… hat eine ganze Weile auf sich warten lassen, Asche über mein Haupt. Aber, glaubt es mir, ich war dieses Jahr so dermaßen überwältigt von den ganzen Eindrücken und Neuheiten, dass ich mich zwischendurch einfach sammeln musste. Dafür habt Ihr ja einige Rezensionen bekommen von ziemlich genau den Lancierungen, die auf der Messe angekündigt bereits bei uns im Shop gelandet sind. Natürlich gibt es noch etliche mehr, wie Ihr Euch sicherlich denken könnt – die werde ich Euch jetzt noch mehr oder weniger komprimiert vorstellen.
Vergessen hatte ich in den letzten Artikeln auch ein paar Sachen – und zwar: Micallef hatten neben Pure Extrême auch einen neuen Duft mit im Gepäck – Osaïto. Als Nachfolger von Akowa ist er zu sehen, und diesmal geht die Reise nicht nach Afrika, sondern nach Asien: Osaïto zeigte sich, so wie ich ihn in Erinnerung habe, als zitrisch-ozoniger („windiger“) Duft, begleitet von einer dezent-balsamischen Würze und Süße, von Gewürzen, Hölzern und Myrte stammend.
Von Laurent Mazzone gibt es doch Neues, fast 😉 Drei seiner Bestseller, Sensual Orchid, Scandinavian Crime und Black Oud wird es in Zukunft in einer EdT-Variante geben, und zwar in einer speziellen 50ml-Größe mit hübsch designten Flakons. Allerdings sind die Verkaufsstellen, in der Branche oft „Türen“ genannt, wohl sehr limitiert – mal sehen, ob wir auch welche bekommen.Und dann doch – Novitäten! Zwei Neuzuwächse der Act I-Kollektion, die ja lange keine mehr zu verzeichnen hatte, Sine Die und Aldhèyx:
SINE DIE The slow hatching of escaped feelings get us closer to a crystal clear and deep drunkenness, rejecting to the next day, the spectre of an endless space.
Top notes: Fig, Grapefruit
Heart notes: Leather, Violet
Base notes: White Wood, Amber
ALDHÈYX I remember the perfume of her skin, so pure, under the influence of his claws. I only retained his Aldhèyx flavor, as this endless sleepless night. His addiction was then eternal.
Top notes: Fresh Aldehydes, Bergamot
Heart notes: Jasmine Petals, Heliotrope
Base notes: Cashmeran, White Musk
The Different Company haben doch einen Neuen, und zwar Adjatay, dem ein großer Auftritt auf der Firmenhomepage gewidmet ist: „A devilish sensuality, a forbidden (un)sweet you devour out of greed that glows in the shadows of a powerful Djinn, Adjatay, the prince of perfumed chills. I brought this tuberose flower back from Grasse and forgot her in an unpretentious black leather bag. She refused to give in and for days her stubborn warmth strived to bring the leathery silky animal notes of my worn out bag back to life. Alexandra grabbed the idea and turned the white beast into a wild yet elegant, tender yet loud perfume, hypnotic, untamable. A dangerous ritual engulfed in narcotic waves.“Die Parfumeurin Alexandra Monet: „Tanned, flexible, grain-embossed, full-grain, varnished… I have always loved working on leather notes for their carnal facets and the infinite possibilities they offer. For “ADJATAY, cuir narcotique” I wanted to work on a full, dark and textured leather, a leather that squeaks in your hands, a leather with a debauchery sillage. To obtain these particular effects, I associated dark and spicy notes with Styrax essence, Castoreum essence and Papyrus essential oil. On this leather structure, I dropped off a subversive Tuberose from which narcotic notes get away to engulf the atmosphere. The osmosis between Leather and Tuberose is perfect, neither one gets the upper hand, they are vibrating and matching each other creating a vigorous addiction.“
Eine Ledertuberose von The Different Company – ich werde bald wahnsinnig, ich muss testen!
Ich glaube, damit dürfte ich meine Versäumnisse aufgeholt haben – hoffe ich 😉
Nicolaï war(en) vertreten und präsentierten ihre Neuheit Ambre Cashmere Intense, der mit folgenden Ingredienzen aufwartet: „The start is made by a light pepper-mandarin vibration, quickly softened by a floral iris bouquet. The ‘amber’ chord of the fragrance is sublimate by vanilla absolute, escorted by Siam benzoin and styrax resinoid.“
Darüber hinaus hat sich Madame an einen weiteren Oudduft gewagt, einen ganz besonders schönen: Bisher hatte sie sich bedeckt gehalten diesbezüglich, es gab in der ganzen Linie lediglich zwei Ouddüfte, Rose Oud und Amber Oud. Oud Sublime heißt sie, die Nummer Drei, und beinhaltet folgende Rohstoffe: Rose, Koriander, Artemisia, Oud, Patchouli, Weihrauch und Styrax.
Die Terenzis waren selbstverständlich mit von der Partie – und hatten einen riesigen Stand mit vielen duftenden Schönheiten, unter anderem auch neuen. Die V Canto-Kollektion haben die Terenzis um gleich drei Neuheiten erweitert – Lucretia, Cicuta und Mandragola. Die Ingredienzen:
Mandragola: Limette, Bergamotte, Absinth, Safran bulgarische Rose, Jasmin, Pomeranze, Guajakholz, Moschus, Ambra, Sandelholz, Oud, Vetiver und Vanille.
Lucretia: Birne, rosa Pfeffer, Pomeranze, Lindenblüte, Lorbeer, Geißblatt, Jasmin, Kaffee, Gewürznelke, Kakao, Zedernholz, Patchouli, Vanille, Benzoeharz und Ambra.
Cicuta: Orange, Clementine, Bergamotte, Koriander, bulgarische Rose, Borretsch, Vanille, Ambra, Birke und Moschus.
Im Gegensatz zum „Rest der Kollektion“ kommen sie in rotem Samtgewand – sehr hübsch anzusehen und jaa, die drei haben es mir auch angetan, sinnlich und feminin, modern und opulent, ein Test lohnt sich, meine Lieben! Tiziana und ich hatten wieder jede Menge Spaß beim Schnuppern, was Ihr gut in der Spiegelung des Hintergrundes erkennen könnt 😉
Die letzten beiden Schätzchen sind ebenfalls neu, zwei Attars – Saiph und Tabit. Den Preis habe ich … verdrängt. Ihr könnt es Euch schon denken, irgendwas großzügig um die 500 Euro … Die Ingredienzen der beiden Hübschen:
Saiph – Bergamotte, Zitrone, Rose, ozonige Anklänge, florale Noten, Blattgrün, Iris, Passionsfrucht, Zedernholz, Patschouli, Vanille, Moschus, Vetiver, Ambra.
Tabit – Bergamotte, grüne Noten, Pfirsich, Kokosnuss, Sand, florale Noten, Vanille Moschus, Salz, Gourmandnoten, Ambra.
Au Pays de la Fleur d’Oranger haben mich dieses Jahr erneut entzückt – und zwar mit ihren beiden neuen Düften, sowohl mit dem Design als auch mit dem „Juice“: Poudre de Liberté und Liberté Bohème heißen sie und verführen mit folgenden Zutaten:
Poudre de Liberté – Kopfnote: Bergamotte, Mandarine; Herznote: Rose, „Fruchtkonfitüre“, Gewürze, Leder; Basisnote: Zedern- und Sandelholz, Moschus und Süßholz/Lakritze.
Liberté Bohème – Kopfnote: Basilikum, Estragon, Tomatenblätter; Herznote: Jasmin, Mai-Rose, Seerose; Basisnote: Sandelholz, Moschus.
Poudre de Liberté ist ein herrliches Wunderwerk – was für eine Frau! Eine Lolita, die mit skinnigen Pudernoten betört, eine Abenteurerin mit einem Herzen voller getrockneter Früchte und Gewürze, die uns mitnimmt auf die schönsten Märkte des Orients, auf den Spuren eines Lutens wandelnd, eine Geliebte, die sich in ihrem Ledergewand wollüstig und sinnlich zeigt und neben ihrer Süße, ihrer Reife auch eine herbe Seite besitzt, die sie noch viel interessanter erscheinen lässt.
Liberté Bohème nimmt einen heimlich, still und leise für sich ein: Kein Over-the-Top-Duft, nichts Vordergründiges, aber dennoch oder vielmehr gerade deswegen ein toller Begleiter für Frühling und Sommer. Zumal es schwierig sein dürfte, etwas auch nur annähernd Ähnliches zu finden, Liberté Bohème ist ziemlich einzigartig.
Ist das Design der beiden Düfte nicht hinreißend? Ich bin ja normalerweise eher der minimalistische Typ, aber ich finde es wirklich sehr gelungen!
Cécile Zarokian ist die Frau der Stunde, keine Frage: Seit fünf Jahren ist sie als selbstständige Parfumeurin tätig, wie dieser Tage auf ihrem Facebook-Profil zu erfahren war – und sie lanciert mehr Düfte denn je. Ihre beeindruckende Liste sieht man hier auf ihrer Webseite – alleine auf der Esxence dieses Jahr war sie mit acht neuen Düften für vier Marken vertreten:
- Vier neue Düfte für Jacques Fath: Green Water, Bel Ambre, Curaçao Bay und Vers le Sud
- Uer Mi Or White und Or Black
- Hayari New Oud – den hatte ich bereits erwähnt in einem der letzten Artikel
- Making of Cannes Magie du Désert
… und unsere emsige Parfumeurin hat noch einen Duft für uns parat, alsbald: Fêtes Persanes für Parfums MDCI. Die hatten zwar keinen Stand auf der Messe, aber Claude Marchal war dort unterwegs und zeigte wohl einigen ganz bereitwillig seinen neuesten Duft. Ich habe ihn leider nicht erwischt, insofern muss ich mich auf die Erzählungen einer Duftfreundin verlassen sowie auf den Vorabbericht bei Ça fleure bon, lest hier. Im übrigen gefallen mir die neuen Flakons wirklich sehr gut – die Auswahl zwischen (teurer) Büste und schlichtem Flakon mit nicht ganz so schlichter Quaste ist nicht so berauschend, zumindest meiner Meinung nach. Ich schätze ja MDCI sehr, hege aber seit Jahren den Verdacht, dass die etwas altmodische Aufmachung daran schuld sein könnte, dass das Label immer noch mehr oder weniger ein Geheimtipp ist.
Die Fath-Düfte, die unter dem Namen Jacques Fath’s Essentials lanciert wurden, erfreuten sich großer Begeisterung, sind aber auch wirklich gut gemacht.
„1946, Acclaimed French couturier Jacques Fath started a collaboration with perfumer Vincent Roubert: two iconic fragrances, Green Water et Iris Gris were born.
2016, Parfums Jacques Fath and perfumer Cecile Zarokian create a unique Collection: Fath?s Essentials, a sensory voyage through new olfactory territories and rare emotions.
The Collection is composed with four lines: Green Water (the legendary perfume, revisited according to the 1946 version), Vers le Sud, Bel Ambre and Curacao Bay.
Each fragrance and content is presented in a white coffret: a luxurious design with minimalist codes and distinctive Jacques Fath logo.
BEL AMBREA signature of an intense fragranceBel Ambre is more than just Amber: It is a tale to be told for who wears it, a tale of mystery and attraction. Rare are those who will resist the many facets of this woody amber scent.GREEN WATERA timeless and elegant freshness.Created in 1946 by perfumer Vincent Roubert, Green Water was classified as a modern fragrance and still is to date.In 2016, Cécile Zarokian works this Aromatic Citrus adding to the composition large amount of Neroli, two varieties of Mints, Basil and Tarragon for the distinctive aniseed note of Green Water.VERS LE SUDSunny, rich sensations. Vers le Sud, is a walk in the wild nature of Corsica or in the greenish hills of Tuscany with a breeze of fig leaves and crispy woods.Comes after a remote exhalation of the Mediterranean breeze.CURACAO BAYCombined with the woody and musky notes confers to this perfume a truly warm oceanic cocktail of scents.Curaçao Bay is a voyage to the blue horizon. The natural Grey Amber infusion, rare with iodine facets, an escapade on the deep blue.
Einen schönen Tag Euch und alles Liebe,
Eure Ulrike.
Schreibe den ersten Kommentar