Parfums sind, zumindest für mich und sicherlich auch für einige von Euch, lebensnotwendig. Whisky wird auch das „Wasser des Lebens“ genannt, was ich durchaus nachvollziehen kann, auch wenn er vielleicht nicht morgens gegen den Kaffee oder Tee getauscht werden sollte … was liegt da näher, als Parfum und Whisky zu verbinden? Spaß beiseite, Spirit of the Glen bestätigt mir einmal mehr, dass Menschen, die Parfums lieben, auch andere gustatorische Genüsse zu schätzen wissen, ob es sich nun um Tee, Schokolade, Kaffee oder eben auch Whisky handelt wie im Falle von D(avid) S(eth und wahrscheinlich auch seiner Partnerin Durga):
„Von den fernen Schluchten Speysides, einer wildromantischen Region in Schottland. Alle Akkorde entstammen der aufwendigen Destillation von edlem Whisky. Eine frische und fruchtige Eröffnung setzt die holzigen Akkorde von Eichenfässern im Herzen frei und bettet sich in eine kräftige, vanillehaltige Note, die eine Hommage an den köstlichen „Glenlivet 18“ Whisky darstellt.
Über den Gipfeln der Highlands, im fernen Kaledonien, wo grüne Wiesen und dichte Wälder die Austragungsorte der Kämpfe stolzer Klans waren. Der Dampf und Nebel der aus den Höhlen dringt, in welchen die Distillen vom klaren Quellwasser gespeist werden um die köstlichen Whiskys von Glenlivet zu brennen. Die Aromen von Gerste, wilder Kamille und schottischen Tannen reifen gemeinsam in kostbaren Holzfässern. Limousin-Eiche, verkohlte Bourbon-Fässer und ein Hauch von Sherry. Unverwechselbare Reinheit aus dem Land des flüssigen Goldes.“
Auch wenn ich persönlich eher die Islay-Whiskys bevorzuge – einen Besuch bei Glenlivet würde ich auch sofort mitnehmen. Überhaupt träume ich schon länger von einer schönen Whiskyreise: Mit irgendeinem Gefährt herumgeschippert zu werden von Destillerie zu Destillerie, Whiskys verkosten, ja, das ist fein und wird hoffentlich bald mal in mittelfristiger Zukunft in Angriff genommen!
Einen kleinen, wenn auch nur visuellen und nicht olfaktorischen oder gar gustatorischen Vorgeschmack gibt es in zwei Filmchen zur Entstehung von Spirit of the Glen:
HYLNDS Spirit Of The Glen Pt 1 | D.S. & DURGA x THE GLENLIVET from NØRTH SEA AIR on Vimeo.
HYLNDS Spirit of The Glen Pt 2 | D.S. & DURGA x THE GLENLIVET from NØRTH SEA AIR on Vimeo.
Wie Euch nicht entgangen sein dürfte, hege ich eine große Sympathie für D.S. & Durga: Ein schönes Paar. Eine schöne Idee. Viel Herzblut. Leidenschaftliches Interesse an Kunst und Kultur. Designaffinität. Brooklyn – the place to be für eine junge, zeitgemäße Firma. Und dann natürlich – die Düfte. Rau. Kantig. Wunderbar. Foxglove ist und bleibt immer noch mein absoluter Liebling, Spirit of the Glen kommt aber gleich danach.
Zuallererst finde ich die Herangehensweise ganz wunderbar: Whisky lieben – das kann ich ohnehin nur zu gut nachvollziehen. Nach Schottland fahren und – sich einlassen. Auf die Landschaft. Auf die Tradition und die Historie, die hinter dem, ja, ich finde, man kann das durchaus so sagen, Kulturgut Whisky steht. Und diese ganzen Eindrücke, Inspirationen dann verarbeiten – zu einem solch schönen Duft, wie Spirit of the Glen es ist.
Maedi. „Glenlivet Destillery“ via Flickr – CC BY-ND 2.0
Sam Smith via Flickr – CC BY 2.0
Es gibt einige Düfte, die Whisky-Noten enthalten – Ihr findet eine Liste mit allen Düften, die Whisky-Noten enthalten, sowie eine Empfehlungsliste namens „An der Bar“, die Düften gewidmet ist, die sich Edelalkoholika thematisch annehmen, bei uns im Shop. Habt Ihr überhaupt schon mal reingeschaut in unsere Empfehlungen „Düfte nach Themen“, die ich zusammen mit Harmen für Euch erstellt habe? Gefällt Sie Euch? Und – was wünscht Ihr Euch noch für Themen? Wir haben noch etliche in der Pipeline, freuen uns aber selbstredend über Feedback und Vorschläge 🙂
Neben den Whisky-Düften, die wir führen, ist mir auch noch A*Men Pure Malt von Mugler eingefallen sowie Tralala von Penhaligon’s und der J. Crew No. 57 von Arquiste (den ich echt gerne einmal testen würde …) eingefallen.
Spirit of the Glen wurde, wie man liest, in der Tat als eine Art Koproduktion von D.S. & Durga sowie Glenlivet vorgestellt – als erstes wohl auch in Kombination mit einem Whiskytasting. Und – der Glenlivet 18er war das große Vorbild. Leider hatte ich diesen weder in der hauseigenen Bar (wo nur ein Nadurra steht), um parallel zu testen, noch konnte ich mich daran entsinnen, wie genau er mir geschmeckt hat, den ich durfte ihn bereits auf einem Tasting genießen. Ich weiß nur, dass ich ihn mochte. Aber da mein Herz mehr (um ehrlich zu sein: ausschließlich) für die torfigen „Straßenköter“ von Islay schlägt, ist er nicht eingezogen.
Spirit of Glen könnte allerdings einziehen, denn er ist ganz wundervoll: Holz satt – und zwar sehe ich sie förmlich vor mir, die alten Eichenfässer, die dem köstlichen Tropfen (mit) seinen Charakter verleihen. Altes Holz, ein wenig, ja, modrig und mit einer feinen Staubschicht bedeckt, aber … warm. Umhüllend. Und somit hervorragend harmonierend mit dem Kräuterheu, dem sonnengewärmten, trockenen, das meine Nase umfängt. Die Kamille, die gelistete, meine ich auch dazwischen zu entdecken, was mich außerordentlich freut – zu wenig Düfte gibt es, in denen man sie finden kann. Von Vanille ist die Rede, die auch Glenlivets 18-Jähriger präsentiert – ich denke hier eher an … Getreide in Vanillemilch, einen solchen Anklang, und fühle mich erinnert an Lostmarc’hs Lann-Ael, der im übrigen auch Fruchtnoten beheimatet. Im Falle von Spirit of Glen ist es kein Apfel, sondern eine immer mal wieder hindurchblitzende, mehlig-süße Birne, die in Heu, Holz und Kräutern badet, in ihrer verhaltenen Süße die Anmutungen von der vanillegeküssten Gerste untermalend.
Shantavira „Speyside Way towards Portgordon“ via Flickr – CC BY 2.0
Stuart Gordon „Craigellachie Bridge Autumn4“ via Flickr – CC BY-ND 2.0
Das ist gleichermaßen spannend wie entspannend. Ein herrlicher Geselle, einmal mehr ein Rohdiamant, wild und rau in seiner Art sowie von hinreißendem Charakter. Ein gelungener Abschluss der HYLNDS-Kollektion, vorerst, wie ich hoffe!
… und, habt Ihr schon getestet? Wie steht Ihr zu D.S. & Durga, mögt Ihr deren Handschrift? Und wie sieht es aus mit Whisky, meine Lieben?
Gespannte Grüße,
Eure Ulrike.
Ha, hier finde ich vermutlich die „Banks of Spey“ den Titels, der so gar nicht auf den Liedtext passt, den ich in meiner Kundenmeinung von Durga: Bitter Rose & Broken Spear“ zitiert habe. Nein, ich bin kein Whisky-Fan, ich trinke überhaupt keinen Alk und Whiskey mochte ich noch nie. Dafür aber Schottland, ich war sogar schon mal da.
Eichenfässer? Die taugen wirklich nur zum Lagern von Alkoholika. Mein 100 Jahre alter Trumm Zeichenschrank aus massivem Eichenholz stinkt bei feuchtem, kaltem und kühlem Wetter ziemlich schlimm, so dass ich erst dachte, ein Waschbär hat ihn als Klo benutzt oder so etwas. Bis mich jemand „aufgeklärt“ hat. Er steht aber nicht in unserer Wohnung. Eichenmoos stinkt mir auch. Egal, wenn Du von schönen Holzdüften schreibst, dass kann ich mir für die Durga-Düfte gut vorstellen. Bitter Rose Broken Spear duftet auch ach wunderbaren Hölzern respektive nach echtem Kubebenpfeffer, hmmmm
Huhuu liebe Waltraud,
echt, Dein Eichenschrank stinkt? Ich habe ja auch uralte massive Holzschränke hier – von denen stinkt keiner … aber ich weiß auch gar nicht, aus was für einem Holz sie sind. Nur dass sie schwer sind, DAS weiß ich 😉 … auch ohne das Whisky-Sortiment, das ohnehin in einem anderen Regal lagert *lach*
Viele liebe Grüße,
Ulrike.