… sind nach wie vor auf Shoppingtour – und zwar in der Nische. Vermutlich ist es für Euch, liebe Leser, als Endkunden nicht wirklich transparent, wenn Ihr nicht stetig tief eintaucht in der virtuellen Parfumszene, vielmehr deren Plattformen, Blogs und so weiter und so fort.
Deshalb an dieser Stelle einmal eine kleine Zusammenfassung nebst aktuellem Anlass: Wem gehört was?
Estée Lauder hat 2014 Frédéric Malle und Le Labo gekauft, 2016 By Kilian und irgendwann um den Dreh auch noch Jo Malone. Ansonsten gehören zum Konzern unter anderem Aveda, Bobbi Brown, Clinique, LaMer, MÄC, Origins sowie die Duftlizenzen von DKNY, Donna Karan, Ermenegildo Zegna, Kiton, Michael Kors, Tommy Hilfiger und Tory Burch als auch die Sparte Tom Ford Beauty.
L’Oréal kauften 2016 Atelier Cologne auf. Was diesen Konzern angeht muss ich vermutlich nicht viel sagen – wir wissen alle, wie unfassbar groß er ist. Er besitzt laut Wiki 28 internationale Marken, welche in vier Divisionen aufgeteilt sind:
- Zu den Consumer Products gehören L’Oréal Paris, Garnier und Maybelline Jade, Essie, Softsheen Carson, NYX Cosmetics.
- Professionelle Produkte, die nur in Friseursalons und über Friseurbedarf-Onlineshops vertrieben werden, sind Kérastase, Redken, Matrix, Shu Uemura Art of Hair, Decléor, Carita und L’Oréal Professionnel.
- Marken der Luxusprodukte sind Lancôme, Biotherm, Helena Rubinstein, Kiehl’s, Giorgio Armani (Parfüm), Ralph Lauren (Lizenz für Parfüm), Cacharel (Parfüm), Viktor & Rolf (Parfüm) und Yves Saint Laurent Beauté, Clarisonic, Diesel, Maison Martin Margiela, Urban Decay, Shu Uemura, Yue Sai, Guy Laroche, Paloma Picasso.
- Marken der Apothekenkosmetik sind Vichy, La Roche-Posay, innéov, Roger & Gallet und SkinCeuticals. Zudem gehört zur L’Oréal-Gruppe die Naturkosmetik-Marke Laboratoire Sanoflore.
- The Body Shop
Puig kaufte 2016 L’Artisan Parfumeur als auch Penhaligon’s. Im Besitz der Spanier befinden sich bereits Nina Ricci, Carolina Herrera, Paco Rabanne und Jean Paul Gaultier (die kompletten Marken inklusive Parfumsparte), Agua Brava und Quorum und weitere sowie die Lizenzen hinsichtlich der Parfums von, Achtung, Prada, Valentino und Comme des Garçons (ich meine hier nur teilweise).
Manzanita Capital, eine Investmentfirma, hält seit geraumer Zeit (Bären)Anteile an: Eve Lom, Diptyque und Byredo.
Burt Bee’s gehört schon seit 2007 zur Clorox Company.
LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE mischen ab jetzt ebenfalls in der Nische mit: Vor einigen Tagen wurde verkündet, dass der Luxuskonzern Maison Francis Kurkdjian übernimmt. Ihre erste Nischenduftmarke, die sich nun zu Marken wie Christian Dior Parfums, Parfums Givenchy, Guerlain (4,2 % seit 1987, 58,8 % seit 1994), Kenzo Parfums (1993), Benefit Cosmetics (1999), Fresh (2000) gesellen darf.
Na dann Prost, der Moët steht sicher schon gut gekühlt bereit …
Kann mir nicht helfen, aber für mich liest sich das wie eine Todesanzeige 🙁
Nun ja, … der „Mass Market“ hat halt eben ein Problem: Die Preise sind nicht mehr stabil, sondern im freien Fall inbegriffen, darüber hinaus kursiert extrem viel Graumarktware, sprich Händler verkaufen Ware von Herstellern, die diese niemals authorisiert haben. Das wird so langsam zum echten Problem für viele und alle sind auf der Suche nach „Lösungen“. Es ist gerade generell sehr viel im Umbruch in der Branche.
Wirklich shocking Ulrike! Solche Tatsachen hauen eine um. Wo führt das nur hin?
Warum macht Monsieur Francis Kurkdjian solche Sachen?!
Montale gehört noch zu Montale, oder weißt Du Gegensätzliches? Der wird preistechnisch manchmal regelrecht verscherbelt.
Und immer wieder trauen sich einzelne Neulinge auf diesen riesigen Markt, Respekt!
Bin gespannt, wie das weitergeht. Danke für den tollen Überblick!
LG Caro
Huhuu liebe Caro,
nun ja, ich denke, da sind schon große Summen im Spiel, das verführt, eine Marke zu verkaufen … Montale gehört noch zu Montale, da weiß ich nichts anderes, die Preise kommen woanders her … wenn Nische verscherbelt wird, hat das mit dem (illegalen) Graumarkt zu tun: Diverse Hersteller sind schon ziemlich verzweifelt, weil es einige „Anbieter“ auf dem Markt gibt, die deren Düfte verkaufen, ohne überhaupt lizenziert zu sein als Verkäufer bzw. direkt beliefert worden zu sein. Wenn diese die Ware dann „verkloppen“, zum Teil auch unter dem regulären Einkaufspreis (!), den alle normalen Händler (wie wir z.B.) bezahlen, schadet das natürlich langfristig nicht nur den Geschäften (die es sich unmöglich leisten können unter EK zu verkaufen bzw. so billig zu verkaufen, dass sie ihre Fixkosten nicht mehr ordentlich decken können), sondern auch den Herstellern/den Marken selbst. Das ist gerade zugegebenermaßen ein ziemlich großes Problem der ganzen Beautybranche – mal sehen, wie es sich entwickelt. Ich werde zu dem Thema sicherlich hin und wieder mal etwas schreiben 🙂 Und natürlich halte ich Euch auch über solche Entwicklungen auf dem Laufenden!
Viele liebe Grüße,
Uli