… bilden den Abschluss der Rezensionen zu den Düften von Shay & Blue, die ich im Laufe derer ins Herz geschlossen habe. Die Zitrusfrüchtchen werden nächstes Jahr mein persönliches Portfolio ganz bestimmt bereichern, Sicilian Limes und Blood Oranges. Darüber hinaus liebäugele ich mit Salt Caramel und Watermelons. Ob heute noch ein weiterer Duft dazu kommt, mal schauen, ich bin schon sehr gespannt!
Wir hatten bisher schon ein paar Blümelein, die Light Florals, Frühlingsblüher, die durch ihre Frische, ihre Transparenz, bestechen. Die Florals sind selbstredend ein wenig opulenter, ausladender, dominanter in ihrer Aussage. Schauen wir mal, was De Vetta zu dieser Duftfamilie im Hinblick auf die Vertreter seiner Shay & Blue-Kollektion zu erzählen hat:
„FLORAL – FULL AND ELEGANT. The rounded richness of a floral gives you elegance and femininity.“
Amber Rose widmet sich der Mairose, auch Zimtrose genannt, Rosa Majalis:
„SETS PULSES RACING * MAY ROSE * DULCE DE LECHE * WHITE AMBER
Entitled and decadent. The archetypal aristocrat of perfumery, Amber Rose strikes a seductive pose. This elegant madame has a rich pedigree at the heart of history’s most romantic fragrances. Here, she has been intensified and modernised to bring her up-to-date for the twenty-first century, to tempt and tantalise. Seductive. Head-turning. A temptress in disguise.
A decadent, elegantly romantic fragrance. Amber Rose marries rare May Rose from Grasse with a voluptuous sweet milk note resting on a base of white amber to create a chic and modern rose scent.“
Amber Rose ist ein Rosenduft, keine Frage – wer die Königin der Blumen nicht mag, wird auch mit Amber Rose nicht warm werden. Amber Rose schafft einen Spagat, den nicht viele Rosendüfte vollbringen: Wir haben es hier einerseits mit einem typischen Rosenduft zu tun, einer, der zudem eine Wildrose ins Bild rückt, die in ihrer pudrig-zitrischen Strahlkraft eine recht klassische Vertreterin ihrer Art ist. Und andererseits mit einem Rosenduft, der trotz des klassischen Naturells seiner Protagonistin ein sehr moderner Vertreter seiner Gattung ist.
Amber Rose ist hell, jugendlich und vollmundig, ein reichhaltiges Rosenbouquet, samtig, hell, zitrisch-fruchtig, pudrig und milchig-cremig. Der Duft verströmt Heiterkeit und Eleganz, Weiblichkeit und eine „unschuldige“ Sinnlichkeit, er ist anziehend, aber nicht sexy. Seine Sinnlichkeit ist – poetisch, durchaus weiblich, aber Amber Rose ist weder eine Lolita noch eine Sexbomb, keine klassische Verführerin, sondern eine schöne und beschwingte Hommage an die Weiblichkeit in all ihren Facetten.
Atropa Belladonna wird vermutlich ein paar andere Saiten zum Schwingen bringen – hier denke ich, finden wir vermutlich eine Verführerin eher klassischer Façon:
„AN INTOXICATING BEAUTY * CASSIS BERRIES * JASMINE * WHITE NARCISSUS * PATCHOULI
The bewitching Atropa Belladonna, Italian for ‚Beautiful Lady‘, is also known as deadly nightshade. This rare plant was ingested by seventeenth century Venetians for its potent cosmetic effect – its natural toxins dilated the pupils, giving its subject a deadly, hallucinogenic beauty. Heady. Mesmerising. Beware of overdose.
Inspired by deadly nightshade, Atropa Belladonna is daring, chic and mesmerising. The richly decadent scent of dark cassis berries are blended with the heady, white flower blooms of narcissus and jasmine on a base of rich bourbon vanilla.“
Überraschend frisch zeigt sich Atropa Belladonna, zumindest auf den ersten Blick: Die Johannisbeeren dominieren im Auftakt, fruchtig, weniger säuerlich-herb, wie ich es erwartet hätte. Nicht allzu viel später allerdings wird es schon dichter, es zeigen sich die ersten narkotisierenden Blüten sowie eine pudrig-cremige, vanillegeküsste Süße, die aus der Basis nach oben wabert. Jasmin und Narzissen sind es, die das Herz von Atropa Belladonna ausmachen – verführerisch, sinnlich und verschwenderisch. Jasmin stiftet umfassende Cremigkeit, die Narzissen sorgen für einige metallisch-herbe Anklänge, was den Duft daran hindert, allzu schwer zu werden in seiner Blumigkeit. Im weiteren Verlauf dominiert die sinnliche florale Cremigkeit, vanillegeküsst und weiblich. Nur „dunkel“ finde ich den Duft nicht – er ist zwar sehr viel üppiger und ausgeprägter in seiner Sinnlichkeit als sein Vorgänger Amber Rose, aber es handelt sich bei Atropa Belladonna dennoch nicht um eine Femme Fatale, was der Anmutigkeit des Duftes allerdings keinerlei Abbruch tut.
Dem einen oder anderen ist es vielleicht aufgefallen: Zwei Düfte von Shay & Blue habe ich nicht rezensiert, Suffolk Lavender und Almond Cucumber. Suffold Lavender geht wohl alsbald aus dem Sortiment, wie mir der deutsche Vertrieb freundlicherweise mitteilte, so hat man ihn erst gar nicht in Deutschland lanciert. Von Almond Cucumber war zeitweise kein Pröbchen bei uns erhältlich, ich reiche ihn Euch deshalb noch nach.
Nun bin ich aber doch sehr neugierig: Wie gefällt Euch das Konzept von Shay & Blue? Haben einiger der Düfte Eurer Interesse geweckt, wenn ja – welche?
Einen schönen Tag Euch und viele liebe Grüße,
Eure Ulrike
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