In meinem Gedächtnis gibt es einen holzvertäfelten Raum (nein, kein schwarzes Fotoalbum mit ’nem silbernen Knopf), in dem Diptyques „Tam Dao“ (hier beschrieben) für immer als Holzduft abgespeichert ist. Um dem Kerlchen ein bisschen Gesellschaft zu ermöglichen, nehme ich mir heute einen namentlich vielversprechenden Duft vor, nämlich Comme des Garçons‚ „Wonderwood“.
Das Wunderhölzchen wurde mit folgenden Duftnoten ausgestattet, die durchaus die Hoffnung auf einen veritablen Holzduft erlauben:
Kopfnote: Pfeffer, Bergamotte, Weihrauch, Muskatnuss
Herznote: Hölzer, Cashmeran, Guajakholz, Zedernholz, Kümmel
Basisnote: Hölzer, Sandelholz, Vetiver, Adlerholz (Oud)
Vor allem Pfeffer kracht zu Beginn des Duftsverlaufs durchs Gebälk, Weihrauch und Muskatnuss sind nur ansatzweise zu erahnen. Aber allerlei Holzspäne raspeln nun umher, Zedern- und Sandelholz lassen sich ausmachen, vom Oud merke ich ehrlich gesagt nichts. Obwohl ich sie nicht vollkommen auseinanderklamüsern kann, merke ich, dass es viele verschiedene Holznuancen sind, die sich hier durch den Duft ziehen. Der Produkttext bestätigt diesen Eindruck, zumal dort von einer ganzen Reihe verschiedener natürlicher sowie künstlicher Holznoten die Rede ist. Feinere Holznasen bitte ich um näheren Aufschluss, nicht dass ich hier komplett auf dem
bin.
Antoine Lie schuf mit „Wonderwood“ einen ausgezeichneten würzig-pfeffrigen Holzduft, der meines Erachtens so fein abgestimmt wurde, dass man mit ihm durchaus auch durchs Büro brettern kann. Ihr seht schon, die Holzassoziationen und Wortspiele nehmen so langsam überhand. Weitere Holz-Redewendungen oder -begriffe wurden im Folgenden deshalb nur noch bildlich dargestellt.
Sich dreimal aufs Holzbein klopfend grüßt
Harmen
Wonderwood ist ein sehr schöner Duft und gerade im Alltag. Aber Dein Bild: Sil(l)ycon-Valley? Was isn das für ein Duft?:-D:
Hallo Waltraud,
das sollte neben dem Holzkopf die Redewendung „Holz vor der Hüttn“ darstellen 🙂
Liebe Grüße
Harmen
Moin Moin Harmen,
zu meiner Schande muss ich gestehen, ich kann nicht anders. Habe den Trailer gerade erst entdeckt und mußte an Holz vor der Hütte denken und „Wonderwood“. Geht ja bei dem Film auch um Wald und sorry… ich muss lachen ….
Text ist nicht von mir, den habe ich geklaut von der KinoseiteVögeln für den Regenwald
Franz von Suppé sagte einmal so passend: „Kind, du bist verrückt, du musst nach Berlin!“. Denn in Berlin ist für jeden Platz, Gruppen wie „Fuck for Forest“ (kurz: „F-F-F“) eingeschlossen. Die Gruppe von Neo-Hippies lebt in einer großen Wohngemeinschaft und betreibt eine gleichnamige Webseite, auf der sie hinter einer Paywall Pornographie anbieten. Wohlgemerkt ihre eigene oder Aufnahmen von Menschen, die sie irgendwo auf der Straße angequatscht und überredet haben mitzumachen. Denn hier wird nicht einfach aus purem Hedonismus gevögelt, hier geht es um die Rettung der Welt. Denn mit dem Geld will die Gruppe Regenwälder im Amazonas retten. Ein nobler Akt also, der sexuelle Freiheit mit dem Retten der Umwelt verbinden soll.
Das klingt alles so absurd, dass man meinen könnte, der Filmemacher Michal Marczak hätte sich das Ganze ausgedacht. Doch weit gefehlt. Er stolperte im Internet über einen kleinen Bericht und war so fasziniert von diesen Menschen, die alles tun, um das Gegenteil eines „normalen“ und „geordneten“ Lebens zu leben, dass er seine Kamera nahm und sie aufsuchte. Nachdem er neun Monate mit ihnen verbracht hatte, stimmten die Mitglieder zu ihn filmen zu lassen. Weder ein Werbefilm für die Gruppe, noch ein Film, der sich über sie lustig macht, sollte es werden. Vielmehr lag es Marczak am Herzen einfach dabei zu sein und zu berichten, ja aufzuzeigen, was da eigentlich so alles passiert. Und genau das gelingt dem Film. Er präsentiert Bilder, die je nach Zuschauer und Weltanschauung, die dieser mit ins Kino bringt, ein gewisses Eigenleben erfahren. Bei der Uraufführung in Polen hat er dafür mächtig Ärger bekommen, hier in Rotterdam gab es eher verwirrte Gesichter. Denn es ist schwierig, die Neo-Hippies ganz zu verstehen. Und trotzdem, man muss sie bewundern. Mit unendlicher Geduld und nicht enden wollender Passion stemmen sie sich gegen ein so festes, gesellschaftliches Gebilde, das so manch anderer schon längst aufgegeben hätte. Dabei schwanken sowohl die Protagonisten, als auch der Zuschauer ständig zwischen Absurdität, Naivität, visionären Ideen, Altruismus und dem manchmal alles nivellierenden Alltag hin und her. Ein Auf und Ab, das sämtliche Stereotypen aufzeigt – sowohl im Film, als auch im Publikum.
Dabei verliert der Film nie sein Feingefühl und seine Balance zwischen den Welten. Und mit der Zeit wachsen einem die kauzigen Waldretter sehr ans Herz, zu humorvoll und beherzt ist ihre Art zu leben. Umso herzergreifender die Szenen, die im Urwald in Peru stattfinden. Endlich will die Gruppe ihr Geld investieren und einer Gruppe Ureinwohner den Wald kaufen, in dem sie leben, um ihn zu retten. Doch auch Tausende Kilometer entfernt von der westlichen Gesellschaft, bleiben sie unverstandene Verrückte – eine Erkenntnis, deren emotionalen Einschlag man in jedem seiner Bilder sehen kann.
Fuck for Forest hat nicht nur ein spannendes und noch nicht gezeigtes Thema gefunden, er behält auch seinen Abstand und bebildert seine Geschichte mit so viel Sensibilität, dass viel Platz bleibt, an diesem Film mal wieder sein eigenes, eingefahrenes Weltbild neu anzusehen. Vielleicht ist ja da doch ein wenig mehr Anarchie als gedacht?
http://www.youtube.com/watch?v=kWieXFHoTks
Hallo Üt,
😀 habe auch schon davon gehört, im Prinzip die logische Weiterführung von „Saufen für den Regenwald“. Welche Biermarke war es doch gleich, die für jeden Kasten ein Stück Regenwald gerettet hat? 🙂
Viele Grüße
Harmen