Weiter geht es…

… mit Les Liquides Imaginaires, und zwar mit dem fünften Duft, der ebenfalls aus der Trilogie I der Eaux Delà stammt:

„Diese Düfte fungieren als Zaubertrank oder als Gegenmittel, symbolisieren Gut und Böse, Tag und Nacht, Weisheit und Trunkenheit – untrennbare Gegensätze.“

Tumultu heißt er, und verspricht (uns) so einiges:

„Die frische Ausstrahlung lädt zu Nacktheit, Wärme und Sexualität ein. Diese Quelle, der Duft des Wohlbefindens, entspannt und regt den Körper an, loszulassen. Unentbehrlich für ein warmes Bad, vor Hingabe in seinen umhüllenden Nebel …“

Ein Gedicht gibt es natürlich wieder dazu:

Tumultu, das „Parfum der Hingabe“… Für mich sieht es aus wie… ein verblasster Moment. Eine Momentaufnahme, die für sich genommen Ewigkeit in Anspruch nehmen möchte… Tumultu konserviert also einen Augenblick, den man sich als unvergänglichen ebensolchen wünscht. Jenen hat man geschaffen aus folgenden Zutaten: Kopfnote: Pampelmuse; Herznote: Kokosnuss; Basisnote: Zedernholz, Patchouli, Sandelholz.

Was sich hier so simpel liest, ist es auf der Haut mitnichten – oder vielmehr: Diese kleine, aber feine und sehr überschaubare Anzahl an Ingredienzen hat es in sich. In solchen, zugegebenermaßen seltenen Momenten frage ich mich gerne einmal, warum nicht vorher schon einmal jemand darauf gekommen ist, ein solches Parfum zu kreieren. Hier liegt aber auch die Kraft, die Unwiderstehlichkeit und die Magie von Les Liquides Imaginaires: Wir haben nun bereits fünf Düften, heute eingeschlossen, miteinander entdeckt – und mich hat mein anfänglicher Eindruck nicht getäuscht, ganz im Gegenteil. Mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Die Kollektion hat es geschafft, und zwar in ihrer Gänze, mich mit Innovationen zu erfreuen, mit Düften, von denen jeder für sich ein Unikat ist. Und das dann noch in eben dieser Qualität – ich bin begeistert.

Aber – kommen wir zu Tumultu: Selbstverständlich ist das Gedicht etwas verschwurbelt, aber ich vermag mich trotzdem darauf einzulassen. Und finde in dem Duft auch wieder, was meinem Verständnis der lyrisch anmutenden Zeilen entspricht. Dieses Flirren zwischen zwei Menschen, die sich gegenseitig in tiefergehendem Sinne (oder vielleicht im eigentlichen Wortsinne) attraktiv finden, die sich anziehen. Grapefruit, hell, strahlend, leuchtend, tanzend, mich an Nietzsche erinnernd: „Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“ Vielleicht muss man eben jenes Chaos auch in sich tragen, um sich auf solch eine Anziehung, eine Liebe vielleicht, einzulassen… Die säuerlich-saftige, spritzig-salzige Grapefruit in jedem Fall lässt sich auf eine würzig-warme, skinnige Kokosnuss ein, eine fast schon vanilleartig anmutende, die darüber hinaus zusammen mit der Basis samtig-weiche Wildlederakzente erschafft. Würzig-sauber, hautnah und perlend zeigt sich der Duft, der vom Zusammenspiel des Gegensatzes, des scheinbaren, der Protagonisten lebt, die umeinander kreisen, dass es eine wahre Freude ist.

Herrlich auf der Haut – salzig-warm und voller Leidenschaft. Haach…

Ich freue mich auf morgen – Ihr auch?

Viele liebe Grüße,

Eure Ulrike.