Ist es nicht Amazingreen draußen?

Ein Ausbruch grüner Energie,
eine Hommage an die üppige Fülle der Natur,
eine Fusion grüner Noten mit Schießpulver.

Wie könnte man es besser beschreiben, was vor unserer Haustüre momentan vor sich geht. Braune Flächen, von moderndem Laub bedeckt, werden von grünen Pflanzenfontänen durchschossen, und knorrige Astskelette füllen sich mit der blühenden Last und überall schießt und sprießt es. Endlich!

rebirth
https://www.flickr.com/photos/jurvetson/450331534/ https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Passend also, mir endlich mal den Duft „Amazingreen“ von Comme des Garçons zur Nase zu nehmen. Im Produkttext wird von einer Explosion gesprochen, von Feuerstein, Rauch und Schießpulver. Diese Noten sollen auf einen grünen Urwald treffen – klingt ziemlich spannend und Comme des Garçons ist ja schließlich alles zuzutrauen.

AMAZINGREEN

Mein Tipp: gar nicht erst auf den Duftstreifen. Die Haut wird von einem grünen und vielleicht auch etwas milchig duftenden Pflanzensaft bedeckt, der ausgesprochen kräftig und sicherlich nicht ganz naturrein daherkommt. Gleichzeitig pfeffert es aber auch schon durch die Nase, dass es eine Freude ist!

Die Duftnotenangaben deuten natürlich schon in eine klare Richtung:

Kopfnote: Blätter, Grüner Pfeffer, Blattgrün
Herznote: Efeu, Iris, Koriandersamen
Basisnote: Metallische Noten, Vetiver, Rauchige Noten, Weißer Moschus

ROAR 42/366
https://www.flickr.com/photos/dskley/6855742747/ https://creativecommons.org/licenses/by-nd/2.0/

Da ist diese grüne Pflanzensaftaura und auf der anderen Seite eine durchaus deutliche metallische Note, die meines Erachtens vom Pfeffer und Vetiver herrührt. Das ist vielleicht so ein bisschen die Tretmine des Dufts, die überraschende Wendung.

Amazing green, how sweet the smell! Ich finde den Duft klasse. Tragbar, aber trotzdem gehörig durchgeknallt und extravagant. Wer empfindlich auf metallische Noten ist und da Blutassoziationen (wie ich) hat, sollte das mal für sich selbst austesten. Ich finde, es geht durch die Pfeffrigkeit und sicherlich noch die ein oder andere weitere grüne Note in eine spannende Richtung.

Nach einer Weile verbleibt ein weicher, milder und beinah krautig-süßlicher Moschusrest auf der Haut, der mich an Kamille erinnert. Zu kritisieren gibt es nicht viel, vielleicht dass man „Amazingreen“ etwas wuchtiger und mutiger hätte gestalten können. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Wirklich ein ausgezeichneter Duft aus der grünen Familie, gerade wenn man es nicht so sehr mit Minze oder Fougères hat, eine ausgezeichnete Alternative.

Es grüßt Euch Grünspecht

Harmen

 

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Harmen Biró Verfasst von:

Hallo, ich heiße Harmen, war bis vor Kurzem irgendwas­unddreißig und habe immer die Nase im Wind, um Duftschätze für Euch zu finden und hier vorzustellen. Selbst bevorzuge ich feine Lederdüfte oder Gewürzkompositionen, ohne mich da aber festzulegen. Warum auch? Es gibt ständig so viel Neues in der Welt der Düfte zu entdecken. → BIRÓ

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