Die Kollektion Illuminum …

… ist dieser Tage bei uns im Shop eingetrudelt – und der Herr dahinter ein alter Bekannter: Der (ehemalige?) Frisör Michael Boadi. 2011 kamen Illuminum groß in die Medien, da – sehr laut – gemunkelt wurde, dass Kate Middleton bei ihrer Hochzeit einen der Düfte, nämlich White Gardenia Petals. Wir schauen uns dieser Tage die Vaporizer-Collection an, zu der dieses Blütenbouquet natürlich ebenfalls gehört 😉

Will&Kate

Stürzen wir uns doch gleich ins Vergnügen … und, ja, fangen wir mit dem Prinzessinenduft an: White Gardenia Petals.

„Duftend wie ein Meer aus weißen Blumen, denen eine sanfte Brise ihren zarten Wohlgeruch entlockt. White Gardenia Petals ist dezent und raffiniert zugleich – die Kopfnote aus Lilien lässt einen Sommertag entstehen, die Herznoten aus Gardenie, Ylang-Ylang, Maiglöckchen und mildem Jasmin wirken sinnlich-feminin. Ambrierte Hölzer in der Basisnote runden die zarte Komposition ab.“

Die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Schwarze Johannisbeere; Herznote: Gardenie, Ylang-Ylang, Jasmin; Basisnote: Hölzer.

White Gardenia Petals gleicht, selbstredend, einem Meer aus weißen Blüten. Dezent finde ich ihn aber absolut nicht – er hat eine fette Sillage und ist weißblühertypisch prägnant. Gardenie, strahlend und mit dezenten pilzigen Anleihen, die typisch für diese Blume sind, und cremiger, verhalten indolischer Jasmin dominieren das Feld, in welchem Ylang für meine Nase untergeht. Ok, ein paar exotische Anleihen entdecke ich – dahinter verbergen sich diese Blümelein vermutlich. Genauso überbordend (weiß)floral zeigt sich White Gardenia Petals wie sauber, wofür das Maiglöckchen verantwortlich sein soll. Ich kann kaum glauben, dass es dabei keine Hilfe von irgendwoher bekommen hat, zu eindringlich ist das Sauber-Clean-Reine. Die Johannisbeere bekommt meine Nase nicht, zumindest nicht auf der Haut.

Gardenia 1

Hätte man mir den Duft blind gegeben, ich hätte gesagt, dass es ein Amerikaner ist. Mir ist er – zu laut, sorry. Dafür kann man zwecks Sillage nicht meckern, wirklich nicht.

Ginger Pear ist mein nächster Kandidat – Ingwer & Birne, schauen wir mal, was wir da bekommen:

„Die exotische Verbindung aus Ingwer und Birne ist ein absolutes Highlight für Genießer. Die spritzige Kopfnote aus der hellen Frische der Birne und der Würze von Zitrone verschmilzt mit dem berauschenden Duft von wildem Ingwer – kräftig, wie eine frisch aufgeschnittene Knolle. Teeblüten verleihen Ginger Pear eine lebendige Kühle, während Moschus für eine gewisse Süße in der Basisnote sorgt.“

Die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Birne; Herznote: Ingwer, Rhabarber, Fenchel; Basisnote: Sandelholz, Moschus.

Was lesen meine müden Augen da? Rhabarber! Hoffentlich knallt der genauso rein wie die Noten im Vorgänger!

It's all gone Pear shaped

Ginger Pear ist nun eher etwas für mich, denn auch er ist nicht von der introvertieren Sorte: Ein kräftiger Fruchtknaller, frisch-spritzig und herb. Früchte dürfen gerne mal laut – und hier kommen sie sowas von erfrischend kühlend rüber, das gefällt! Meine Nase bekommt wirklich nicht viel mehr als versprochen, was aber auch gar nicht schlimm ist, ganz im Gegenteil: Eine schöne, saftige Birne, herb-fruchtiger Ingwer und wunderbar bitterer Rhabarber von einer leicht süßen Holzigkeit. Das läuft. Ich kann mir Ginger Pear verdammt gut ab 20 Grad vorstellen als unkomplizierter, dynamischer Gute-Laune-Begleiter.

Tribal Black Tea heißt die Nummer Drei für heute:

„Eine aromatische Fusion aus Orangen- und Teenoten, die den Träger mit der klaren Kühle von Bergamotte und dem pikanten Charakter von Kardamom umschmeichelt. Die Dunkelheit der Blüten von Schwarzem Tee verleiht der Herznote Körper. Mystischer Weihrauch und süßes ambrierte Hölzer unterstreichen den trockenen, düsteren und zartbitteren Zauber von Tribal Black Tea.“

Die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Assam-Tee; Herznote: Jasmin; Basisnote: Muskatnuss, Kardamom, Zedernholz.

Ach ja – Tee klappt immer, oder nicht? Ich liiebe Teedüfte. Und ich liebe Tee – das habe ich hier im Blog ja schon des öfteren verlauten lassen. Schwarztee, klassischer, gerne auch geräucherter. Grüntee in allen Variationen. Weißer Tee.

Earl Grey Moonlight

Tribal Black Tea gleicht einem kühlen schwarzen Tee mit ordentlich Zitrischem, genauer – Bergamotte. Tee, Tee und nochmals Tee, zitrische Bergamotte und irgendwo ein wenig Würze, die ich nicht genauer identifizieren kann und will – gebettet auf einer weichen Basis. Einfach, aber schön. Wer Carthusias Mediterraneo mag, wird diesen Duft hier lieben! Ein perfekter Sommerbegleiter.

Wild Tobacco ist unser vierter und letzter Duft für heute:

„Wild Tobacco verströmt den trockenen, distinguierten Geruch eines Gentlemen’s Clubs. Mit einer Kopfnote aus Kräutern und Gewürzen, die in einem Herz aus Virginia-Zedernholz und Tabakblättern mündet. Markant und würzig, wie der Duft einer Pfeife. Die Basisnote mit Labdanum schließlich ergänzt die Melodie männlicher Sinnlichkeit und Tiefe.“

Die Ingredienzen: Kopfnote: Muskatellersalbei, Gewürznelke; Herznote: Virginia-Zedernholz, Tabakblätter; Basisnote: Castoreum, Tonkabohne, Labdanum (Zistrose).

Sally Halterman, Biker Chick

Ja – wilder Tabak, das kommt hin: Tabakblätter, frische, dunkelgrüne, von leichten Kräutern begleitet samt einer pudrig-rauchigen Süße dank den Harzen und der vanilligen Tonkabohne. Je länger der Duft auf meiner Haut verbleibt, desto mehr kokelt der Tabak: Was anfänglich noch wuchs und wucherte, zeigt sich jetzt verarbeitet und wird gerade genossen – von einem Gentleman, einem Rocker oder auch von mir? Ganz egal – Ledernoten finde ich in jedem Fall im Duft und, ja, es raucht richtig heftig. Für diesen Duft braucht man Rückgrat – und ein Faible für Rauch(en).

Morgen geht es weiter mit Illuminum – bis dahin alles Liebe und viele Grüße,

Eure Ulrike.

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Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

3 Kommentare

  1. Katharina
    7. Januar 2015
    Antworten

    Ja, die Weißblüher sind nicht jedermanns Sache.
    Ich finde ja immer, daß sie zwar gut, aber auch irgendwie… giftig riechen?
    Die meisten stark duftenden weißen Blumen sind ja giftig, wenn ich mich nicht irre.
    Und das sind dann meist auch die potentiellen Kopfweh-Kandidaten.

    Die Birne klingt gut, ich mag ja Birne, gerne auch die überreifen, vergoren und verflüssigt. :o)

  2. Ute
    7. Januar 2015
    Antworten

    Liebe Ulrike,

    Danke für die bereits wieder so interessanten und
    mit Passion geschriebenen Berichte über alles, was dufted und auch mehr.

    Hatte bereits viel getestet von Illuminum: und finde leider alle probierten zu „laut“ mit dieser eindeutigen US Handschrift.
    Zart, fein: sind sie nicht. Und für Migräniker keine Empfehlung
    Aber Duftpräferenzen sind ja vielfältig, es gibt sicher Liebhaber dieser Kollektion.

    Gutes Neues Jahr noch mit viel Freude, Gesundheit und Frieden
    Liebe Grüsse von Ute

  3. Ulrike Knöll
    26. Januar 2015
    Antworten

    Huhuu Ihr Zwei,

    Birne – hach ja 🙂 Ich mag sie auch – essen, trinken (egal in welcher Form), riechen.
    Was Weißblüher angeht, habe ich ja mittlerweile eine echte Metamorphose durchgemacht und bin der Tuberosen liebstes Kind, liebe Katharina! Aber, wie Ute schon so schön schreibt unten: die weißen Blüten bei Illuminum sind mir einfach too much. Was magst Du denn für Weißblüher, Ute? Und, Katharina, – tastet Du Dich gerade etwa an diese heran?

    Viele liebe Grüße,

    Eure Ulrike.

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