Ein kleiner Feigling und Streicheleinheiten

Ein frohes neues Jahr auch von mir, wenn auch reichlich spät. 🙂 Ein beherzter Griff in die Pröbchenkiste und siehe da, ich habe zwei Samples von Düften zutage gefördert, die allesamt in letzter Zeit erschienen sind.

Kleiner Feigling

Feigendüfte finde ich einfach toll. Sie duften frisch, grün, nach Frühling. Auch ich bin ein großer Fan von Diptyques Philosykos. Genau an diese Fraktion wendet sich Syconia von Cerchi Nell’acqua. Zum Thema Feige haben wir vor einiger Zeit einmal eine Sonderseite erstellt, die Ihr hier findet.

Mit dem Namen Syconia deutet der Duft auch ganz unprätentiös auf die Frucht samt Baum hin. So heißt es fast lapidar im Pressetext:

Syconia ist der lateinische Name für die Feige und der Name dieses Dufts, der ganz dem Feigenbaum gewidmet ist. Als eine der ersten Pflanzen, die vom Menschen kultiviert wurde, schmückte die Feige nicht nur unsere Tafeln seit unerdenklichen Zeiten, sondern wurde von Malern und Bildhauern über die Jahrhunderte unsterblich gemacht.

Wie Wasserkreise – Cerchi Nell’Acqua – breiten sich die Duftnoten aus, ich kann bestätigen, dass es hier keinen ausgeprägten Duftverlauf gibt. So zeigt Syconia alle Facetten des Baums gewissermaßen in Schwaden: mal ist es eine fruchtige Note, die hervorsticht, dann eine grün-blättrige, dann ist es ein milchig-cremig anmutendes Holz. Dabei bleibt die Kreation immer ausgewogen, keine der Komponenten wird laut oder aufdringlich. Ich musste gleich auch mal Steffi ansprühen, die als alter Philosykos-Fan auch sehr angetan ist. Unbedingt für den Frühling vormerken. Auch wenn es gerade nicht danach aussieht, er kommt bestimmt.

Streicheleinheiten

Wenn wir schon bei grünen Düften sind und uns jahreszeitlich leicht verirrt haben, können wir auch mit  Farmacia SS. Annunziatas Verde di Persia – dem Grün Persiens – weitermachen. Wobei ich vielleicht gar nicht so falsch liege, denn: „Verde di Persia ist der perfekte Duft, um sich an kalten Wintertagen zu wärmen. Ein süßes Aroma, das den unregelmäßigen Wind beschwört, der durch die persischen Wüsten im Sommer weht und eine flüssig wirkende Hitze und dahinschmelzende Süße mit sich trägt.“

In der Tat ist Verde di Persia ein Seelenschmeichler. Warme Zitrusnoten, säuerliche Johannisbeeren und knackige Apfelnoten lassen an die warmen Gefilde denken. Der Duft neigt sich neben all den Früchten mit Rose, leicht salziger Pistazie und Osmanthus auch im Herzen noch weiter Richtung Gourmand, ohne dabei aber zu süß zu sein. Die Basis aus Patschuli, Ambra, Hölzern und Moschus spendet eine in diesem Kontext etwas gewürzig wirkende Note voller Weichheit. Je länger man ihn trägt, desto deutlicher kommen die Ambernoten und Hölzer heraus. Wunderbar!

Ich bin nun nicht der größte Fan von Gourmanddüften, aber dieser ist wirklich angenehm und lecker, wegen seiner Süße und Weichheit tendenziell eher zu einer Dame passend.

Ich hoffe, Euch haben meine heutigen Neuvorstellungen gefallen, ich jedenfalls habe sie sehr genossen. So kann es dieses Jahr gerne weitergehen. Habt Ihr schon Neuentdeckungen in diesem noch jungen Jahr?

Liebe Grüße
Harmen