… – habt Ihr schon deren schöne Flakons gesehen, vielleicht auch bereits einen in der Hand gehabt? Ich bin, wie Ihr ja wisst, kein Flakonsammler, obgleich mich eine schöne Optik selbstredend bezaubern kann. Die Flakons von Swiss Cashmere durfte ich neulich schon bewundern. Zuerst, ich gebe es zu, fand ich sie – gewöhnungsbedürftig. Irgendwie – piefig, ich kann es noch nicht einmal genau erklären. Aber je länger ich mir sie dann anschaute, desto besser gefiel mir das Design. Mittlerweile bin ich ein echter Fan von den Flakons mit dem zarten Merinofilzbelag – zu 100% Schweizer Wolle und deren Schutzdecken nachempfunden – oben drauf, der quadratischen Form, dem edel-minimalistischen metallenen Zerstäuber und dem Stopper, den man in ähnlicher Art bereits von Montale kennt. Auch andere scheint dieses Packaging überzeugt zu haben – die Kollektion hat dieses Jahr den Red Dot (Design) Award abgeräumt.
Ähnlich wie Odem Swiss fühlt sich auch Swiss Cashmere der Schweizer Heimat verpflichtet, was sich in dem Duftthema der Kollektion widerspiegelt: Schweizer Wildblumen sind diese gewidmet, die mit der sogenannten Natural-Print-Methode olfaktorisch abgebildet werden. Genaueres konnte ich dazu auf die Schnelle nicht in Erfahrung bringen, allerdings vermute ich, dass es sich um eine spezielle Art des (synthetischen?) Nachstellens, Imitierens des Wildblütenduftes dreht – so werden nämlich auch die natürlichen Ressourcen der Pflanzen geschont, was Swiss Cashmere betonen. Als alkoholische Basis der Parfums dient feinster Weingeist, die Grundlage bester Alpen-Schnäpse – fein, so wie es sich gehört!
Darüber hinaus gibt es zu jedem Duft ein kleines Extra, welches mir wahnsinnig gut gefällt:
„Jedes Parfum kann sich in ein kleines Blütenparadies verwandeln. Denn jeder Flakon wird mit einem winzigen Garten-Set geliefert. Einfach die Samenkarte mit Wasser befeuchten und sich darüber freuen, wie die Pflanzen zum Leben erwachen. Swiss Cashmere ist eine Hommage an Freundschaft. Freundschaft ist ein Geschenk und braucht Zeit zu wachsen wie eine Pflanze.“
Das ist süß, oder nicht? Obgleich ich keinen grünen Daumen und, zu meiner Verteidigung, auch eine zu dunkle Wohnung für die meisten Pflanzen habe – eine kleine Alpenblume zu ziehen würde ich umgehend versuchen. Was für eine schöne Idee!
„Swiss Cashmere ist auch eine Hommage an die Schweizer Alpenlandschaft, optisch untermalt von den legendären Fotografien von Albert Steiner, der seine Heimat mit ihnen weltweit berühmt machte. Die ewige Begegnung von Himmel und Erde. Natur in all ihrer Kraft, Ruhe und Schönheit. Swiss Cashmere bietet vier Düfte, jeder ein Meisterwerk eines international renommierten Parfümeurs. […] Vier hervorragende Nasen kreierten die Düfte von Swiss Cashmere, deren Wildblumennoten ein olfaktorisches Bild dieser besonderen Orte ausstrahlen, wie von dem Schweizerischen Nationalpark, von dem sie inspiriert wurden.“
Mich macht das Konzept an – Euch auch? Liebe Schweizer/innen, wo seid Ihr? 😉
Heute und morgen schauen wir uns die Düfte näher an, die vier: Alpine Rock, Green Luxury, Royal Purple und Snow Angel.
Mit wem fange ich an? Ich glaube mit Snow Angel, ja.
„Das Oberengadin liegt zwischen St. Moritz und dem Malojapass. Im Winter ist es von einer reinen weißen Schneedecke bedeckt, während im Frühling, wenn sich der Schnee zurückgezogen hat, das Weiß als schillernder Wildblumenteppich wiederkehrt. Weißer und rosa Krokus wächst den ganzen Sommer über bis in den Frühherbst hinein und der Rhätische Alpen-Mohn (Papaver alpinum) wächst zusammen mit dem Alpinen Steinkraut (Sweet alyssium), der Immergrünen Schleifenblume (Iberis sempervirens) und den Alpenmargeriten (Leucanthemopsis).
Die Meisterparfümeurin Honorine Blanc, die Nase, die Snow Angel für Swiss Cashmere kreierte, arbeitet für Firmenich. Honorine hat ein angenehmes vielschichtiges Parfum hergestellt, das einen subtilen Duft besitzt, eine perfekte Hommage an die zarten Teppiche aus weißen Wiesenblumen mit ihrer Aura.“
Honorine Blanc, der Name ist mir neulich bereits einmal untergekommen – bisher arbeitete die Dame allerdings so gut wie ausschließlich im Mainstreambereich, so wie es mir scheinen mag. Allerdings sind da durchaus einige größere Namen mit dabeigewesen, unter anderem Cacharel, Ralph Lauren, Diesel, Calvin Klein, Marc Jacobs, Vera Wang und Yves Saint Laurent sowie Beyoncé. Zu der Arbeit für diesen Star gibt es ein Videointerview mit Blanc, das auf mich sehr sympathisch wirkt:
Ich glaube, ich muss den Beyoncé-Duft jetzt mal testen gehen, meine Lieben …
Weiter im Text. Wir sind nämlich in der Schweiz, genauer – wir sitzen mit unserem Schnee-Engel auf einer weißen Blumenwiese, die sich aus folgenden Zutaten zusammensetzt: Kopfnote: Florale Noten, Krautige Noten, Bergamotte, Mandarine; Herznote: Florale Noten, Gardenie, Orangenblüte; Basisnote: Sandelholz, Vanille, Moschus.
So … der erste Eindruck: Sehr nett, unser Engelchen! Mit Sicherheit ein gefälliger Vertreter seiner Gattung, nichts allzu Kantiges, aber wer möchte und erwartet das schon bei einem Engel? Watteweicher Moschus, der zum Kuscheln einlädt und gleich einer wollweißen Wolke über einem zarten weißen Blütenmeer schwebt, mit einer sanften Marzipansüße brillierend und sacht geküsst von cremiger Vanille. Irgendetwas tropisch-florales umschwirrt mein Näschen – die Gardenie duftet für mich nach Tahiti-Gardenie, nach Tiaré, kann das sein? Ein paar zitrische Sprenkler garnieren unser Engelchen, das in allererster Linie allerdings Kuschelmuschel-Gourmand-Charakter hat. Süß, pudrig, samtig, verhalten würzig, marzipanig – die Farbe ist für mich eigentlich eher Pastellrosa oder gar pink, aber weiß passt ebenfalls.
Snow Angel ist ein femininer Seelenschmeichler für Freunde sinnlich-gourmandig-süßer Düfte.
Ich bin gespannt, wie es um die restlichen Düfte der Kollektion bestellt ist – das erfahren wir morgen, meine Lieben. Bis dahin viele liebe Grüße und alles Gute,
Eure Ulrike.
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