Drei auf einen Streich…

haben heute Geburtstag: Georg, mein Chef. Harmen, mein Mitredakteur und langjähriger Kumpel. Und Dirk, ebenfalls aus unserem Geschäft nicht wegzudenken. Grund genug für mich, an dieser Stelle meinen Dank und meine Glückwünsche auszusprechen: Ihr Lieben, alles Liebe und Gute zum Geburtstag, feiert schön, seid nett zueinander und lasst Euch feiern und reichlich beschenken 😉 Die allerbesten Wünsche zum neuen Lebensjahr – auf dass alle Eure Vorhaben sich erfüllen werden!

Lange habe ich überlegt, was für einen Artikel ich für heute schreiben soll – und bin schlussendlich bei unserer neuen Kollektion von Ann Gérard gelandet: Madame, von Haus aus Schmuckdesignerin und dafür berühmt, hat sich nun den Düften gewidmet, jenem „verborgenen Schmuck“ und sich eine Kollektion von Meisterparfumeur Duchaufour schmieden lassen. Drei Düfte, drei Männer, drei Geburtstagskinder – und vielleicht auch ein paar Ähnlichkeiten? Wir werden sehen… 😉

Ciel d’Opale, der Himmel, der opalisierende – dazu fiel den Franzosen Folgendes ein:

„Sie liegt im Schatten einer Linde, blickt zum Himmel und genießt die warme Luft und das helle Licht. Ciel d’Opale ist die Verbindung zwischen der Erde und dem Himmel… Ein mattes, honigsüßes Bouquet wird von grünen Noten, Hesperiden und edlen Hölzern umgeben. Die strahlende Fülle eines Cabochon: Ciel d’Opale.“

Den Himmel vor Augen, den Kopf im Wind und die Füße auf der Erde – das passt ganz gut zu meinem Chef: Ciel d’Opale ist bodenständig sowie gleichermaßen beschwingt und freigeistig. Ein fröhlicher Geselle, der in der Kopfnote mit ein paar zitrischen Akzenten, grünem Galbanum und herber Quitte lockt. Säuerlich-fruchtige und definitiv schwarze Johannisbeeren treffen auf die Süße von Geißblatt, die sowohl grüne als auch nektarhaft anmutende, von saftiger Orange untermalt. Im Hintergrund blüht es ordentlich weiß – ein Jasmin ist’s, hätte aber auch ein Verwandter sein können. Die Basis ist von einer unnachahmlich seidigen Wärme, zart-samten ambrierte Hölzer, eine Kleinigkeit Vetiver und Vanille sorgen dafür.

Heiter und lebensbejahend, ein wenig verträumt aber mit Bodenhaftung, ein Unikat mit ganz ureigenem Willen – yep lieber Georg, das passt ziemlich gut zu Dir. Leider, leider ist aber für Dich nicht genügend Ambra drin und Dein Patchouli hat den Weg gar nicht in Ann Gérards Duft gefunden, insofern wirst Du ihn vermutlich nicht tragen – obgleich er einem Mann durchaus gut zu Gesicht stehen würde. Allerdings hätte er vom Namen her wenigstens ganz hervorragend gepasst – Edelsteine, rare Perlen… Als Juwelier war und ist es Dein Geschäft. Und was die Düfte angeht schaffen es auch nur handverlesene Juwelen in unser Sortiment, insofern…

Cuir de Nacre, das schillernde Leder, dessen Impression laut Ann Gérard so aussieht:

„Ein intimer Moment: alleine vor dem Spiegel, sie schmückt sich. Cuir de Nacre entfaltet langsam seine irisierenden Effekte auf ihrer Haut. Eine Entdeckungsreise, eine Metamorphose. Leuchtende Aldehyde schmiegen sich an weiches, wettergegerbtes Leder. Das Glimmen und die Dichte eines violetten Saphirs: Cuir de Nacre.“

Mein langjähriger „Kumpel“ und Freund Harmen hat nun nicht wirklich viel mit einem violetten Saphir gemein, aber er ist auch ein seltenes Kleinod – zumindest für mich (und ich bin heilfroh, dass ich ihn vor Jahren am Salatbuffet, dem vegetarischen, aufgepickt habe). Auch, wenn er sich – soweit ich weiß und wie ich vermute – nicht ständig im Spiegel ansieht und ihm sonstige solipsistischen Windungen um sich selbst meist fremd sind… Komplex darf er sich trotzdem nennen, kompliziert meist glücklicherweise weniger. Und obgleich er ein Sturkopf ist, der bisweilen beinhart auf seiner Meinung beruht, ist er emphatisch, sensibel als auch (herz)erfrischend geistreich und ironisch.

Das Meiste davon kann man auch über Cuir de Nacre sagen, der Harmen aufgrund dessen in letzter Zeit entdeckten Vorliebe für gewisse Lederdüfte sehr wahrscheinlich gefallen wird: Zarte Anklänge von Angelika, typisch krautig, von karottig anmutenden Ambrettesamen begleitet, leiten über in den Hauptakt. Iris und Leder sind die Protagonisten, eine elegant-distinguierte, zurückhaltend pudrige und verhalten erdige Iris sowie ein herrliches, trocken-samtiges Leder. Eines, von dem ich noch nicht einmal genau sagen kann, ob es Wildleder oder Glattleder ist, in jedem Fall ist es – edel. Und weiblich. Und sieht sich akzentuiert von einer fein-fruchtigen Säuerlichkeit – Johannisbeeren, genial und gekonnt eingesetzt. Ruhe findet das Vergnügen auf warmem, süßem Sandel, watteweichem weißen Moschus und dezent rauchigem Styraxharz. Der Abgang von Cuir Nacre duftet wie der Nachklang eines gelungenen Abends: Schöne Kleidung und darauf der Duft der Nacht, sachte Rauchschwaden parfumierten Tabaks und wohlriechendes Make-Up. Ein Kunststück.

Cuir de Nacre ist – intelligent. Schwelgend, aber gleichzeitig von Understatement geprägt. Feinsinnig, subtil, komplex und raffiniert. Harmen – wenn schon nicht für Dich, dann vielleicht für Deine Freundin?

Perle de Mousse, unser Duft Nummer Drei wird von Ann Gérard so beschrieben:

„In der Morgendämmerung geht sie barfuß durch den Wald und lauscht dessen Geheimnissen. Perle de Mousse ist ein lebhafter, würziger Chypre, der den kostbaren Duft von Maiglöckchen verströmt, umhüllt von wundersamer Ambra. Eine facettierte Komposition, geschliffen wie ein kostbarer Stein: Perle de Mousse.“

Durch den Wald streift Dirk auch, und sogar in der Morgendämmerung – allerdings eher selten barfuß und meist in Begleitung: Und zwar mit den besten Nasen unseres Geschäfts, mit Jacomo und Merlin, den beiden Collies. Lebhaft sind nicht nur die beiden, sondern auch Dirk: Dieser hat ein sonniges Gemüt, ist eigentlich immer gut gelaunt und für ein Späßchen zu haben. Darüber hinaus ist er ein echter Gentleman mit einer sensiblen Ader.

Bei Perle de Mousse trifft man ebenfalls auf ein strahlendes Naturell, einen frisch-freien Geist von authentischer Natürlichkeit, die einen sofort für den Duft einnimmt: Fruchtige Aldehyde im Kopf sowie spritzige Bergamotte und saftige Mandarinenschnittchen, gewürzt von einer Prise Pfeffer und gebettet auf sattem Grün. Ein herrlich sauberes Maiglöckchen prägt das Herz, von aquatisch-fruchtiger Rose, sanfter Gardenie und einem Hauch Jasmin untermalt. Die Basis ist eine harzgewärmte Vanillemoschuswolke, die den Duft sanft, aber bestimmt abfedert.

Drei Düfte, drei Unikate – Drei Männer, drei Unikate. Danke für alle sechs! Und den letzten dreien wünsche ich NOCHMALS von ganzem Herzen alles Liebe und Gute! Ich hoffe, Euer Tag ist so herrlich wie diese Kollektion hier – feiert schön und lasst es Euch gutgehen!

Viele liebe Grüße an die Geburtstagskinder und natürlich auch an alle anderen Leser,

Eure Ulrike.