Meine lieben Mitschreiberlinge Uli und Harmen verarbeiten aktuell noch die Eindrücke der Duftmesse Esxence, die vom 23. bis 26. März in Mailand stattfand. Einen ersten, verregneten Einblick in das gemietete Appartement samt Finalisten der 4. Art and Olfaction Awards hat Euch Uli am letzten Donnerstag schon gewährt. Nachzulesen hier. In Kürze werden Euch die beiden hier mit weiteren brandheißen Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch versorgen. 🙂
Währenddessen widmen wir uns heute nochmals einem in mehrerlei Hinsicht alten Bekannten: Giorgio Armani, seines Zeichens italienischer Modefuchs par excellence, dessen textile und olfaktorische Kreationen sich durch Minimalismus, Schlichtheit und Modernität auszeichnen. Seine Armani-Privé-Duftkollektion, die nur für eine Hand voll enger Freunde und ihn selbst entwickelt wurde, spiegelt diese Vorlieben wider. Bereits in den letzten Wochen haben wir uns sechs seiner Düfte vorgenommen, die alle zur La Collection genannten Duftreihe gehörten. Heute beginnen wir mit einer neuen Kollektion, die schlicht und einfach Les Eaux heißt.
Passend zum intensiv frühlingshaften Wetter habe ich mir für heute die zwei Düfte Figuier Eden und Pivoine Suzhou herausgepickt, auf die ich mich schon seit Wochen wie Bolle freue, denn beide Protagonisten stehen für mich dufttechnisch für Frühling, Sonne, Blüten und Heiterkeit in Vollendung. Pünktlich zur Zeitumstellung wird auch mein geliebter Philosykos im Schrank nach vorne gerückt: ein sicheres Zeichen dafür, dass der der fiese Winter endlich vorbei ist. 😎
Armani Privé – Figuier Eden
Wahrlich paradiesisch klingen die Duftnoten dieser Kreation von Christine Nagel aus dem Jahre 2012 in meinen Ohren: Bergamotte, Rosa Pfeffer, Feige, Iris, Ambra, Feigenholz und Weißer Moschus. Hier versammeln sich einige meiner liebsten Ingredienzien und das lässt Tolles erahnen. Aus dem Hause Armani lässt sich zum Duft folgendes vernehmen:
In der Ruhe warmer Sommernächte gelingt es Giorgio Armani, das Duftgeheimnis des Feigenbaums einzufangen: In Figuier Eden enthüllt der Baum des Paradieses die unverfälschte Frische seiner Blätter, die wohlige Cremigkeit seines Harzes und das samtige Silber seiner Rinde.
Das Leuchten der Zitrusschale trifft auf eine lebendige Prise rosa Pfeffer. Der grüne Feigenakkord erinnert an die geschmeidige Sanftheit der Feigenhaut, an das köstliche Fruchtfleisch und den süßen Nektar. Er hallt wider im matten, talkumartigen und nahezu weißen Glanz der marokkanischen Iris und wird umrahmt von aufblitzenden Gewürz- und Mineralnoten. In der Basisnote vermengen sich Holz- und pflanzliche Ambertöne, um das seidige Grau der Baumrinde auferstehen zu lassen und die Haut in den köstlichen Nachhall zu hüllen.
Frisch auf die Haut aufgesprüht lächelt mich sofort der spritzig-herbe Duft der Bergamotte an, der von einer dezent pfeffrigen Schärfe und charakteristischen Feigennoten begleitet wird. Trocken, transparent und grün zeigt sich diese Feige, die alsbald Gesellschaft von subtilen Irisnoten und hell-holzigen Noten erhält. Figuier Eden besitzt in der Tat etwas Mineralisches, Puderartiges, das mich entfernt an Kreidestaub erinnert. Ein kühler, grüner Feigenduft mit einer ausgeprägten Trockenheit, der mir wirklich sehr gut gefällt. Ganz anders als Philosykos, viel schlichter, transparenter und luftiger, aber vom Grundtypus eindeutig eine echte Feige. 🙂 Der Teststreifen offenbart übrigens ein ganz ähnliches Duftbild und unterscheidet sich nur in Nuancen vom Hauttest. Für alle Feigenfreunde und Fans von leichten und unprätentiösen Frühlingsdüften ohne viel Chichi ist Figuier Eden ein absolutes Must-try!
Pivoine Suzhou – Die Pfingstrose von Suzhou
Im Frühsommer gehören die riesigen gefüllten Blüten der Pfingstrosen zu meinen absoluten Favoriten. Mit Rosendüften habe ich häufig meine Schwierigkeiten, daher hoffe ich, dass diese Duftkreation von Julie Massé und Cecile Matton aus dem Jahre 2014 nicht zu sehr der klassischen Rose frönt. Die Duftnoten zu Pivoine Suzhou sind Ambroxan, Mai-Rose, Mandarine und Pfingstrose. Armani schreibt zu diesem Duft:
Mit Pivoine Suzhou hat Giorgio Armani das Eau de Toilette neu interpretiert. Es kombiniert Eleganz und Frische mit weicher, lang anhaltender Sinnlichkeit. Es ist der erste Armani-Privé-Duft, der von den legendären Gärten Asiens inspiriert wurde.
Das Eau de Toilette Pivoine Suzhou ist eine Hommage an Chinas beliebteste Blume: die Pfingstrose. Als Wahrzeichen des alten chinesischen Kaiserreichs steht die Pfingstrose für Glück, Anmut und Wohlstand. Pivoine Suzhou ist ein Ensemble der Schönheit und der Balance von Kunst und Natur. Giorgio Armani bedient sich sowohl bei der Kreation von Kollektionen als auch Düften immer derselben Harmonie dieser Elemente.
Direkt nach dem Aufsprühen zeigt sich Pivoine Suzhou sogleich intensiv lieblich und süß mit fruchtigen Noten, die mich spontan an reife Pfirsiche erinnern. Auch dieser Duft ist sehr transparent und leicht trotz seiner bouquethaften, fast likörigen Süße. Nach und nach entsüßt sich Pivoine Suzhou. Der Duft wird runder, weicher und noch luftiger. Florale Noten tauchen auf und zu meiner Freude lässt die Rose der Pfingstrose komplett den Vortritt. Charakteristische Rosennoten kann ich weit und breit keine erschnuppern. Pivoine Suzhou ist auf meiner Haut ein lieblicher und fruchtiger Blütenduft, sehr transparent, sehr hell, sehr frühlingshaft.
Für mein Empfinden ist er etwas zu transparent. Ein bisschen mehr Wumms darf es für mich schon sein. Im direkten Vergleich mit Figuier Eden erzielt Pivoine Suzhou für mich den zweiten Platz hinter dem paradiesischen Feigenduft. An einer Feige komme ich halt auch selten vorbei. Danke, Uli! 😉 Auf dem Teststreifen zeigt sich der Pivoine Suzhou übrigens deutlich weniger süß, sondern vielmehr zart-floral mit subtilen Fruchtnoten im Hintergrund. Die Rose hält sich auch hier ganz gentlemanartig zurück und überlässt der Protagonistin die Bühne. Aber auch hier fällt die chinesische Pfingstrose für meinen Geschmack zu luftig aus.
Habt Ihr die zwei Düfte schon probiert? Wie fallen sie bei Euch aus und wie gefallen sie Euch?
Sonnige Frühlingsgrüße sendet
Steffi 🙂
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