… begleitet uns noch einen weiteren Tag im Dufttagebuch: Drei Kandidaten harren noch der Vorstellung, und zwar Black 2, Black 3 und Black 4.
Wie gestern im ersten Teil der Duftrezension zu AJ Arabia schon bemerkt, müsst Ihr Euch so gut wie gänzlich auf meine Worte verlassen, denn leider existieren zu den Düften keine Texte oder auch Beschreibungen, mit denen man vergleichen könnte, die als Inspiration dienen würden. Schade, aber macht nichts – dafür gehe ich für Euch mit Hirn, Herz, Nase und tippenden Fingern ans Werk 🙂
Black 2, „an arabian sweet seduction“, also eine arabische, süße Verführung, wartet mit folgenden Ingredienzen auf: Kopfnote: Pflaume, Mandarine; Herznote: Rose, Sandelholz, Moschus; Basisnote: Vanille, Moos.
Der Auftakt macht sich ausgesprochen gut: Eine saftige, aber nicht überreife und deshalb auch nicht über die Maßen süße, sondern vielmehr fruchtige Pflaume, die sich Seite an Seite mit heiteren Mandarinenschnitzchen zeigt und … ich hätte es nicht gedacht, auf meiner Haut in der Tat nachreift, sprich: voller wird, süßer wird, opulenter. Das Röslein lässt nicht allzu lange auf sich warten: Es ist eine fruchtige, jugendliche Rose mit einer verhalten süßen Ausprägung. Eine, die perfekt zu den Kopfnoten passt und im Duett mit Sandelholz eine wunderbare Verbindung eingeht: Warm-würzig zeigt sich der Sandel, fast schon balsamisch anmutend, verführerisch und sinnlich in seiner Süße, während ihm zur Balance eine angenehme herbe Holzigkeit innewohnt.
Ehrlich? Ich habe gar nicht mehr gewusst, wie schön die Kombination von Sandelholz und Rose ist! AJ Arabia zeigt es hier ausdrucksvoll und macht alles richtig: Die Früchtchen, die tollen, im Kopf, das Herz ganz dieser wundervollen Amour Fou gewidmet. Und die Basis, die mit Vanillecreme und einem Quentchen herbem Moos herrlich untermalt.
Black 2 gefällt mir ausgesprochen gut – und ich sehe den Duft sowohl an Frauen als auch und sehr gerne an Männern! Das wäre im übrigen auch die Art Sandelholz, die ich wahnsinnig gerne am passenden Mann nach dem Besuch im Barbershop riechen würde 😉
Black 3 ist unser nächster Kandidat: „A voyage back in time“, eine rückwärts gerichtete Zeitreise verspricht er uns. Darunter kann man sich alles vorstellen – werfen wir zuerst einmal einen Blick auf die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Grüne Minze; Herznote: Leder, Hölzer; Basisnote: Vanille, Moos, Patchouli, Sandelholz.
Keine Ahnung, wohin es geht, sowohl dufttechnisch als auch betreffs des Mottos … aber ich lasse mich gerne darauf ein, denn Minze und Leder sprechen mich sofort an … und schon ist Black 3 auf meiner Haut gelandet: Minze, und zwar vollumfänglich! Das gefällt mir, sehr sogar. Doch was rieche ich da noch? Durch die Minze kitzelt mich so etwas wie eine aquatische Vanille in der Nase, die dem Ganzen eine tolle Mehrdimensionalität verschafft. Das Unterholz zeigt sich bereits jetzt und gibt dem Duft einen Schubser von Unisex in Richtung maskulin, wobei das Leder, das sich alsbald offenbart, tatkräftig mitwirkt. Ein majestätisch-dominantes Glattleder, dunkel und raumgreifend, gehüllt in einen leichten, kühlen, harzigen Rauch. Black 3 verliert trotzdem nicht seinen süßen Tick, der sich durch Sandel und Patchouli untermalt sieht, was dem Duft sehr gut zu Gesichte steht.
Ein komplexes Lederchen, gleichermaßen aromatisch-minzig-frisch als auch balsamisch-warm und von einer fein-süßen Würze. Sehr schön!
Zuallererst widmen wir uns – der Liebe: „A journey of love“, eine Reise der Liebe, soll Black 4 sein. Zu dieser wartet der Duft mit folgenden Zutaten auf: Kopfnote: Bergamotte, Schwarze Johannisbeere, Pflaume; Herznote: Rose, Weiße Blüten; Basisnote: Vanille, Moschus, Leder, Sandelholz.
Black 4 ist schlussendlich ein echtes „Mädchen“ 😉 Diesen Duft sehe ich als einzigen aus der ganzen Kollektion definitiv nur bei uns und an uns Frauen. Er beginnt mit einer sanften, nur sehr sachte herben, aber dennoch deutlich schwarzen Johannisbeere, die sich von Anfang an von weichen, vanillig anmutenden Tönen begleiten lässt. Eine wirklich liebliche Pflaume betritt alsbald die Bildfläche, die mich eher an einen schönen Pflaumenwein oder -likör erinnert als an eine ganze Frucht.
Mich fasziniert Black 4, obgleich ich in vielerlei Hinsicht häufig eher zu Unisex- oder Männerdüften neige: Diese schöne, herbe Cassisfruchtigkeit im Kontrast zu den cremig-milchigen Vanillenoten, watteweicher Moschus, der sich federleicht an meine Haut schmiegt. Die schönen Pflaumenweinanmutungen samt einem fruchtig-zarten Röslein und seine fein-würzige Süße samt einer schönen, immer wieder durchscheinenden Wildledernote. Seidig und sinnlich ist er, und bannt meine Nase ununterbrochen an mein Handgelenk …
Ja, liebe Mädels, der kann was! Für mich vielleicht sogar der schönste Duft aus der Kollektion neben Black 1. Und wie sieht es bei Euch aus, habt Ihr vor, zu testen, habt Ihr schon getestet?
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike, in Black 4 versunken.
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