Heute möchte ich Euch etwas wahrhaft Königliches vorstellen, eine Duftneuheit aus dem Hause Yosh, das nebenbei bemerkt vermutlich das verschwommenste Logo der Welt besitzt. Ich mag es!
Ulis Bericht über den ersten Duft aus Yosh Hans M-Serie „Sombre Negra“ fiel sehr positiv aus, sodass ich überaus gespannt bin, was der Duft mit dem deutschen Titel einem Land ohne Monarchen zu bieten hat. Nein, im Ernst, mich hat der Produkttext schon ganz neugierig gemacht, denn dort ist von einem König auf der Jagd die Rede:
„‚König‘: ein dunkles, charismatisches, würziges Elixier, das uns von einem sagenumwobenen, bayerischen, mittelalterlichen Wald träumen lässt. Die Inspiration für den alpinen Duft war die Vorstellung eines herrschaftlichen Königs auf der Jagd, inmitten eines dicht bewachsenen, satten Mischwaldes. Die herbe Kreation aus aromatischen Kräutern wie u. a. Salbei und Vetiver, kombiniert mit Zypresse, frischen, roten, süßen Äpfeln und weißen Schneeblumen liegt in der Luft. Langsam tritt weißer, balsamischer Moschus in den Vordergrund und geht dann schließlich über in den ledrigen Duft von feinstem Sattelleder, von rauchigem Brennholz abgerundet.“
Aber auch der König in uns selbst soll durch diesen Duft angesprochen werden. Der König in mir, was mag das sein? König Fußball? Ich hoffe durch den Duft weitere Einsichten zu gewinnen.
Mir gefällt der „König“ auf Anhieb ausgezeichnet. Schon zu Beginn kommen die Kräuter, aber auch der Apfel recht kräftig zur Geltung. Trockene Holznoten sind noch da, und der Rest des Duftes verschwimmt zwar ziemlich – so wie das Logo 😉 – aber als Lederfan nehme ich selbstverständlich äußerst wohlwollend diesen feinen Akzent wahr. Das Ganze ist weich gebettet auf Moschus- und Ambratönen, sodass Ihr Euch den Duft als weich, fast balsamisch und leise vorstellen könnt.
Auch wenn Yosh hier eher die Waldeinsamkeit eines Königs auf der Jagd vorgibt, könnte ich mir auch ein altes, in Leder gebundenes Märchenbuch vorstellen, in dem der König seine Bahnen zieht. Der Lederband leicht rauchig, das alte Papier weich und vanillig, dabei krautig und holzig. All dies aber abgefedert, irgendwie entrückt und fern. Vielleicht ist er ja auch ein Märchenkönig?
Die Duftnoten:
Kopfnote: Aromatische Noten, Salbei, Zypresse, Apfel
Herznote: Papyrus, Florale Noten, Hölzer, Vetiver
Basisnote: Weißer Moschus, Leder, Ambra, Rauchige Noten
Freunde von Eutopies „No. 6“ oder Memos „Irish Leather“ werden entzückt sein und mir vermutlich zustimmen, dass auch mit „König“ eine sanftere Variante des Lederthemas gelungen ist, das aber nicht nur durch den begleitenden Text die Märchenkönig-Assoziationen anknipst. Zwar zielt die Kreation eher auf die Herren der Schöpfung ab, meines Erachtens ist sie aber voll und ganz unisextauglich, in der Intensität im Übrigen auch moderat und alltagstauglich ausgefallen. Mit „König“ erhalten wir eine duftende Krönung, sodass das Königliche in uns zum Vorschein gebracht wird. Ich weiß nun, was gemeint ist. Ihr auch?
Herzliche Grüße von
Harmen
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