… – das ist heute die Frage – wo ich aufhöre, das ist schon klar… und zwar bei Borobudur.
Der geneigte Blogleser wird sich vielleicht daran erinnern, dass ich Erik Kormanns September ausführlich im Blog besprochen habe. Zwei Versionen, zwei aufeinanderfolgende, gab es bereits aufgrund des großen Erfolgs des Duftes, der in allererster Linie auf einer großartigen Idee, der Kombination von zwei Komponenten beruht – Javanol, ein synthetisches Sandelholzmolekül, und Orange. Wegen der immensen Nachfrage nach diesem Monatsduft überarbeitete Kormann seinen ersten September-Entwurf erneut – und lancierte letztes Jahr September die Zweite.
Jener September wurde von Dr. Philip Kraft entdeckt, seines Zeichens Riechstoffchemiker bei Givaudan, der sich sofort in dessen Konzept verguckte und für sich privat einen Remix kreierte, von dem er mir dankenswerter Weise einige Fläschchen für Euch zur Verfügung stellte, die wir damals hier im Blog verlosen durften.
Daraus geboren ist eine Zusammenarbeit zwischen Kormann und Kraft, die in Folge zusammen Kormanns dritten Weihrauchduft, Eau de Fröhliche 3, schufen – ein Johannisbeer-Weihrauch, in dem unter anderem das von Kraft erfundene Molekül Cassyran eine prägende Rolle spielt. Des weiteren schwelte aber dennoch der Wunsch, eine Septembervariation auf Basis des Remixes von Kraft vorzustellen – und hier ist sie nun und hört auf den klangvollen Namen Borobudur.
Wer die ganze Hintergrundgeschichte noch nicht en detail kennt, kann sich diese gerne einmal hier zu Gemüte führen: September & Remix, Kraft-Remix.
Nun aber zu Borobudur:
„Eine Idee, die drei Männer infiziert. Und – das herrliche Ergebnis: Borobudur.
Erik Kormanns September war es, der – nicht nur bei uns – einschlug wie eine Bombe: Diese Mischung aus Javanol, einem Sandelholzmolekül, und Orange – sie faszinierte, unsere Kunden und Dr. Philip Kraft, seines Zeichens Riechstoffchemiker bei Givaudan. Kraft fertigte einen Remix, ganz alleine für sich, und alsbald war der Weg für eine Kooperation geebnet: Kormann und Kraft zusammen. Es entstand zuallererst Eau de Fröhliche No. 3 und danach Borobudur, eine Variation zu Kormanns September.
Borobudur ist aus dem Herzblut und dem Können von drei Männern entstanden: Erik Kormann, der die Idee und den Ur-Duft gebar. Philip Kraft, der diesen September begeistert überarbeitete und Alain Alchenberger, Parfumeur bei Givaudan, der Borobudur den letzten Schliff verlieh.
Erfrischend und gleichermaßen erotisch soll Borobudur sein mit seinen virilen Sandelholznoten und der dynamischen Orange, von Geranium in ihrer frischen Strahlkraft untermalt. Für uns ist er ein wahres Zauberwerk auf der Haut. Und zwar ein Duft, der sowohl an Frauen als auch an Männern wirkt.“
Javanol und Sinensal – zwei Stoffe, die ein absolut unterschiedliches Verdampfungsprofil und somit auch eine ganz andere Verweildauer haben. Das ist der Reiz, der Kick an Borobudur, der seinen Namen der gleichnamigen buddhistischen Tempelanlage auf Java verdankt, die seit den 90ern UNESCO-Weltkulturerbe ist. Eingang in den Duft fand auch eine ganz spezielle Orange aus der Nachbarschaft, die sogenannte Bali-Orange, die, abgesehen von typischer Saftigkeit eine ihr genuine bittere metallische Note erhält, die hervorragend mit dem Sandelholzduft des Javanols harmoniert. Jene Bali-Orange bildet zusammen mit dem Sinensal den Gegenpol zu der holzig-warmen Würze des Javanols, leuchtet und strahlt ergo unter diesem hervor wie es beispielsweise in Chanels No. 5 die Aldehyde unter Rose und Jasmin tun.
Darüber hinaus finden sich Noten von Geranium, grün-strahlend und frisch, sowie Tagetes, des Weiteren ein kostbares Vanilleresinoid (mittels einer speziellen Destillation aus den Schoten gewonnen) sowie Moschus.
Für mich riecht Borobudur wie ein – … richtig leckerer Sportler: Einerseits frisch, dynamisch, energiegeladen durch die satten Orangennoten, andererseits aber auch männlich, markant, würzig durch das weich-pudrige Sandelholz. Eine gegensätzliche Kombination, die sowohl an Männlein als auch an Weiblein sehr sehr anziehend duften kann…
Habt Ihr schon getestet? Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
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