… lasse ich heute über zwei neue Düfte huschen – wie immer kurz und knackig, diesmal mit Il Profumos Imprinting und Terryfic Oud von Terry de Gunzburg. Ersterer ist eigentlich ein alter Bekannter, der neu bei uns im Shop gelandet ist – Grund genug für mich, ihn mir mal zur Brust zu nehmen, da ichihn noch nicht im Blog „bearbeite“ hatte.
Harmen hat uns den Text von Il Profumos Imprinting für den Shop übersetzt und überarbeitet:
„Il Profumos „Imprinting“ zeigt sich als eine edle, olfaktorische Harmonie, gekennzeichnet durch Noten, die ein Gefühl von männlicher Frische hervorrufen. Imprinting ist ein Parfüm mit einer langen Haltbarkeit und einer ausgeklügelten Duftkomposition. Den Beginn macht ein ganzes Bündel an Zitrusnoten, deren zahlreiche Facetten durch Bitterorange, Zitrone, Grapefruit und Bergamotte würdig vertreten werden. Wohldosierte Blütennoten wie Orangeblüte, Jasmin und Ylang-Ylang verbinden sich mit feinherben Nuancen aus Weißem Tee und ein wenig Olivenaroma. Auch die Basis setzt auf Frische, indem man Zitrone und Verbena den grasigen Vetiver- und aufregenden Moschusnoten entgegensetzte. „Imprinting“ hinterlässt einen tiefen Eindruck und zeigt zwar vornehmlich frische Seiten, diese besitzen durch die große Komplexität der Komposition Tiefgang und Männlichkeit.“
Uiih, gerade bereue ich, dass ich dieses Düftchen nicht schon früher getestet habe! Sonderlich männlich finde ich ihn nicht, ganz im Gegenteil – ein klassischer Immergeher für beide Geschlechter würde ich sagen, allerdings mit einer kühlen hesperidengeschwängerten Herbheit. Hach was für ein schönes Wässerchen, exakt passend für die jetzige Jahreszeit, das sieht man schon, wenn man einen Blick auf die Ingredienzen wirft: Kopfnote: Bitterorange, Zitrone, Grapefruit, Bergamotte; Herznote: Weißer Tee, Orangenblüte, Olive, Jasmin, Ylang-Ylang; Basisnote: Moschus, Zitrone, Vetiver, Verbena.
Zitrisch, schwebend, herb, kühn, kühl, frisch. Von einer hellen Teenote durchdrungen und von sanften, sachte süßen Agrumenblüten begleitet. Die herbe, verhalten salzige Olive erkennt man, wenn man es weiß – ansonsten spricht man die Salzigkeit wohl dem leise vor sich hin grasenden Vetiver zu.
Ein überaus angenehmer Sommerduft, der sich hinter den Klassikern des Zitrusfrüchtegenres, vor allem auch denen, die mit Tee aufwarten, nicht verstecken muss – siehe zum Beispiel Carthusias Mediterraneo.
Wer eine „vernünftige“ Kollektion haben möchte, der braucht heute einen Oud-Duft im Repertoire, keine Frage. So war es auch nur eine Frage der Zeit, dass es bei Terry de Gunzburg ebenfalls einen solchen zu entdecken gibt: Terryfic Oud, ein nettes, wenn auch offensichtliches Wortspiel, dass die Latte recht hoch hängt – mal schauen, ob der Duft das Versprechen einlösen kann… Geschaffen wurde er von Jean-Michel Santorini, bei Robertet tätig (unter anderem hat er bereits Floral Veil für Grossmith kreiert).
Terryfic Oud soll „einer Arabeske aus warmen und orientalischen Noten“ gleichen – da bin ich mal gespannt… In jedem Fall hat er einen sehr überzeugenden Start: Ähnlich wie in Precious Oud von Van Cleef & Arpels (nach Ananas duftend, obgleich keine darin vorhanden ist) und Memos Luxor Oud hat man auf eine Kombination von Oud und Früchten gesetzt, in Terryfic Ouds Fall auf Beerennoten, allen voran Himbeere. Dass diese sich dermaßen köstlich mit dem seltsam-trocken-würzigen Safran verbindet hätte ich nicht gedacht – ist aber so. Rauchig-holziges Oud von einer trockenen Wärme mit Anleihen von Graphit, getragen von würzigen Harzen und pudrig-erdiger Iris.
Ein oudgeküsster Beerenorientale – sehr schön!
Was für Euch dabei?
Liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Hallo Ulrike,
Terryfic Oud, „ein oudgeküsster Beerenorientale“ : wie immer ist deine Beschreibung perfekt!
Ich mag diesen Duft sehr, er wird wahrscheinlich für mich im Winter noch besser sein – bei der Hitze kann ich ihn gar nicht tragen (er verursacht leider Kopschmerzen, wenn es warm ist).
Liebe Grüße,
Isabelle
Huhuu liebe Isabelle,
bei der letztlichen Hitze ist Oud in fast aller Form ja auch einfach too much. Wobei: Mein Liebling Steam Oud geht. Und Fars von Xerjoff funktioniert auch sehr gut, genauso wie einiges von Kurkdjian. Aber Terrys Oud ist definitiv was für die kühleren Jahreszeiten 🙂
Viele liebe Grüße zurück,
Ulrike.