… erwartet uns heute, neben Land of Warriors die zweite Neulancierung des Hauses.
Woher der Name Swan Princess kommt, dürfte klar sein: Schwanensee, das Ballett zur Musik von Pjotr Iljitisch Tschaikowski.
Falls jemand von Euch viel Zeit hat – hier eine Komplettaufführung des Bolshoi Balletts:
Am bekanntesten dürften wohl zwei Aspekte an Schwanensee sein – zuallererst einmal das Thema, die Suite Op. 20:
… und dann natürlich der Tanz des Ballett-Traumpaares Rudolf Nureyev und Margot Fonteyn:
Ein wunderschönes Ballett, in dessen Genuss ich „live“ leider noch nie gekommen bin – auch wenn Tschaikowski hier bei uns zu Weihnachten immer Konjunktur hat. Man würde dem aber schon gerne einmal direkt in Russland beiwohnen – und dann bitte einem bekannten Ballett-Ensemble. The Vagabond Prince bedienen sich der russischen Symbolik ja in all ihren Düften, eine Schwanenprinzessin lag da nicht allzu fern, oder nicht?
„Swan Princess is a moment of lavish delicacy, a soft and very feminine fragrance, like the caress of a gorgeous magical white swan’s feathers, followed by a loving glance from a beautiful woman emerging from the water onto the shore.“
Betreffs der Noten dürfen wir uns auf folgende freuen:
„A sophisticated musk accord composed of six musks, evokes a silky cocoon-like effect. This magical veil enfolds an armful of flowers (jasmine, a touch of gardenia, lily of the valley, mimosa, iris, rose and peony) which release their delicately sweet aroma amidst a sprinkling of pink pepper.“
Verziert ist der Flakon wie immer reichhaltig und opulent, und zwar diesmal im Stile der Volkskunstrichtung Permogorskaya, die für üppig rankende florale Motive, gerne auch in Verbindung mit Tieren bekannt ist. Normalerweise findet man diese in den Farben Rot, Gelb, Grün vor in Verbindung mit Weiß oder natürlichen Holzfarben – The Vagabond Prince haben das wohl abgewandelt.
Der Auftakt von Swan Princess erinnert an die 80er: Fruchtige Aldehyde, die ein wenig an Make-Up und Haarspray erinnern, herbe Bergamotte, die vor sich hin prickelt, sowie ein paar durch Pfeffer generierte Akzente. Was dann folgt ist wunderschön: Eine herrliche, majestätische Iris, mehr cremig als pudrig, licht und ätherisch anmutend. Hier liebe ich den Duft. Allerdings hätte diese Iris als Hauptaugenmerk ruhig noch länger währen können – leider, zumindest meiner Meinung nach, gesellt sich alsbald eine verhalten pilzige Gardenie hinzu sowie ein sauber-frisches Maiglöckchen nebst anderen Blüten. Ich verstehe die Idee dahinter – man möchte das Bild malen jener Schönheit, die dem Wasser entsteigt, sinnlich und feminin und so weiter … Allerdings geht für mich diese Wunderiris etwas unter im Verlauf des Duftes – und zwar neben dem äußerst prominenten Maiglöckchen und einer ebenfalls dominanten, würzigen Mimose. Die Gardenie hatte ohnehin nur ihren One-Liner. Neben der Super-Duper-Moschus-Basis, die ich, auch wenn Moschus im Normalfall nicht „my cup of tea“ ist, tatsächlich ziemlich gelungen finde, suche ich immer wieder nach meiner Iris. Und ja, sie ist noch da – für meinen Geschmack aber zu wenig. Nichtsdestotrotz ein wirklich hübscher Duft.
Habt Ihr schon getestet? Und kennt Ihr den Erstling von The Vagabond Prince?
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Sehr beruhigend, dass Du ihn nicht magst, sonst hätte ich vielleicht doch testen müssen… Allein die Erwähnung des „accord of six musks“ törnt mich allerdings schon beim Lesen ziemlich ab. Nein, dies scheint nicht mein Beuteschema zu sein…
Ja, der Maiglöckchen-Haarspray-Ansturm ist wirklich zu schade. Hast Du bitte Tipps für majestätische, göttliche Iris-Düfte, also die obige Note in Reinkultur?