werden uns von Parfums de Marly präsentiert: Gleich vier neue Düfte haben sie für ins im Gepäck – und, wen wundert es, auch diese neuen Preziosen sind der Welt der Pferde gewidmet. Harmen hatte schon vor mir getestet und war ganz hingerissen – ich als altes Wendy- & Conny-Mädchen (die Pferde-Zeitschriften, die mich vor der Bravo durch meine frühe Jugend begleiteten…) lasse es mir natürlich nicht nehmen, Euch die Düfte selbst vorzustellen. Hamdani, Habdan, Kuhuyan und Oajan heißen sie, die vier Schönheiten, die uns den Rest der Woche beschäftigen werden.
Hamdani, Duft Nummer Eins, gehört wie die restlichen drei Parfums der Kollektion Arabian Breed an: Der arabischen Rasse sind sie also gewidmet, die vier Düfte, und zollen somit einer der am höchsten geachteten Pferderassen der Welt Tribut. Ein echter Kleinmädchentraum – und nicht nur der… Ich wollte damals, als ich geritten bin, auch einen Araber, keine Frage. Auch heute kann man mich mit Pferden, ganz besonders aber mit Arabern und Friesen nach wie vor begeistern. Araber sehen einfach, man muss es einräumen, aus wie von dem Reißbrett eines italienischen Autodesigners entsprungen: Diese Linienführung, diese Form, diese Muskeln… Herrlich.
Der Legende nach führen die Beduinen die Araber auf fünf Familien zurück, „Al Khamsa“, die Fünf genannt – Hamdani ist eine davon. Diese Pferde gelten als besonders athletisch und kräftig gebaut und gehören zu den am höchsten gewachsenen Arabern. Der Kenner wird es wissen: Araber sind für gewöhnlich nicht allzu groß geraten – perfekt also eigentlich für mich, denn je älter ich werde, desto kleiner werden die Pferdchen… Während mir in jungen Jahren kein Pferd zu hoch war, werden die Pferde mit fortschreitendem Alter für mich immer kleiner. Der Weg nach unten sollte nicht allzu weit sein, das ist nicht übel für einen Altersfeigling wie mich.
Aber wenden wir uns wieder Hamdani zu. Er zelebriert das Orientalische, ganz klar – seht selbst die Noten an: Kopfnote: Myrrhe, Weihrauch; Herznote; Guajakholz, Honig, Gewürznelke; Basisnote: Benzoeharz, Leder, Papyrus, Sandelholz, Rauchige Noten, Styraxharz.
Hossa – was für ein Kaliber! Ganz herrlich finde ich Hamdani bereits auf den ersten Schnupperer. Und weiß sofort, wem der Duft außer Harmen überaus gut gefallen wird – seinem Duftzwilling S., einem guten Freund von mir, den ich an dieser Stelle lieb grüße!
Anhand der oben angegebenen Noten wäre ich gedanklich eher in Richtung eines männlichen, sehr gewürzigen Orientalen gedriftet – ein Holzweg, wie sich beim Test herausstellt. Bereits im Auftakt dominiert eine sehr prägnante (Glatt)Ledernote, in Honig getunkt zwar, samten verpackt und von Gewürznelke & Co. akzentuiert, aber… Ihr hört es schon, das Aber… Letztendlich: Ein Lederduft, und was für einer! Einer, der Harze aufsaugt und deren Rauchigkeit verströmt. Einer, der zugleich kühl und warm ist. Und einer, der keine Gefangenen macht.
Hamdani ist ein echtes rassiges Statement. Entweder man mag diesen Duft oder man mag ihn nicht, gar nicht. Vielmehr bleibt nicht. Ich zähle mich zur ersten Fraktion, mag aber auch ähnlich ledrige Kracher wie beispielsweise Montales Aoud Cuir d’Arabie.
Für Habdan, Duft Nummer Zwei, stand ebenfalls eine der fünf Gründerfamilien der arabischen Pferderasse als Namenspate zur Verfügung. Diese noblen Rösser stellen gewissermaßen die kleinere Version der Hamdani-Linie dar – mit einer ebenso kräftigen und muskulösen Statur und einem ausgesprochen sanften Gemüt. Dann wird der dazugehörige Duft vielleicht auch etwas gefälliger ausfallen als der sehr charakteristische und stolze Hamdani? Warten wir es ab und werfen zuerst einen Blick auf die Ingredienzen von Habdan: Kopfnote: Safran, Weihrauch; Herznote: Apfel, Hölzer, Rose; Basisnote: Ambra, Karamell, Myrrhe.
Oooh jaaa – Habdan ist um einiges sanftmütiger. Und ich kann mir das rassige, aber dennoch unglaublich zugängliche und anhängliche herrliche Tier dazu bestens vorstellen… Was für eine wunderbare Kombination Safran in der ihm genuin-eigenartigen fruchtigtrockensamtigen Seltsamkeit und Apfel, grüner, saftiger, frischer Apfel. Dazu die Frische einer fruchtig anmutenden Rose, eingehüllt in dezente Rauchschwaden. Das ist ganz einfach wunderschön – und wird durch eine köstliche Basis noch vervollkommnet: Edle Hölzer, vielleicht auch Mahagoni, ambriert gewärmt und gewürzt. Und Karamell – zart-cremig-zuckrig. Das alles passt perfekt zusammen und ergibt einen durchweg runden Duft, der die Herzen einiger höher schlagen lassen wird, da bin ich mir sicher!
Morgen geht es weiter mit Parfums de Marly mit zwei hoffentlich eben so schönen Düften wie heute – bis dahin alles Liebe und viele Grüße,
Eure Ulrike.
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