… versprechen uns Initio Parfums Privés, die dieser Tage bei uns im Shop gelandet sind: Pheromone nämlich sind es, um die es hier geht, auf welchen die Duftlinie basiert. Botenstoffe also, die uns süchtig machen nach dem jeweiligen Gegenüber, dem potentiellen Partner. Das funktioniert nicht nur im Tierreich so, nein, ich denke, wir kennen es alle – jemanden riechen zu können ist wichtig, enorm wichtig. Denn wir folgen bei der Partnerwahl nicht nur dem Herzen, sondern in allererster Linie der Nase, wenn auch unbewusst. Attraktivität, Begehren und Lust werden geweckt durch die jeweils passenden Pheromone – ob wir nun wollen oder nicht.
Dieser Erkenntnis haben sich Initio Parfums Privés bedient – und darauf basierend eine Duftkollektion geschaffen, die auf zwei „Säulen“ ruht, der Linie „The Absolutes“ und der Linie „The Magnetic“ Blends. Ihr ahnt es vielleicht schon – wir haben es hier mit einem Layering-Prinzip zu tun, das Parfumliebhaber wie wir bereits von anderen Firmen wie beispielsweise Etro oder Jo Malone kennen. Initio haben dieses allerdings abgewandelt.
INITIO site English from Iceberg on Vimeo.
The Absolutes, die „Grundkollektion“, wie ich sie einmal nennen mag, stellt die eigentlichen Düfte: Man greift zurück auf die „Magie der Natur“, wie es so schön im Pressematerial heißt, und kreiert Parfums, basierend auf kostbaren Rohstoffen. Ein Kaffeeduft ist mit von der Partie, soviel darf ich jetzt schon verraten. The Magnetic Blends sind dann die eigentlichen „Veredler“, die allerdings auch als Single-Düfte gut getragen werden können. Hierbei handelt es sich um (bisher) drei Düfte, die mittels eines speziellen Verfahrens hergestellt werden, „Natural Pheromon Naturoprint“ genannt: Moleküle, welche in ihrer Struktur und ihrem Duft Pheromonen exakt nachgebildet wurden, bilden die Basis dieser Düfte. Und sollen dieselbe Strahlkraft besitzen wie ihre Vorbilder, was durch die Kombination mit für ihre verlockende Wirkung bekannten Ingredienzen noch betont wird.
Ich habe hier ein wunderschönes, nein – das schönste Probenset überhaupt vor meiner Nase liegen und „opfere“ mich für Euch den Rest der Woche im Test mit Initio 😉
Den Anfang machen heute zwei äußerst klangvolle Düfte – Absolute Aphrodisiac und Blessed Baraka.
Ein Aphrodisiakum – natürlich müssen darin Blüten enthalten sein, weiße, um genau zu sein. Darüber hinaus finden sich Ambra, Vanille, Moschus und Castoreum, auch Bibergeil genannt, in Absolute Aphrodisiac. Nebulös ist von einem intimen Rausch die Rede, wenn Haut auf Haut trifft. Sex sells – schön, dass er hier erotischer daherkommt als oftmals in der Werbung. Nun sitze ich hier an meinem Schreibtisch, zwei Fellchen auf dem Schoß, und sprühe mir einmal die geballte Ladung Verlockung auf das Handgelenk …
… und klebe mit meinem Näschen die nächste Zeit daran. Ich hatte schon Angst vor zu vielen Blüten, muss ich ehrlich gestehen. Einerseits assoziiere ich Weißblüher in der Tat mit Verlangen, mit Verführung, mit berauschten und gerne mal abhanden kommenden Sinnen und viel Sinnlichkeit. Aber – wie Ihr sicherlich wisst: Viele Männer können mit Weißblühern, wenn überhaupt, nur sehr bedingt etwas anfangen. Ein dichtes Bouquet derselben ist als Duft für das erste und/oder entscheidende Date nicht unbedingt die 1. Wahl – es sei denn, man legt es darauf an, ein Spalter zu sein.
Absolute Aphrodisiakum ist anders – und auf seine Art und Weise besonders. Ich habe von Anfang an das Gefühl, verkehrt herum in den Duft gefallen zu sein, denn das erste, was ich wahrnehme, sind nicht Blüten, sondern deliziöse Gourmandaromen. Eine feine Karamellnote, an Crème brûlée erinnernd, umfängt meine Nase, von weicher Vanillecreme umfangen. Darin zu schwelgen fällt leicht, meine Lieben! Und diese Köstlichkeit hält an, tritt aber im weiteren Verlauf etwas zurück zugunsten von … einer Verschiebung der Prioritäten: Vanille spielt die Hauptrolle, und keine Blüten, das wird mir jetzt klar. Sie zeigt sich sacht facettiert durch Anmutungen von Blüten, und zwar ihrer eigenen, Ihr wisst – Orchideenblüten. Cremig, milchig, samtig und sanft umhüllt sie mit einem Hauch Pudrigkeit meine Haut, zart-würzig und von einer subtilen Wildledernote gekrönt. Darüber hinaus meine ich, eine leise Anmutung von Zartbitterschokolade zu vernehmen …
Vanille – da schließt sich wieder der Kreis zum Aphrodisiakum: Der Duft von Vanille gilt nämlich seit je her als derjenige Duft, den Männer an Frauen am liebsten wahrnehmen, weshalb sich schon vor Jahrhunderten die Mätressen damit parfümierten.
Blessed Baraka zielt mehr ins Metaphysische: Er widmet sich der spirituellen Welt, genauer: jener segensreiche Kraft Baraka, die in der islamischen Mystik als wohltätige göttliche Kraft gilt, die durch die geistigen und körperlichen Sphären strömt und all jenes Erschaffene durchdringt, das sich des göttlichen Segens würdig erweist. Hier können wir uns demnach in Göttliches hüllen – ich hoffe, der Duft zeigt sich als ebensolches!
Ich bin schon wieder ein wenig verwirrt: Meine erste Assoziation, kaum ist Blessed Baraka auf meiner Haut angekommen – Beerennoten, saftig und ein wenig likörig-beschwipst, köstlich in jedem Fall. Und ein Hauch Zitrisches, der sich alsbald wandelt in den Duft der Blüten von Zitrusfrüchten – vielleicht Orangenblüten? Dieses fruchtig-florale, äußerst leckere Etwas vermählt sich alsbald mit herrlichem Sandelholz, das sich von seiner besten Seite zeigt: Würzig und warm, balsamisch und süß, samtig und holzig. So, genau so mag ich Sandelholz. Und so, genau so, sollten Sandelholzdüfte sein – ob nun für Männlein oder für Weiblein! Sinnlich und mit einem Quentchen Rauchigkeit belegt Blessed Baraka meine Haut und nimmt mich mit jedem Schnupperer mehr für mich ein. Die Sandelholznote ist göttlich, der Name verspricht hier nicht zuviel! Und in der Basis wird sie noch umfangen von Moschus und cremiger Vanille, die die Samtigkeit des Sandelholzes wunderbar untermalt.
Blessed Baraka riecht köstlich und kostbar. Ein herrlicher Sandelholzvertreter und mit Sicherheit einer, bei dem ich mir ernsthaft überlege, ober hier einzieht – als erster seiner Gattung. Ok, Etros Sandalo gibt es irgendwo noch, der zählt aber als Geschenk nicht wirklich. Ich persönlich empfinde viele Sandelholzdüfte als too much: Zu sehr an Räucherstäbchen erinnernd, zu hippiesk, oftmals auch zu sehr auf Barbershop und Rasierwasser getrimmt – zumindest für mich als Frau. Blessed Baraka stellt eine wohltuende und, zugegebenermaßen: süchtig machende Alternative dar.
Morgen geht es weiter mit Initio Parfum Privés – bis dahin alles Liebe,
Eure Ulrike.
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