… des Herrn Dove werden heute einen weiteren Tag Thema sein: Roja Parfums beschäftigen uns weiterhin, und zwar heute mit Bergamot, Neroli und Vetiver.
„Ich habe immer die Eleganz von Bergamotte geliebt. Mit dieser Kreation habe ich einen Duft geschaffen, der so frisch und prickelnd ist, wie das Sonnenlicht, das auf dem Meer an der Amalfi-Küste tänzelt.”
Die Assoziationen, die Bergamot bei mir hervorrufen, gehen natürlich ganz klar in eine Richtung:
„Roja Doves Bergamot ruft laut „Urlaub, Urlaub!“ und lässt uns in Impressionen schwelgen: Die Amalfi-Küste mit ihren verschlungenen Serpentinen und der Amalfitana. Bilder von Filmstars werden wach, von wunderschönen und pittoresken Küstenorten wie Positano (Eau d’Italie und Le Sirenuse!), Minori oder Atrani, von Strand, Meer und Trompe L’Œil-Malereien.
Zitrisch-prickelnd und jung-dynamisch zeigen sich die Kopftnoten von herb-frischer Bergamotte, säuerlicher Zitrone und reif-saftiger Orange, von krautig-violettem Lavendel und köstlichem Rosmarin kontrastiert. Fruchtige Rose und üppig blühender Jasmin lassen die Weite und das mediterrane Klima erahnen, während die Basis eine Vorahnung der sommerlichen Wärme schenkt: Zart-rauchig-grüner Vetiver, erdig-tiefer Patchouli, sanftes Eichenmoos, watteweicher Moschus und Ingwer in der ihm eigenen holzigen Fruchtigkeit, von Koriander sacht akzentuiert. Ein lebendiger, heiterer Begleiter, das Dolce Vita der herrlichen Amalfiküste zelebrierend.“
Die Duftnoten: Kopfnote: Bergamotte, Zitrone, Orange; Herznote: Lavendel, Rosmarin, Jasmin, Rose; Basisnote: Koriander, Ingwer, Patchouli, Vetiver, Eichenmoos, Moschus.
Bergamot ist… nicht nur eine weitere Bergamotte und erst recht kein 0815-Hesperide. Sicherlich, die Bergamotte spielt eine gewichtige Rolle, mir gefällt aber vor allem das, was sich in Herz und Basis tut: Diese untermalen jene herbe Frische aufs Vorzüglichste: Ihr zitrisches Naturell unterstreichend stiftet Vetiver grasig-salzig-rauchige Anklänge, während die restliche Basis für eine sanfte Wärme sorgt, die mich an, ja, platt aber wahr, die italienische Sonne erinnert. Blüten und Kräuter evozieren mediterrane Landschaften und alles zusammen ergibt einen prächtigen Urlaubsboten, der mich an warme Tage und laue Nächte sowie lauschige Plätze erinnert und mir ein Gefühl der Ruhe, der Entspannung des Laissez-Faire bietet. Bergamot ist ein Wohlfühlduft mit Charisma und voller Eleganz, was nun nicht unbedingt der Terminus ist, mit dem ich viele Hesperiden bedenken würde.
Neroli ist unser zweiter Kandidat:
„Wir schätzen Neroli so sehr, weil es sowohl frisch als auch sinnlich, maskulin als auch feminin, süß als auch trocken ist. Ich kreierte diesen Duft als perfektes Stärkungsmittel für das Wohlbefinden, da er mich glücklich macht, immer wenn ich ihn rieche. Er hat die Fähigkeit, uns in ein Land voller Sonnenschein zu versetzen.”
Mit Neroli hat man mich ja häufiger gleich auf seiner Seite, so auch diesmal:
„Von Roja Dove lassen wir uns doch gerne in die Sonne entführen, oder nicht? Neroli, diese wundervolle Blüte der Bitterorange, ist ein wahrer Alleskönner, dessen Facetten Dove mit seinem Extrait gekonnt ausgelotet hat: Zart-zitrisch, herb-säuerlich und gleichermaßen sanft und voller Nektarsüße, von dunkelgrünem Blattwerk umrankt präsentiert sich der ganze Bitterorangenbaum in seiner blühenden Üppigkeit. Veilchen unterstreicht die pudrigen Akzente der Blüte und schafft Hautnähe, während das Moos aus der Basis mitsamt den Harzen erdet sowie für Wärme sorgt. Neroli ist voller Lebensfreude, heiter, ausgelassen und sinnlich. Und vermag als Alleskönner sowohl Männer als auch Frauen als Träger zu gewinnen sowie zu begeistern.“
Die Zutaten: Kopfnote: Bergamotte, Zitrone, Petitgrain; Herznote: Neroli, Orangenblüte, Veilchen, Geranie; Basisnote: Eichenmoos, Weihrauch, Styraxharz, Moschus, Ambra.
Neroli macht einfach glücklich – erst recht, wenn es so hübsch umgesetzt ist wie hier: Doves Neroli ist sowohl für Frauen als auch Männer geeignet, und ich bin mir ziemlich sicher, dass ihn die namensgebende Prinzessin Nerola geliebt hätte. Heiter, warm, sinnlich, zitrisch, leuchtend und strahlend – die Bitterorangenblüte zeigt sich hier von ihrer allerbesten Seite und hat eine bewundernswerte Sillage. Mit diesem Duft kehrt der Sommer ein – und mit ihm entspannende, lebenslustige Momente. Was sollte Parfum eigentlich mehr können?
Vetiver ist unser letzter Duft für diese Woche – und eifrige Blogleser wissen, dass Vetiver eine Leidenschaft von mir ist. Keine andere Ingredienz liebe und schätze ich durchgehend von Anbeginn meiner Duftliebe so wie dieses Gras. Und bin somit allzeit bereit, meine Sammlung an Vetiverdüften zu erweitern – wenn dann mal einer kommt, der mich aus den Socken haut…
„Vetiver – inspiriert von der Erinnerung der Duftspuren des Liebhabers auf der eigenen Haut – nach dem Abschied nehmen. Ich kreierte dies als die ultimative Referenz dafür, wie Männer riechen sollten.“
Oha, Herr Dove! Das ließ mich natürlich aufhorchen:
„Das ist natürlich ein wahrhaft vollmundiges Versprechen, das Roja Dove uns da gibt: Eine Reminiszenz – an die große Liebe oder auch den fabelhaften Liebhaber, das soll sein Vetiver darstellen. Und wirklich, Vetiver besitzt ja seinem Naturell nach salzige Noten, die, adrett verpackt, an Haut erinnern können, warme Haut, begehrte Haut. Dove setzt diese Facetten perfekt um und hüllt seinen Vetiver in edle maskuline Hölzer, untermalt ihn mit sachter Harzwärme, akzentuiert mit rosa Pfeffer sowie Muskat. Angestrahlt wird der Protagonist von herb-prickelnden Zitrusfrüchten.
Heraus kommt ein männlicher, selbstbewusster und durch und durch anbetungwürdiger Vertreter seiner Gattung, dem zu verfallen keine Schande ist. Diesen Liebhaber möchte man nie wieder ziehen lassen, garantiert nicht!“
Die Ingredienzen: Kopfnote: Bergamotte, Zitrone, Litsea Cubeba; Herznote: Rose, Jasmin; Pfeffer, Muskatnuss, Kümmel, Sellerie, Galbanum; Basisnote: Vetiver, Guajakholz, Zedernholz, Zedernnadeln, Rosa Pfeffer, Eichenmoos, Amyris, Labdanum (Zistrose).
Ach Mensch, was soll ich sagen: Der hier ist es. Doves Vetiver hat es mir wirklich angetan, er ist aber auch zuu schön. Eigentlich ist er nicht mal unbedingt innovativ, aber er ist so verdammt gut gemacht und aus so verdammt hochwertigen Zutaten – wie die anderen Düfte auch, man riecht es sofort… Dieser Vetiver tut alles, was man, was ich von einem solchen erwarte: Er salzt, er grast, er raucht – und das alles auf zivilisierteste Art und Weise. Und lässt all seine wunderbaren Seiten von adäquaten Zutaten untermalen. Pfeffer und Muskat spenden Schärfe. Die Hölzlein veredeln auf kongeniale Art und Weise, dem Ganzen schöne maskuline Nuancen einhauchend. Und die Hesperidengesellen sorgen dafür, dass unser Vetiver strahlt und leuchtet, die ganze Zeit.
Den Mann, der dazu passt – bitte, her damit, den nehme ich sofort. Und den Duft, tja… ich fürchte…
Verzückte Grüße und die allerbesten Wünsche für’s Wochenende,
Eure Ulrike.
Liebe Frau Ulrike,
So kann das aber wirklich nicht weitergehen :-). Diese Duftbeschreibungen. Verführung pur.
Wie soll da Frau vernünftig bleiben? Jeder Duft würde ich nach deiner Beschreibung sofort adoptieren, aber mein Sparschwein sieht mich ganz böse an.
Na denn, werde ich mir halt noch einige Male deine Beschreibung zu Gemüte führen. Ab sofort ist die Butter auf dem Brot gestrichen bis das Schweinderl prall gefüllt ist. 😉
Schönes Wochenende und danke dir für die wundervollen Beschreibungen.
Liebe Grüsse
Barbara
Huhuu liebe Barbara,
Sparschweine gucken komischerweise immer böse, nicht nur Deines 😉 😀
Und Butter, ja… Butter ist absolut verzichtbar, oder nicht? 😉
Viele liebe Grüße,
Ulrike.