Liebe Freunde der gewählten Düfte,
gestern hat es ja schon unser Newsletter von den Dächern gepfiffen: im Hause Diptyque gibt es Nachwuchs, zwar keinen royalen, nein, es ist eher ein unprätentiöser, aber nicht minder edler Geselle.
Nachdem ich ja letzte Woche sehr gerne einräumen musste, dass es überaus neuartige, innovative und hochwertige aquatische Düfte gibt – wie von Parfumerie Générale bewiesen – bin ich gerade recht auf „ Florabellio“ eingestimmt, denn auch er enthält einen Gutteil maritimer Nuancen.
Es geht bei Florabellio auch gleich hochinteressant los. Der Auftakt soll die Gischt des Meeres darstellen, doch wie lässt sich so etwas olfaktorisch darstellen? Meerfenchel soll hier eingesetzt worden sein. Das Gewächs wird unter anderem auf Mallorca als Salat gegessen oder auch als Gewürz verwendet. Er soll leicht bitter und salzig schmecken und aromatisch duften. In jedem Fall ist der Auftakt grün, eine Frische und Salzigkeit wird durch scharfe, cremige und geradezu minzige Noten erzeugt – als würde im Auftakt die Gischt durch die Nase schießen, und das ist bei diesem Duft viel, viel angenehmer, als es sich anhört. Auf dem Duftstreifen kaum wahrnehmbar, auf der Haut umso mehr, eine knackige und kräftige Apfelnote, verfeinert von dem aprikosenartig duftenden Osmanthus. In der Basis wurden Kaffee und Sesam als Noten angegeben. Es gibt Kaffeemaschinen und Kaffeevernichtungsmaschinen. Ich gehöre zur zweiten Spezies. Ganz weit im Hintergrund vernimmt man eine hauchzarte Röstnote, die für meinen Geschmack noch etwas deutlicher hätte ausfallen dürfen.
Die Duftkomposition
Kopfnote: Maritime Noten, Aromatische Noten, Grüne Noten
Herznote: Apfel, Osmanthus
Basisnote: Kaffee, Sesam
photogramma1: „Apple Blossom“ via flickr (CC BY 2.0)
Nachdem „Entre Ciel et Mer“ von Parfumerie Générale als aquatischer Duft schon eine prominente Birnennote aufzuweisen hatte, folgt nun „Florabellio“ mit einer grünen Apfelnote. Wunderbar.
Zusammenfassend lässt sich sagen: „Florabellio“ ist ein maritimer Duft mit einer frischen, salzigen Note zu Beginn, einem fruchtig-grünen Apfelherzen und einem weichen Ausklang mit Röstakzent. Ein Frühlingsduft, der schon den Sommerurlaub am Meer erahnen lässt. Was will man eigentlich mehr? Fabrice Pellegrin ist der Parfümeur hinter „Florabellio“, nicht sein erster Duft für Diptyque, so gehen auch „Eau de Lierre“, „Eau Duelle“, „Do Son“ und „Volutes“ auf sein Konto.
Habt Ihr ihn schon unter der Nase gehabt?
Liebe Grüße
Harmen
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