… lautet der Name einer neuen Kollektion aus dem Hause Creed, die dieser Tage bei uns im Shop eingetrudelt ist. Grund genug für mich, mir die fünf Düfte stellvertretend für Euch einmal unter die Nase zu klemmen!
„Ready, Set, Adventure“ – so lautet der Slogan, mit dem Creed die Neuheiten auf ihrer Firmenseite bewerben. Viel mehr ist aber auch darüber nicht herauszubekommen: Alle Düfte sind, was die Konzentration angeht, Eaux de Parfum. Der Flakon unterscheidet sich von der normalen Kollektion, greift aber die typischen Merkmale von Creed auf. Wie gefällt Euch der Flakon mit seinem weißen Deckel? Ich stehe ja mehr auf die inneren Werte, finde diese Flakon-Variante von Creed aber sehr elegant und anmutig. Ein guter Anfang schon einmal, mit dem wir gleich bei den Düften einsteigen können: Aberdeen Lavander, Asian Green Tea, Cèdre Blanc, Iris Tubéreuse und Vetiver Geranium heißen unsere Kandidaten, von denen wir heute mit den ersten beiden beginnen. Zuvor habe ich allerdings noch etwas zu meckern: Wieso benennt eine englische Firma eine Kollektion mit einem italienischen Namen, deren Düfte einerseits mit englischen und andererseits mit französischen Namen bedacht werden? Ich mag so ein Mischmasch nicht, wenn es dafür keine trifftigen Gründe gibt – und selbst dann … Egal.
Aberdeen Lavander (warum eigentlich das „a“?), der erste Duft, wird mit folgenden Texten beworben, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:
„Aberdeen Lavander is a tribute to Creed’s early client and endearing patron, Her Majesty Queen Victoria, whose heart lay always in the Highlands of Scotland. Olivier created this oriental fougère as a historical nod to the Creed archives and the Queen’s beloved picturesque retreat north.“
Und weiter:
„Das lustvolle Auskosten wildester Träume, der Duft einer wunderschönen Morgendämmerung im Sommer mit in goldener Sonne gebadeten Blüten … Der Orient – Patchouli mit seinen samtigen Blättern und harzreiches Vetiveröl – verschmilzt symbiotisch mit dem Okzident: violetter Lavendel, Rosmarin, Lilie, die Intensität der Tuberose und die nächtliche Fiebrigkeit von Absinth. Farben schmeicheln der Haut, Wasser streichelt sie, pflanzlicher Sauerstoff bringt Duftnoten zum Schäumen. Nur allzu gerne badet man die Sinne in diesem dionysischen Strudel und sieht vor dem geistigen Auge, das sich träge zur Morgensonne hin öffnet, eine sprudelnde Quelle hinter hohem Farn …“
Irgendwie verwirrt mich das alles ein bisschen: Queen Victoria, die schottischen Highlands, die bei mir eher Assoziationen von Moos, Hölzern, knarzigen Bäumen und Torf sowie natürlich Whiskey wecken – aber Orient? Orientalischer Fougère? Mmmhh, ich vermag mir darunter nicht so viel vorzustellen, Ihr?
„Castle on the hill“ von Macieklew – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
Frisch aufgesprüht pusten mir die Zitrusfrüchte die Nase frei, herb-spritzig-prickelnd und säuerlich. Dunkelgrüne Wermutnoten durchbrechen das Hesperidengeflecht, von einer Rosmarinpracht unterstützt. Wärme steigt empor, dampfende, die alsbald ihren wahren Charakter zeigt: Wildleder, kräftig und kantig, von ernst-krautigem Lavendel begleitet. Grasig-salzig umrankt Vetiver das Geschehen, das irgendwo in seinem Inneren zarte, wässrig anmutende, aber prägnante Blüten entdecken lässt, von einer fruchtigen Rose flankiert.
Aberdeen Lavander ist ein Fougère – ja. Er ist klassisch mit durchaus modernem Twist, eine ungewöhnliche Fougère-Variante und besitzt mehr Markanz als viele der gemeinhin – neutral betrachtet – eher gefälligeren englischen Düfte. Allerdings bekomme ich gedanklich weder die Verbindung zu den schottischen Highlands noch zum Orient hin, sorry. Wie sieht es bei Euch aus – ich wäre gespannt!
Asian Green Tea beruht auf Olivier Creeds Liebe zu Japan:
„Born from Olivier’s appreciation of Japanese art and culture of the Far East, Asian Green Tea opens with green, golden notes evoking the landscape of Malaysia, one of his favorite Eastern destinations.“
Und weiter:
„Das erfrischende Erwachen des Grüns: Die Morgenröte überzieht tauglitzernde Früchte mit ihrem Strahlen und weckt die prickelnden Aromen von Mandarine, Zitrone, Bergamotte und Petitgrain-Öl. Die exakt der Sonne zugewandten Heliotrop-Blüten beginnen, ihren Duft zu verströmen – begleitet von Veilchen, Rosen, Schwarzer Johannisbeere und Grüntee mit seinem klaren Wesen.
Das Plätschern von Wasser aus geschmolzenem Eis auf der Suche nach Pflanzen, die Harmonie tiefer Sandelholz- und Ambra-Akkorde … all das verschmilzt mit dem Nachhall von Moschus zu einem nicht enden wollenden, frühlingshaften und farbenfrohen Intermezzo. Nur ein Tropfen, der sich an die Haut haftet – und die belebende Frische kristallgrünen Wassers verströmt …“
Der Auftakt von Asian Green Tea sagt mir sehr zu: Taunasses Grün, zart-prickelnd-säuerliche Agrumen, saftige Mandarine und ein Hauch Cassis – klingt nach dem perfekten Aufwachduft für mich! Und tatsächlich, der Duft entwickelt sich auch weiter als herrlicher Begleiter in und durch den Tag: Ein sacht-erdiges und verhalten pudriges Veilchen scheint durch das Duftdickicht, von seidig-weichem Moschus untermalt, der von zurückhaltender Ambra fein gewürzt und gewärmt wird. Fruchtig-unschuldig Rosen, Frische spendend und herber grüner Tee, wie im wahren Leben auch ein herrlicher Wachmacher und den Kopf klärend.
Asian Green Tea ist kein monothematischer Teeduft, vielmehr eine englisch interpretierte Version eines Aquarells, eine frühmorgendliche japanische Teezeremonie in der Natur darstellend. Schön!
Morgen geht es weiter mit den restlichen drei Düften der Acqua Originale-Kollektion – bis dahin alles Liebe und viele Grüße,
Eure Ulrike.
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