Daumen. Immer, jeden Tag … Schmutz, Blätter und Wurzeln. Ein Parfum voller Früchte und Blüten mit einem erdigen Ausklang. Ein Korb voller köstlicher Äpfel, Bergamotten und Grapefruits enthüllt einen Strauß aus Pfingstrosen, Rosen, Maiglöckchen. Gegründet auf den Harzen der Zypresse, Vetiver, Moschus und Ambra.

Ich musste erst einmal überlegen, woran mich The Botanist erinnert, dann fiel es mir ein. Mir hat schon immer der besondere Duft gefallen, wenn man in eine Gärtnerei kommt. Es ist warm, es duftet nach Schnittblumen, nach Blumenerde, nach Blattgrün. The Botanist spiegelt genau dies wider, verbunden mit herben zitrischen Noten und einem erdigen Hauch Vetiver. Ein ganz unaufgeregt grün-floraler Duft, der durch seine Zartheit meines Erachtens bestens in den Frühling passt.

Die Duftkomposition
Kopfnote: Grapefruit, Bergamotte, Rosa Pfeffer, Apfel
Herznote: Pfingstrose, Zypresse, Maiglöckchen, Rose
Basisnote: Vetiver, Moschus, Ambra

vol 1 / chapter 4: SHAMAN

Ein rauchiger Patschuli mit Veilchenblättern und Weihrauch. Von einer anderen Welt, mystische Zeitreisende. Bewahrer heiliger Geister. Hellsichtig, unendlich und tiefgründig.

Shaman beginnt mit grünem Veilchen und einer frischen Würze. Dann geht es erst richtig los mit den Harzen: Weihrauch, Labdanum und ein Hauch Rose sowie Patschuli. Auf meiner Haut ist von Beginn an auch eine kräftige Honig- bzw. Bienenwachsnote präsent mit einem nach Kamille duftenden Einschlag. Das heißt aber nichts, wurde mir erst unlängst bestätigt, dass auf meiner Haut die Basisnoten ungewöhnlich stark herauskommen. Unser Schamane wohnt im Wald, so dunkelgrün, harzig und erdig ist die Kreation. Man darf sich das Ganze trotzdem nicht wie einen Nasenstüber vorstellen. Wie bei den Vorgängern wurde hier Maß und Mitte eingehalten. Eine geheimnisvolle, dunkelgrün-harzige, aber nicht schwere Komposition.

Die Duftkomposition
Kopfnote: Veilchenblätter, Mandarine, Kardamom
Herznote: Weihrauch, Labdanum (Zistrose), Muskatnuss, Rose
Basisnote: Ambra, Patchouli, Styraxharz, Honig

Erstes Fazit

Ich bin wirklich sehr angetan von den ersten vier Düften und werde Euch schon bald von den weiteren berichten. Es wird noch spannender!

Liebe Grüße
Harmen