… sind immer so eine Sache: Es gibt sie. Auch für Babys. Und jeder hat dazu eine ganz unterschiedliche Meinung.
Was Säuglinge angeht, finde ich, obgleich ich keinen habe oder hatte, dass man diese nicht parfumieren muss. Babies riechen meistens, wenn nicht gut, so zumindest doch nicht schlecht – oder, meine lieben Mütter und Väter? Allerdings, die Ausnahme: Petits et Mamans ist schon toll für Mutter und Kind! Später dann stellt sich eben die Frage: Wann, wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Parfum? Viele finden, dass Kinder sich nicht parfumieren müssen – und haben dann vielleicht die kleinen aufgerüschten Schönheitsprinzessinnen amerikanischer Schönheitswettbewerbe im Blick, die ich ebenfalls durchweg kritisch sehe. Aber: Parfumieren macht eben auch Spaß. Und Düfte wirken auch auf Kinder. Wieso sollte ein Kind keinen Gute-Laune-Duft haben? Oder einen Ich-Beschütze-Dich-Duft für die Schule, für die Klassenarbeiten oder sonstige Situationen?
Das Kind, das mir am nächsten steht, und mit dem ich jede Menge Freude habe, ist das Kind einer sehr guten Freundin, „meine“ kleine Merle. Merle liebt es, mit uns Düfte zu testen. Und hat eine wirklich gute Nase: Wo andere aufgeben, weil ihnen der visuelle Eindruck fehlt und/oder sie eine bestimmte Ingredienz nicht in einem Duft vermuten, schreit Merle schon fröhlich „Das ist doch … Curry, richtig?“
In jedem Falle hat sich Merle zu ihrem letzten Geburtstag vor einigen Wochen einen Duft gewünscht, denn ihre Abfüllungen, die ich ihr geschenkt hatte, waren leer. Parallel dazu hatte die kleine Nachzüglerschwester im engeren Freundeskreis Geburtstag – ihren fünfzehnten. Und findet Düfte ebenfalls klasse. Für den Teenie war es einfach: Saftige Orange mit einem heiteren Hauch Karamell – Arancia di Capri aus der Blu Mediterraneo-Kollektion von Acqua di Parma. Der hat sie sofort für sich eingenommen, und die restliche Familie gleich mit dazu. Hätten wir doch mal gleich die Big Bottle gekauft!
Was aber könnte das Richtige sein für die kleine Merle, die soeben ihren achten Geburtstag gefeiert hat? Ich habe mich schwer getan. Zuerst dachte ich an La Danza delle Libellule – Rezension siehe hier -, dieses herrliche Erdbeerküchlein mit Vanillecreme – allerdings war mir die Flasche mit 100 Euro doch ein wenig überdimensioniert. Vorher ist mir noch eingefallen, dass Nobile 1942, der Hersteller desselben, doch einmal ein paar entzückende Kinderparfum-Sets hatte mit jeweils drei Düften für Mädchen und Buben – begeistert hat mich vor allem der Cola-Duft bei den Jungs … Leider habe ich das Set nicht mehr bei uns im Sortiment gefunden und habe auch (noch) keine Ahnung, ob es das noch gibt oder wieder geben wird … Insofern musste etwas anderes her – Lolita Lempicka L’Eau Jolie ist es dann geworden dank seinem schönen Apfelflakon, den zarten Fruchtnoten von Birne, Johannisbeere und Neroliblüten sowie seiner Unverfänglichkeit.
Tja, ein paar Tage später sind sie dann bei uns eingetrudelt, die neuesten Kinderparfums, ein paar Tage zu spät: Die Zeitschrift Elle hat sich herangewagt und drei Kinderdüfte entwickelt, hypoallergen und ohne Alkoholanteil. Drei Düfte, die noch dazu mit hübschen kleinen Anhängerchen bestückt sind sowie ein Ausmalbild auf der Innenseite der Verpackung offerieren – das muss Kinderherzen höher schlagen lassen! Diese werde ich mir heute mal zu Gemüte führen – und Merles nächster Geschenketag kommt ganz bestimmt … 😉
„So Cute! Der kultige Babyduft.
So Cute! ist der Duft der Fröhlichkeit. Ein natürliches Parfum, ohne Zusatz von Alkohol und hypoallergen. Inspiriert von den Träumen junger Mütter ist „So Cute!“ weich, liebevoll und voller Lachen. Ein leuchtender Duft. Ein perfektes Geschenk.“
Die Duftnoten: Kopfnote: Bergamotte, Gewürznelke, Petitgrain; Herznote: Freesie, Orangenblüte, Jasmin; Basisnote: Zedernholz, Sandelholz, Weißer Moschus.
Ooh, wie schön! Wässrige Blüten, Blütenwasser, Freesien und in dem Wasser sich lösender Nektar von Orangenblüten samt zart-herben Petitgrainblüten! Das erfrischt, duftet herrlich nach Blumen und ist nie, absolut gar nie zuviel aufgrund der, ja, Wässrigkeit. Es riecht wie Blütenwasser, durch und durch – und zwar bis zu dem Zeitpunkt, wenn die Weichheit des Moschus‘ aus der Basis gekonnt abrundet, sanft untermalend. Diesen Duft kann man einfach immer um sich haben – ich glaube kaum, dass er von jeglichen Mutterhormonen als schwierig empfunden werden kann. Noch dazu duftet So Cute! komplett natürlich – sehr sehr fein!
Shannon „Pretty in Pink“ via Flickr – CC BY-SA 2.0
„So Pretty! Der herbe Duft für freche Mädchen mit Schalk im Nacken! So Pretty! ist ein herbes, lebhaftes Eau de Toilette für Mädchen voller Lebenslust und verrückter Ideen. Total geradeheraus und offenherzig.“
Ein Duft für kleine Ronja Räubertöchter und Pippi Langstrümpfe? Genau das ist es für mein Mädchen Merle – zumindest in der Theorie. So Pretty überzeugt aber auch in der Realität – und zwar mit folgenden Duftnoten: Kopfnote: Bergamotte, Mandarine, Zitrone; Herznote: Rose, Jasmin; Basisnote: Hölzer, Ambra, Moos. Heitere und gleichzeitig herb-lebendige Zitrusfrüchtchen im Kopf sorgen für Bewegung und Erfrischung – eine Zusammenspiel zwischen einer saftigen Mandarine mit einer feinen Süße sowie einem keck-säuerlichen Zitrönchen, von Bergamotte subtil flankiert. Die Blüten, die das Herz für sich einnehmen, sind präsent und ausdauernd, aber durchweg kindgerecht: Eine fruchtige, junge Rose und sanft-cremiger Jasmin, selbstredend ohne jegliche indolische Anklänge. Diese klingen auf einer weichen und warmen Basis aus. So Pretty! ist ein schöner Mädchenduft – und es darf ruhig ein pfiffiges Mädchen sein! Allerdings hat dieses Mädchen bereits das eine oder andere pinkfarbene Teil im Kleiderschrank 😉
Javcon117* „Emily’s Baby Shower 2“ via Flickr – CC BY-SA 2.0
„So Sweety! Der hippe „It“-Duft für kleine stylische Mädchen.
So Sweety! Dieser Duft ist die Essenz absolut sorglosen Glücks, für verträumte Mädchen, die sich gerne hübsch machen.“
So Sweety ist gar nicht so süß, wie ich erwartet habe – Gott, Sabine Nedelchev oder wem auch immer sei Dank! Ein Blick auf die Noten verrät es aber auch schon, dass wir hier keine kleine Gourmandlolita vor uns haben dürften: Kopfnote: Apfel, Mandel, Limette; Herznote: Freesie, Lotosblüte, Ylang-Ylang; Basisnote: Zedernholz, Weißer Moschus.
Ein frischer Apfel – und nein, kein Granny Smith, nicht grün, sondern heiter gelb mit roten Bäckchen, ein Hauch Marzipan von der Mandel und eine spritzige Limette. Dazu gesellen sich wässrige Blüten, wieder einmal sehr gelungen umgesetzt, von einer leisen und dezenten Süße, von Moschusweichheit und Zedernsauberkeit sanft abgefedert.
Lauren Hammond „Isobella and the Melody“ via Flickr – CC BY 2.0
Wirklich – eine sehr hübsche kleine Kollektion, durchweg gelungen! Und, ich bin mir sehr sicher – für den Preis und bei den zarten Düften entdecken noch einige Frauen außer mir das Kind oder auch das Mädchen in sich (wieder) 😉
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
P.S.: Die Gretchenfrage: Wie haltet Ihr es mit den Kinderdüften?
Schreibe den ersten Kommentar