… hat uns der Göttervater Odin – in diesem Falle ein trendiger Menswear-Store – einmal wieder einen neuen Duft beschert: Odin New York – 11 Semma heißt er, der hoffentlich wieder einmal Schöne, den wir uns heute zu Gemüte führen wollen.
Und wenn wir dann da sind, wenn ich dann endlich einmal dort bin – dann würde ich mir natürlich auch Odin anschauen, zumal der Laden schon alleine ob seiner Einrichtung wohl eine Augenweide sein dürfte, nehme ich an. Von Semma erhoffe ich mir natürlich auch einiges, hat mich der Rest der Kollektion doch bisher immer überzeugt.
Semma nun soll ein Orientale sein – kein typischer, wie man auf den ersten Blick feststellen kann, aber was ist schon „typisch“ bei Odin:
„Semma is a collection of notes from distant lands veiled in mystery. a vibrant composition blended in discoveries of sweet tobacco leaf and warm myrrh. core spices of cinnamon bark and herbaceous clove intertwine within the brightness of fresh chili pepper. aged sandalwood and powdery tonka bean uncover a buoyancy both familiar and enduring.“
Die Ingredienzen in ihrer Gesamtheit: Kopfnote: Myrrhe, Peperoni (Chili); Herznote: Zimtrinde, Gewürznelke; Basisnote: Sandelholz, Tonkabohne, Tabakblätter.
Aufgesprüht und aaaacchhhh… Platt, aber wahr: Die erste Lautäußerung, die mir zu Semma entfährt, ist eine gutturale. Heiter, beschwingt, leichtlebig, satt, lebensfroh weht er mir entgegen, der Duft, der eine deutlich beschwipste warme Likörfruchtigkeit ausstrahlt. Nur – woher kommen diese Anklänge, die mich entfernt an Mangos erinnern, woher denn bloß? Anhand der Inhaltsstoffe kann ich es mir nur schlecht herleiten, ist aber auch egal… Tabakblätter, süße, die von Sandelholz in ihrer würzigen Pudrigkeit unterstrichen werden, zart glimmend. Scharf-fruchtig-frische Peperoni und süß-scharfer Zimt, von Nelkenpfeffrigkeit bestäubt. Würzig-sanfte Myrrhe von sachtem Schillern und Tonkabohne, vanillig-cremig den Hintergrund tupfend.
Ein seelenschmeichelnder Schönling, aber was für einer? Ein Orientale? Nicht wirklich, tabak(blätter)lastig, aber nur verhalten rauchig. Harzig – ein bisschen. Würzig, ja, sehr – aber trotzdem sanft. Für mich einer jener, wie soll ich sagen – modernen, puristischen Orientalen. Einer jener Orientalen wie Célines Oriental Lounge, der auch zur Jeans und zum T-Shirt geht. Einer, der Charakter hat, ein Statement setzt, aber nie zuviel und nur selten zu schwer ist. Toll. Danke Odin – einmal mehr!
Viele liebe Grüße
Eure Ulrike
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