Hand in Hand mit Laboratorio Olfattivos Seifen

Laboratorio Olfattivo sind nun wirklich keine Unbekannten im Duft-Tagebuch, erfreuen uns die Italiener doch regelmäßig mit neuen Duftschöpfungen, die immer wieder auch durch eine erfrischende Unangepasstheit glänzen. Heute möchte ich Euch die Flüssigseifen aus diesem Hause vorstellen, eine Premiere für mich, überhaupt einmal Seifen zu besprechen, mal sehen, wie ich mich schlage.

Saponi-1200

Das Gespräch der beiden Englisch radebrechenden Seifenspender lässt auf eine besondere Waschfähigkeit schließen. Seit einiger Zeit benutze ich die Seifen und kann dazu Folgendes sagen: Die Seife hat im Gegensatz zu den gewöhnlichen Flüssigseifen aus dem Handel eine festere und dichtere Anmutung. Das führt dazu, dass sie etwas schwerer von den Händen abzuwaschen ist, aber nur bei sehr kaltem Wasser. Bei lauwarmem bis warmem Wasser haftet sie lange genug an, um sich dann aber gut abwaschen zu lassen. Laboratorio Olfattivo geben an, dass die Seifen nur aus natürlichen Rohstoffen hergestellt werden wie Olivenöl, Arganöl und Kopraöl.

Die 500-ml-Flasche ist stabil genug, um auch einem ordentlichen Druck auf den Spender standzuhalten (man kennt ja die schwachbrüstigen Billigheimer, die bei einem beherzten Drücker in sich zusammenknautschen). Zu den einzelnen Düften komme ich gleich, die Duftanhaftung selbst ist sehr angenehm, meines Erachtens die richtige Intensität für die Beduftung durch eine Seife – sie soll ja nicht z. B. mit einem aufgetragenen Parfum konkurrieren.

Die Seifen und ihre Düfte
Die Flüssigseifen von Laboratorio Olfattivo sind keine Abkömmlinge der Parfumkollektion. Dies hat den Nachteil, dass man sich den Lieblingsduft nicht einfach als Seife kaufen kann. Ich sehe aber auch Vorteile darin. Dem Parfum bleibt die Aura des ganz Besonderen vorbehalten, die profane Notwendigkeit des Händewaschens bzw. ein Alltagsgegenstand wie eine Seife deklassiert nicht die Duftkreation … ich übertreibe natürlich ein bisschen … die Seifendüfte sind nämlich ganz hervorragend.

agrumeto Agrumeto

Besitzt eine Seife einen Duftverlauf? Ich vermute eher weniger, liefere Euch aber immer auch die Duftnoten mit:

Kopfnote: Orange, Mandarine, Grapefruit
Herznote: Schwarze Johannisbeere, Jasmin
Basisnote: Moschus

„Agrumeto“ ist einfach herrlich. Es ist Januar, draußen pfeift der Wind und es schmatzt der Schneematsch – „Agrumeto“ duftet nach allerlei Zitrusfrüchten, allen voran nach Zitronen, vielmehr noch Zitronenschalen, säuerlich, sommerlich mit einem deutlich grünen Einschlag. Der Sommer in Italien aus dem Spender – hier in den transalpinen Barbarenwäldern. 😉

biancofiore_1 Biancofiore

Duftnoten:
Kopfnote: Apfel, Heidelbeere, Wassermelone
Herznote: Lilie, Rose, Jasmin, Wunderblume (Mirabilis Jalapa)
Basisnote: Maritime Noten, Kokosnuss, Sandelholz, Rosenholz, Ambra

Wem dies mit „Agrumeto“ noch nicht genug der Winterflucht war und wer den Frühling vorverlegen möchte, dem sei „Biancofiore“ empfohlen. Keine Sorge hier sind keine wollüstigen, quietschigen Weißblüher am Werk, vielmehr frühlingshafte zarte Blüten, die von einem zurückhaltenden maritimen Gegenspieler begleitet werden. Die ersten warmen Frühlingstage, auf einer Terrasse am Meer – was will man mehr.

petaliditiare Petali di Tiarè

Duftnoten:
Kopfnote: Ylang-Ylang
Herznote: Jasmin
Basisnote: Kokosnuss

Dieser tropische Duft, der nach der Tiaréblüte benannt wurde, ist der süßeste der Reihe und vereint einen floralen Ton mit Kokosnuss. Ist es das Zusammenspiel oder wurde eine Note vergessen? Ich nehme zudem deutlich fruchtige Note wahr. Die rote Farbe der Seife wirkt zudem besonders dekorativ. Die in anderen Seifen und Lotionen oftmals künstlich und aufdringlich riechende Kokosnuss (à la Meuterei auf der Bounty) duftet hier sehr natürlich und wurde mit Bedacht dosiert.

zenzero Zen-Zero

Kopfnote: Ingwer
Herznote: Zedernholz
Basisnote: Sandelholz

„Zen-Zero“ ist der einzige Duft, der mich nicht soooo sehr begeistert – das ist und bleibt Geschmackssache. Los geht es mit einer ganz spannenden, pfeffrigen und scharfen Ingwernote, schnell setzen sich jedoch Zedern- und Sandelholz durch. Vergeht einige Zeit, bleibt auf meiner Haut ein leicht muffiger Geruch zurück, vielleicht spinnt aber auch meine Nase gerade. Die Idee ist klar. „Zen-Zero“ soll ein entspannender und meditativer Duft sein, der sich namentlich auf die „Lehre“ des Zen-Buddhismus bezieht, die es nach eigener Angabe nicht gibt, deswegen wohl die Null, das Nichts, „Zero“.

Biancothè
Noch recht neu und erst in Kürze bei uns erhältlich ist „Biancothè“, der mir freundlicherweise vorab zum Testen zur Verfügung gestellt wurde. Ich habe leider noch keine weiteren Informationen dazu erhalten. Weißer Tee ist also das Motto, wobei der Duft ausgesprochen kräftig daherkommt. Ich nehme holzige (ich vermute Sandelholz), grün-krautige und harzige Noten wahr, irgendwo dazwischen schimmert auch eine gefällige Blütennote hindurch. Der erste Duft, der tatsächlich klassisch-seifig riecht. Für Freunde traditioneller Seifendüfte mit holzig-seifigem Gepräge wurde also „Biancothè“ geschaffen.

*Nachtrag*:

Mittlerweile habe ich noch die Duftnoten bekommen:

Kopfnote: Schwarzer Pfeffer, Rosa Pfeffer, Bergamotte
Herznote: Rose, Apfel, Maiglöckchen
Basisnote: Moschus, Zedernholz

… was nichts an meiner Einschätzung ändert. 🙂

*/Nachtrag*

„Für jeden etwas dabei“ … ein oft strapazierter Satz, dem aber an dieser Stelle nichts hinzuzufügen ist. Meine persönlichen Favoriten sind „Agrumeto“ und „Biancofiore“. Verratet Ihr mir Eure Lieblingsseifen?

Mit einem duftenden Winken verabschiede ich mich
Harmen

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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