… ist der Name der Kollektion von Rania Jouaneh, welche soeben bei uns im Shop gelandet ist. Zwischen Afrika und dem Orient aufgewachsen, spiegeln sich diese Eindrücke von Ranias frühester Kindheit auch in ihren Düften wider, die überwiegend aus natürlichen Zutaten geschaffen wurden.
Fünf Parfums sind es, die wir uns heute und morgen zu Gemüte führen – ich freu mich!
Ambre Loup – der Ambrawolf ist unser erster Kandidat: Ein „warmer, mysteriöser, und sinnlicher Duft“ soll es sein – das passt ganz gut, ist doch der Wolf schon immer ein Faszinosum: Für die Ägypter ist er heilig, denn er führt die Seelen der Verstorbenen zum Licht. In Indien ist er der Wächter in der Nacht und in der römischen Mythologie wird er als Gründer der Zivilisation der Stadt Rom angesehen. Der Wolf steht hier also für „unsere dunkle, freie und wilde Seite“ – roarrr!
Dazu gehören, vollkommen klar, außer Ambra noch ein ganzes Bataillon an anderen Harzen, das in der Tat Einzug gehalten hat in die Phiole unseres Amberwolfes: Kopfnote: Ambra, Labdanum, (Zistrose), Perubalsam, Vanille; Herznote: Ambra, Labdanum (Zistrose), Perubalsam, Vanille; Basisnote: Adlerholz (Oud), Tonkabohne, Zedernholz, Moschus.
Oh… und er gefällt mir, ausgesprochen gut, dieses wilde Tier – was für ein schöner Vertreter seiner Gattung, ein Großstadträuber. Und zwar einer, bei dem ich es mir durchaus vorstellen könnte, mich umgehend zu ergeben und mich ihm vor die Füße zu werfen, sofort. Das dürfte bereits aufschlussreich sein im Hinblick auf den von mir anvisierten Träger – es ist… ein Mann. Für mich ziemlich eindeutig, und zwar aufgrund des prägnanten Rauches sowie der animalischen Anklänge, die Ambre Loup offeriert.
Frisch aufgesprüht nehme ich dunkelsten Kakaopuder wahr, der… Rumkugeln bestäubend umhüllt. Eine schwere Rumnote von einer tiefen Süße steigt auf, gehüllt in ordentlichen Rauch. Ähnlichen Rauchcharakter haben nur die Schwarzwälder-Schinken-Rauchschwaden in Annick Menardos Meisterwerk Patchouli 24 für Le Labo! Auch Ambre Loup unterbricht oder vielmehr: durchwebt den heftig-prägnanten Rauchcharakter mit golden-glänzenden Ambra-Anklängen von warmem, honig-süßem Naturell. Und da sind ja noch die Spuren des wilden Tieres… wer Mazzolaris Lui mag, wird hier ganz bestimmt auch schwach werden, das verspreche ich Euch.
Jasmin Kâma, der zweite Duft von Rania J., ist sicherlich ein weiblicher Kandidat, würde ich vermuten. Jasmin gilt im Orient als das Symbol für (die) Liebe. Kâma ist in Indien der Gott der Liebe, der seine Opfer mit Hilfe von Pfeilen erreicht, die wiederum mit Jasminblüten verziert sind, so erfahre ich, ergo wohl das Pendant zu Amor und Eros. Ein wenig Recherche ergibt, dass Kâma eigentlich K?madeva heißt und der Gott des Verlangens, derr Begierde ist, also der eher… körperlichen, der erotischen Liebe oder zumindest einmal nicht derjenige von rein geistigen Verbindungen 😉 Dazu passt Jasmin selbstredend hervorragend – und was finden wir noch im Duft? Kopfnote: Bergamotte, Damaszener Rose; Herznote: Jasmin; Basisnote: Patchouli, Hölzer, Heliotrop, Vanille, Moschus.
Ein Parfum soll Jasmin Kâma sein, dass „der Liebe und dem Leben gewidmet ist, dem Glück, das mich in meinen Nächten im orientalischen Sommer mit dieser schönen, angenehm und ebenso sinnlich duftenden Blüte zusammengeführt hat. Ein Parfum zwischen Himmel und Erde, zwischen Realität und Phantasie“, so Rania Jouaneh.
Ich hatte ja schon befürchtet, dass wir es hier mit einem übermäßig opulenten und somit auch ordentlich indolischen Jasmin zu tun haben – aber ich wurde eines Besseren belehrt, erfreulicherweise! Jasmin Kâma profitiert von der schönen Damaszener Rose – ein herrliches Duett, sinnlich und seidig, aber dennoch von einer gewissen Frische, die den Duft davor bewahrt, zu überbordend-floral zu werden. Das gefällt mir, sehr sogar, weil es – elegant ist und zeitgemäß. Ein kraftvoller, leuchtender Jasmin-Duft, der sich nicht verstecken muss vor seinen Gattungsgenossen!
Einen schönen Tag und viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Schreibe den ersten Kommentar