Pitti Fragrance – Hard Facts Teil 5

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Die Pitti Fragranze-Berichterstattung geht in die nächste Runde, denn wir haben noch längst nicht alles „abgegrast“ meine Lieben! Gibt es denn schon … Favoriten? Welche Düfte lassen Euch mit den Hufen scharren, was hat Euch bisher besonders neugierig gemacht? Erzählt!

Beginnen wir auch heute wieder mit ein paar Impressionen:

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Jovoys Zweitmarke Jeroboam, bereits in Mailand auf der Esxence gesichtet.

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Olivier Durbano – in schöner Regelmäßigkeit auf den Messen vertreten. Wir hatten sie auch einmal, leider war die Nachfrage nicht so hoch – schade, ich mag das Konzept und die Düfte.

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Fueguia aus Buenos Aires mit einem wunderschönen Stand, der nasentechnisch allerdings eine Herausforderung war.

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Tola aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

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Heeleys Neuling Eau Sacrée, der soeben lanciert wurde:

„Seit Anbeginn der Zeit, sagt man Weihrauch heilige Kräfte nach und so haben, sowohl die großen Völker und Religionen Weihrauch genutzt um die Seele von irdischen Sorgen zu befreien und den Geist in höhere Sphären zu tragen. Eau Sacrée ist ein eleganter, sakraler Duft, der die Seele reinigt und ihr auf eine höher Ebene verhilft.

EXTRAIT VON GELASSENHEIT. GNADE. HEILIGKEIT. STEIN. STILLE. GLAUBEN. LICHT. HINGABE. SAKRAMENT. GEIST. REINHEIT. WELTRAUM. GÖTTLICHKEIT. SEELE.“

Reinigung erfahren wir durch folgende Ingredienzen: Labdanum, Weihrauch, Patchouli, Myrrhe, Moschus, Ambra, Vetiver und Gewürze. Selbstredend nehme ich mir den Schönling nochmals separat zur Brust, nur soviel: Es ist ein Vollblutweihrauch, der Liebhabern dieser Ingredienz sicherlich ein Leuchten in die Augen zaubern wird.

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Eine tolle Präsentation von Close Up von Olfactive Studio, der, ich meine, Ende Oktober erwartet wird. Leider habe ich die Pröbchen verpasst und nur einen kurzen Test vorgenommen – Close Up unterscheidet sich ein wenig vom Rest der Kollektion, er ist intensiver aufgrund seiner orientalischen Ausprägung und seiner Gourmand-Anklänge. Die Parfumeurin ist, darüber habe ich mich sehr gefreut – Annick Menardo. Um Menardo ist es in letzter Zeit etwas ruhiger geworden, was ich persönlich sehr schade finde – ich verehre viele ihrer Kreationen, zu denen unter anderem LeLabos Patchouli 24 und Gaiac 10 gehört, Bulgari Black, Diors Hypnotic Poison (den sicherlich nicht wenige von uns schon besessen haben, oder?) sowie Bois d’Argent aus der Collection Privé, Guerlains Bois d’Armenie, Gaultiers Kokorico samt Flanker by Night, Eau d’Italies Morn to Dusk, Diverses für Lolita Lempicka sowie Yves Rocher (ja, richtig! Ich muss mich wirklich mal daran machen, die Düfte zu testen, das wollte ich schon lange – vielleicht ist ja ein Duft für unsere Kategorie Feines für Kleines dabei), Boss Bottled (den ich leider hasse, was aber eher an seiner Omnipräsenz liegt und an den Trägern ;)) sowie eine Kreation für Starck, die soeben lanciert wurde. Auf Fragrantica kann man eine schöne Übersicht der Lieblingsdüfte der Autoren aus den Händen von Menardo lesen – seht hier.

Close Up brilliert durch Kaffee, grünen, eingebettet in Noten von süßen Tabakschwaden, Anis, Ambra und Gewürzen – Miguel Matos hat bereits eine Kurzreview bei Fragrantica verfasst, hier nachzulesen. Miguel greift einen augenscheinlichen Aspekt von Close Up auf – die Farbe: Blau assoziiert man für gewöhnlich mit frischeren Düften, vielleicht aquatischen Parfums. Allerdings, auch das schreibt er – Angel, der Urahn der Gourmanddüfte ist ebenfalls Blau.

Bevor ich es vergesse – der Flakon ist natürlich auch neu, vom Standardflakon nun zur eigenen schönen Anfertigung, die, na klar, einem Fotoapparat nachempfunden ist.

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Le Galion hatten ebenfalls einen Neuling im Gepäck – Sang Bleu, ein Chypre für Männer, der folgende Ingredienzen beinhaltet: Bergamotte, Zitrone, Orange, Galbanum, Wermut, Rosmarin, Eukalyptus, Geranium, Jasmin, Rose, Veilchen, rosa Pfeffer, Gewürznelke, Zedern- und Sandelholz, Patchouli sowie Vetiver.

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Profumi del Forte hatten sowohl einen neuen Duft zu präsentieren als auch neue Flakons, die mir überaus gut gefallen haben – die Kombination aus goldverziertem Luxus und Minimalismus durch die sehr klassische, reduzierte Form harmoniert extrem gut, wie ich finde. Mythical Woods heißt der Neue, der von Arturetto Landi geschaffen wurde und mit folgenden Ingredienzen aufwartet: Safran, Himbeere, grüne Noten, Guajakholz, Oud, Vanille, Nagarmotha und Ambra. Prägnant sind selbstverständlich Oud und Safran, durch die fruchtigen und grünen Anklänge ist Mythical Woods trotzdem kein gewöhnlicher oder monothematischer Oudduft, sondern ein ganz wundervoller, schillernder Holzduft, den ich Euch separat noch vorstellen werde.

Im Hintergrund Histoires de Parfums mit Gérald Ghislain, dessen Rücken auch entzücken kann ;)
Im Hintergrund Histoires de Parfums mit Gérald Ghislain, dessen Rücken auch entzücken kann 😉

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Histoires de Parfums Duft This is not a blue bottle den wir bereits auf der Esxence im Frühjahr kennenlernen durften – Magrittes La trahison des images, Der Verrat der Bilder, lässt grüßen 😉

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Naomi Goodsir hatte einen wie immer extravaganten Stand zu bieten – und auch, wenn ich keinen neuen Duft gesehen habe, gibt es wohl bald einen: Nuit de Bakélite, kreiert von Isabelle Doyen (Hausparfumeurin bei Annick Goutal). Viel mehr Infos finden sich noch nicht, ich bleibe aber dran.

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Schön fand ich, die Jungs von Nishane einmal persönlich kennenzulernen – sie hatten ebenfalls einen Stand auf der Pitti und waren beide vor Ort. Sehr sympathisch, freundlich und gesprächig sind sie und haben mir ihre komplette Kollektion nochmals persönlich gezeigt. Einige ihrer Düfte haben wir nicht im Sortiment, die zwei neuesten sind allerdings bei uns erhältlich, ich habe sie bereits rezensiert – Fan your Flames und Hundred Silent Ways. Für viel Rummel hat ihr Afrika Olifant gesorgt, ein gezähmter, aber dennoch feuriger Oud, der mich persönlich etwas an LeLabos Oud 27 erinnert hat und ein wirklicher Schönling ist. Total umgehauen hat mich Tuberoza, in dem ich mutig quasi „gebadet“ habe nach einem kurzen Schnuppertest – obgleich ich wusste, dass ich vor dem Abendessen nicht mehr ins Hotel komme und eventuell Gefahr laufe, die restliche Gesellschaft mit einer Tuberose zu erschlagen. Dem war aber nicht so, ganz im Gegenteil – nur Komplimente gab es und Tuberoza ist umgehend auf meine Must-have-Liste gewandert. Ein herrliches Sommernachtsbouquet mit einer wundervollen Tuberosen/Gardenien-Note.

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Nächste Woche kommen wir zum Ende hinsichtlich der Pitti Fragranze – ein weiterer Artikel mit Neuheiten erwartet Euch noch sowie eine Zusammenfassung der Highlights. Bis dahin wünsche ich Euch ein schönes Wochenende und sende Euch viele liebe Grüße,

Eure Ulrike.

P.S.: Diese Woche bekommt Ihr ausnahmsweise auch einen Artikel zum samstäglichen Frühstück – Steffi beschäftigt sich mit dem Duft zweier neuer Blümchen, lasst Euch überraschen!

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

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