Hayari – ein starkes Herrenduo – Ledersitze und Earl Grey?

hayari

Zwei neue Herrendüfte aus dem Hause Hayari sind unlängst bei uns eingetroffen. Die Proben kamen in zwei ansehnlichen kleinen Briefumschlägen mit Visitenkarte. Da bekam ich gleich Lust zu testen.

Faszinierend, exquisit, zeitlos … dieses zweiteilige Gemälde von HAYARI Paris zeigt zwei handgearbeitete Männerdüfte, die in Zusammenarbeit mit Frauen
entwickelt wurden, die selbst diesem anziehenden und verführerischen Zauber verfallen sind.

Holz und Leder wurden sich gegenübergestellt und kombiniert, um die zwei Seiten der Persönlichkeit auszudrücken. Das Duo enthüllt zwei Arten von Emotionen, so wie sich die Noten beider Parfums zugleich voneinander lösen und ineinandergreifen.

Le Paradis de l’Homme – darf ich das als Männerparadies übersetzen? Dabei stelle ich mir bei einem Männerparadies eher einen begehbaren Bierkühlschrank wie in der Werbung unten vor oder andere Aktivitäten …

paradislhomme
„Le Paradis de l’Homme“ ist ganz nach meinem Geschmack. Am Anfang trockene Pfeffernoten, herbe, wurzelige Vetivernoten und ebenfalls trockene Hölzer, unterlegt von weichem Leder. Ja und wenn ich mir diese Ingredienzen so ansehe, dämmert mir, was hier gemeint sein könnte. Ledersitze, Holzverkleidung, pfeffrig blitzendes Chrom … Ich weiß zwar nicht genau, ob das wirklich Dorothée Piots Vision war, denn schließlich ist der Auftraggeber ein Modehaus, aber denkbar wäre es. Vor allem auf der Haut setzt sich das Leder zunehmend durch, ein weiches, edles Leder, durch Moschus und Eichenmoos veredelt. Kein Kracher übrigens und meines Erachtens absolut unisex. Ach was soll es. Ich bleibe bei einem schönen klassischen Auto. 🙂 Wer mir eine große Freude machen möchte, darf mir gerne neben „Le Paradis de l’Homme“ noch folgendes Auto vor die Tür stellen 😉

1968 Dodge Charger R-T - Flickr - Highway Patrol Images
Highway Patrol Images [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons
Duftkomposition
Kopfnote: Pfeffer
Herznote: Vetiver, Atlas-Zedernholz, Papyrus
Basisnote: Leder, Moschus, Sandelholz, Eichenmoos

onlyforhim
War „Le Paradis de l’Homme“ schon klar unisex, entfernen wir uns mit Only for Him noch weiter von den maskulinen Duftkonventionen. Beschrieben wird der Duft u. a. wie folgt:

Als Glücksbringer, Symbol der Liebe und Tradition korrespondiert das Maiglöckchen mit der Bergamotte, um Sie auf die Terrasse des Café de Flore zu versetzen, im legendären Pariser Viertel Saint?Germain?des?Prés, auf eine romantische Tasse Earl Grey.

Mein Eindruck vom Teststreifen: Als Earl-Grey-Liebhaber muss ich Einspruch einlegen. Ob es vielleicht an den weißen Blüten liegt, aber die angegebene Bergamotte zusammen mit Grapefruit nehme ich als viel fruchtiger und süßer wahr und würde sagen, dass es eher in Richtung Lady Grey – mit Orange aromatisiert – geht. Wüsste ich es nicht besser, würde ich hier sogar die Gourmand-Schublade aufmachen.

Mein Eindruck auf der Haut: Hier kommen erst die holzigen, balsamischen und leicht rauchigen Noten heraus, sodass ich nun verstehe, warum „Only for Him“ ein Herrenduft sein soll. Ein doch ziemlich weites Spektrum, das der Duftverlauf hier hinlegt. Beim Testen rate ich deswegen dringend zu direktem Hautkontakt mit diesem charmanten Herrn.

Duftkomposition
Kopfnote: Bergamotte, Grapefruit, Elemiharz, Schwarzer Pfeffer
Herznote: Rose, Weiße Blüten, Papyrus
Basisnote: Atlas-Zedernholz, Guajakholz, Ambra, Benzoeharz

Café de Flore 01
ayustety [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons
Beide Kreationen gefallen mir ausgesprochen gut. Die beiden neuen Herrendüfte von Hayari werden aber sicher auch ihre weiblichen Fans finden, da bin ich mir sicher.

Liebe Grüße
Harmen

Neueste Kommentare

Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

2 Kommentare

  1. Christiane
    5. August 2014
    Antworten

    Gut, dass mir Dein letzter Satz noch ins Auge sprang – ich wollte schon abwinken „och nö, keine Krachledernen an Uralt-Cowboysattel“. So wurde ich neugierig und las den ganzen Text. Und schon müssen dringend Proben her. Die Duftbeschreibungen klingen aber auch zu gut.

  2. Harmen Biró
    5. August 2014
    Antworten

    Hallo Christiane,

    ja, weich und edel, aber trotzdem markant. Berichte bitte, wie er Dir gefällt! 🙂

    Liebe Grüße
    Harmen

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