… ist der Name eines neuen Hauses, dass Ihr seit nicht allzu langer Zeit bei uns im Sortiment finden könnt. Ich hatte bis dato noch nie etwas von der Firma gehört – Grund genug, sie mir einmal näher unter die Lupe zu nehmen.
Der Ursprung von Panouge liegt in dem Haus Parfums Lavarenne Paris, dass 1948 von Maurice Moyse gegründet wurde. Zuallerst waren Lavarenne nur mit Parfumölen und Konzentraten beschäftigt, mit deren Entwicklung und Verkauf. Hernach spezialisierte man sich selbst auf die Herstellung von Düften, vornehmlich auf Eau de Colognes. 1984 vollzog man dann einen im Marketingsprech unter dem Begriff „Rebranding“ bekannten Schritt: Man benannte die Firma um, und zwar in Panouge, die Abkürzung für Parfums Nouvelle Generation. Neuer Name, neues Glück, neues Konzept: Panouage arbeiten seitdem mit Designern und Firmen zusammen und erschafft für diese Signaturedüfte, Konzeptdüfte und Nischenparfums. Mit der jahrzehntelangen Erfahrung hauchte man so Isabey wieder Leben ein, verhalf Poiray Paris zu duftenden Juwelen, schuf Masakï Matsushïma eine Parfumkollektion und ließ Jacques Fath wieder aufleuchten.
Eigentlich ist bei einer solchen Firma das Bestreben dann ganz klar: Man möchte auch eigene Düfte haben, wenn man schon welche für andere fertigt. Zwei Düfte haben Panouge Paris nun auf den Markt gebracht, die auf die Namen Cedarstorm und Perle Rare hören.
Was mich an dieser Stelle wundert, ist, dass man keine Neuauflage eines alten Klassikers wagte. Meiner Meinung nach gehört die Pflege der eigenen Historie notwendigerweise zu einer Firma, die in einem solchen Geschäft tätig ist Panouge. So werde ich es beispielsweise nie verstehen, weshalb Coty heute zum reinen Vertrieb geworden ist, und zu keinem kleinen, das sei nebenbei bemerkt – und wie man zwar „Luxusmarken“ vertreibt, aber die alten, zum Teil wegweisenden und bahnbrechenden eigenen Düfte bzw. Rezepturen einfach unter den Tisch fallen ließ und nicht wenigstens aus Imagegründen, Gründen der Ehre, was weiß ich eine Relancierung derselben angestrebt hat. Ich würde meine Marke nie einem Vertrieb in die Hände geben, der seine eigene Geschichte, seine Erfolge nicht wertschätzt… Aber gut, anderes Thema.
Stürzen wir uns auf die beiden Düfte – und geben heute der Dame den Vorzug bei der Reihenfolge: Perle Rare – eine rare Perle soll er also sein, dieser „kostbare Duft“, der Eleganz verströmen soll und dessen Flakon sich, Nomen est Omen, in Form einer Perle präsentiert. Inspiriert von – einer eleganten, perlenverzierten Dame. Ich hoffe mal, damit ist nicht die klassische Perlohrringträgerin gemeint, die bin ich nämlich so gar nicht – und weil wir es hier mit einem Duft von niemand Geringerem als Herrn Kurkdjian zu tun haben, wäre es natürlich fein, stünde er mir gut zu Gesicht…
Perle Rare ist – sehr zart. Und keinesfalls vordergründig oder gar aufdringlich. Einem feinen seidigen Duftschleier kommt Perle Rare gleich – und umgibt einen somit hautnah… Aber werfen wir zuerst einmal einen Blick auf die Ingredienzen: Kopfnote: Neroli, Birne, Osmanthus; Herznote: Orangenblüte, Jasmin, Rose; Basisnote: Patchouli, Cashmeran, Sandelholz.
Unsere Perle hier brilliert vor allem mit mehlig-säuerlich-süßer Birne sowie pfirsich-fruchtig und nektarsüß duftendem Osmanthus. Dieses Duo sieht sich gebettet auf zarten Weißblühern, die zivilisiert florale Weiche spenden. Rose haucht Frische ein, während die Basis ganz klar warm, weich und kuschelig ist: Hölzer und Patchouli, samtene harzige Wärme, ein klitzekleines Bisschen Knarzigkeit und Cremigkeit, ganz wichtig, viel viel Cremigkeit.
Mich erinnert der Duft ein bisschen an eine „bravere“, aber deshalb nicht minder hübsche Schwester von Kurkdjians Elie Saab. Und bezaubert mich, je länger ich in auf der Hand habe.
Kommen wir zu Cedarstorm, von dem wir leider keine Angabe zum Schöpfer haben dessen Parfumeur Jean Jacques ist – die Zutaten für das Zederngewitter: Kopfnote: Schwarzer Pfeffer, Bergamotte; Herznote: Kumin, Muskatnuss, Zedernholz; Basisnote: Sandelholz, Ambra, Weihrauch.
Um einen Mann geht es natürlich, was sage ich – um DEN Mann: Der grün lackierte, geometrische Flakon mit Leder-Metall-Optik und Wengeholz-Verschluss spricht schon Bände… „Inspiriert von der Strenge und der Eleganz der Zeder“ ist Cedarstorm natürlich an echte Männer adressiert, die Fels oder vielmehr: Zeder in der Brandung sind… Jetzt höre ich schon auf zu frotzeln, denn ich finde Zedernholz wirklich schön als Ausdruck von Maskulinität. Mal schauen ob mir diese hier gefällt…
Ja. Definitiv: Ja. Cedarstorm gefällt mir, und zwar sehr. Wahnsinnig innovativ finde ich ihn, wenn ich ehrlich bin, nicht. Dafür ist er verdammt gut umgesetzt: Die Kombination von herber Bergamotte und Pfeffer ist natürlich immer der Hammer, Muskat schärft und süßt zusätzlich, Sandelholz greift die würzige Wärme auf und betont die Süße, die wiederum von Ambra unterstrichen wird. Weihrauch nebelt in schönen Schwaden dezent umhüllend – Herz, was willst Du mehr? Ihn als Frau auch tragen, den Schönling. Und das geht, sehr gut sogar.
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Liebe Ulrike, ich oute mich ausdrücklich als eine begeisterte Perlschmuckträgerin. Ich habe mindestens 10< Perlenketten. Es fehlen mir nur noch je eine Südseeperlkette in grünschillernd und in goldfarbene Perlen, sowie eine Akoya in silberfarbenen. Diese drei übersteigen meine finanziellen Möglichkeiten. Aber wenigstens habe ich Perlohrstecker in allen "Farben" bis auf silber. Die schönsten Stecker sind meine mit kleinen Goldsüdseeperlen mit schwarzen Winzdiamanten, je einen über der Perle und auch ein Paar grünschillernder etc, auch unregelmäßig Flußperlen an Haken. Allerdings habe ich sehr kleine Ohrläppchen und die will ich nicht ausleiern und deshalb ist das alles nur zierlich. Diese dicken Mabé-Halbperlen mit Goldblech ringeherum sind natürlich "no go", Aber auch von den Ketten, ohne und mit Edelsteinen abwechselnd, orange und fein, rosa, weiß, beige bräunlich, schwarz-schillernd, grau etc. Ich liebe das Gefühl von Perlen auf der Haut, da gehören sie hin und nicht über biedere Blüschen und Pullover, das schadet ihnen auch und schabt das Perlmutt ab. Und natürlich nicht in Tantenlänge. Und dann habe ich ein mit 1,5 cm langen Perlen in allen Regenbogenfarben in Knöchelchenform mit einem dicken Korallenstamm als Mitte. Mein Prachtstück im Sommer. Und natürlich passt nicht irgend eine Perlenkette zur Kleidung, sie muss im Farbton zur Haut und zur Outfit passen. Das von einer Perlenfrau! Das Parfüm Perle steht schon auf meinem Wunschzettel, noch dazu von Kurkdjin, dessen Duft ich meist sehr mag.
Liebe Grüße, Waltraud
Liebe Ulrike,
Hier ist die nächste Perlenliebhaberin.
Meine Perlenohrstecker habe ich 1992 in Honolulu gekauft. Vor sechs Jahren bei meiner Hochzeit haben sie meine – leider auch sehr kleinen – Ohrläppchen geschmückt. Sie haben deshalb einen speziellen Stellenwert für mich. Zudem finde ich Perlen zu einem Rollkragenpulli sehr elegant.
Die Abfüllung von „Perle Rare“ liegt schon hier auf dem Schreibtisch. Als ich den Duft im Shop sah und Osmanthus gelesen habe, war es um mich geschehen. Bis jetzt aber nur auf dem Papierstreifen getestet, deshalb erlaube ich mir auch noch kein Urteil.
Liebe Grüsse,
Barbara
PS. In „Perle Rare“ ist auch Orangenblüte vorhanden… 😉
Meine Lieben – ich finde Perlen auch total schön 🙂 Allerdings – ich glaube, mir stehen sie nicht wirklich. Und ich meinte keineswegs Euch mit meiner nicht ausgeführten Skizzierung des für mich typischen Perlenohrringträgers 😉
Bei uns an der Uni war das ein spezieller Typus: Perlenohrringe, geschniegelt, gerne ein bisschen Tussi, aber ansonsten stockbieder. Und eher darauf bedacht, ein Zierdestudium abzulegen, weil man ja ohnehin schon den Banker/Juristen an der Angel hat, den man dann ehelicht 😉
Herrlich! Liege vor Lachen gerade unter dem Schreibtisch…
Du meinst: Papi bezahlt mein Studium, mein Auto, meine Wohnung, meine Reise zum Christmas-Shopping in New York und natürlich meine Kreditkartenabrechnung… Ach, Du musst Dein Studium selber finanzieren?! Tss, tss…
Und mit 24 1/2 Jahren heirate ich Mr. Biedermann. Und 9 Monate später wird der Stammhalter geboren…
Schönen Nachmittag!
Barbara
Exakt 😉 Genau diesen Stereotyp meinte ich 😀
Viele liebe Grüße,
Ulrike.