Silvester…

… heute nehme ich zum Anlass, nochmals einen kurzen Blick zurückzuwerfen: In das Parfumjahr 2012 und was es uns so vergönnt hat. Deshalb habe ich mal im Blog gestöbert, was ich, was wir Euch denn in diesen zwölf Monaten so vorgestellt haben… eine ganze Menge, meine Lieben! Und doch habe ich meine Lieblinge für Euch ausgegraben – in der Hoffnung, dass Ihr die Euren mit mir teilen mögt!

New Year in Freiburg

Was neue Firmen angeht habe ich meine ganz klaren Favoriten für 2012: Arquiste, Maria Candida Gentile und YS Uzac. Meine Entdeckungen dieses Jahr, alle drei brillierend mit einem durchweg überragenden Repertoire an wirklich wunderbaren Düften. Deshalb werde ich von diesen drei Labeln auch keinen Einzelduft mehr herauspicken, sie haben alle drei für mich in ihrer Gesamtheit „gerockt“.

Eine Linie beziehungsweise Kollektion hat mich nachhaltig um den Verstand gebracht – herzlichen Dank an Xerjoff für die Oud Stars, die mich schlimm in ihren Bann gezogen haben.

An Damendüften, typischen Damendüften, haben es mir folgende sehr angetan dieses Jahr: Sospiros Capriccio (Xerjoff), Ramon Monegals sommerlich-himbeerige Impossible Iris, Houbigants authentischen blühenden Orangenbaumhain Orangers en Fleurs, Terry de Gunzburgs Lumière d’Épices und Grossmiths Amelia. An Unisex-Düften ist mein Liebling, der eindeutige, dieses Jahr Aedes de Venustas gewesen, der herrliche Duchaufour-Rhabarber, der in Zukunft die Referenz für derlei Düfte sein wird.

Extrapunkte bekommen bei mir: 1.) Sigili für Bayan Mulak, der eine herrlich animalisch-pferdige Note besitzt, die ich sehr liebe. 2.) Madame Goodsir mit ihrem Lagerfeuerduft Bois d’Ascèse, einer olfaktorischen Impression, die ich mir schon soo lange gewünscht hatte. 3.) Nobile 1942 für La Danza delle Libellule – jenes kleine Erdbeertörtchen mit Vanillepudding, das einfach nur glücklich macht. 4.) Vinchon-Spehner, die Parfumeurin von Amouages Interlude Woman – für den Mut und die Kreativität dieser Schöpfung. 5.) Agonist und Reminiscence für ihre beiden Vanilleschönheiten Vanilla Marble und Vanille, die mir richtig Lust auf diese Gattung machen.

Meine persönliche Enttäuschung des Jahres war Nuit Etoilée von Annick Goutal: Hatten mir doch die letzten Düfte des Labels wieder so gut gefallen, entwickelte sich dieser auf meiner Haut einfach nur vollkommen unharmonisch. Diese Sternennacht wollte sich mir leider so gar nicht erschließen.

Und wie sieht es bei Euch aus?

In jedem Fall möchte ich Euch an dieser Stelle danken: Für ein tolles Jahr ALzD-Dufttagebuch zusammen mit Euch! Für die vielen engagierten Kommentare, für die Teilnahme und -habe, für die lieben Zeilen, für Euer Lob, für Eure Begeisterung! Ich hoffe, Ihr bleibt uns auch nächstes Jahr treu und erhalten!

Euch allen – egal, wie Ihr den heutigen Abend auch immer verbringen mögt – einen guten Rutsch und ein wunderbares neues Jahr! Und zwar von uns allen, von mir, Harmen und dem ganzen restlichen AusLiebezumDuft-Team.

Ich mag Euch an dieser Stelle noch ein kleines Video mit auf den Weg geben. Dieser Tage habe ich mir im Kino die European Outdoor-FilmTour angesehen (die im übrigen in Deutschland noch bis 26.01. auf Tour ist) und war hellauf begeistert von den vielen Extremsportlern, bei denen Genie und Wahnsinn so nahe beieinander liegt. Das hier folgende Video hat(te) es mir besonders angetan – vielleicht gefällt es Euch ja auch, vielleicht inspiriert es Euch ja ebenso wie mich. Zu – mehr Sport ;), ein bisschen mehr Verrücktheit (OK, vielleicht nicht in diesem Ausmaß und nicht unbedingt in dieser Disziplin), zu mehr Leichtigkeit auf den Wellen des Lebens im alltäglichen Schwimmen… wer weiß?

Alles Liebe,

Eure Ulrike.

Neueste Kommentare

Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

6 Kommentare

  1. Isabelle
    2. Januar 2013
    Antworten

    Liebe Ulrike, lieber Harmen, liebes ALzD-Team,

    Euch wünsche ich vom ganzen Herzen ein gesundes, frohes und erfolgreiches neues Jahr!

    Einen nicht so) kurzen Blick auf 2012 zurückzuwerfen macht Spaß, dieses Jahr hat mir mit Düften so viele Freude bereitet!

    Einiges negatives gab/gibt’s es aber leider auch, damit werde ich mal anfangen…
    Meine aus politischen Gründen größte Enttäuschung: Bertrand Duchaufour (seine Kreationen liebe ich natürlich immer noch, ich kann sie aber leider nicht mehr wie früher genießen).
    Das meiner Meinung nach heuchlerischste Konzept: Friendly Fur…
    Meine absolute Frustration (wegen mir und meiner Nase, nicht wegen der Düften, die sicher ganz wunderbar sind): Olfactive Studio. Bei mir geht es gar nicht. Aber warum????
    Meine für die Zukunft der NischenDuft-Welt größte Angst: dass Frédéric Malle (siehe u.a. im Victorias Blog Boisdejasmin: http://boisdejasmin.com/2012/12/fragrance-regulations-like-an-atomic-explosion.html) aber auch, z.B., „Indies“ Parfümeure wie Laurie Erickson (Sonoma Scent Studio) recht haben, sich über die erkundigte EU Regulierungen und das Risiko auf Neuformulierungen Sorge zu machen (ich würde gerne wissen, was Ihr, liebes ALzD-Team, davon hält…). Die Vorstellung, dass unsere Düfte Sammlungen eine Art „Arche Noah“ sein könnten, ist erschreckend.

    Aber jetzt zur ganz positiven Sachen…
    Die Blume, die ich endlich mal jetzt schätzen weiß und wirklich liebe: Tuberose (Danke Annick Goutal! Ihre Tubéreuse hat mir die Tür zur Tuberosen-Welt geöffnet!)
    Die Duft-Häuser, die ich ohne euch, liebe Ulrike, lieber Harmen, nie entdeckt bzw. wirklich schätzen wissen hätte: Nasomatto, Humiecki & Graef, Parfums d‘Empire und Maria Candida Gentile.
    Der Duft Haus co-Gründer, den ich einfach toll, mutig und voller Respekt (für die Kreationen seiner leider gestorbene Partnerin) finde: Jeroen Oude Sogtoen (Maison Mona di Orio).
    Die zwei Düfte, die meinem Lebenspartner (der „Tiger Balsam Duft Liebhaber“…) erstaunlicherweise ganz spontan richtig gefallen haben: Rose Nacrée du Désert (Guerlain) und Interlude Woman von Amouage (den ich zum Weihnachten geschenkt bekommen habe!)
    Meine absolute 2012-Highlights (aber nicht unbedingt im 2012 kreeirt): die ganze Maria Candida Gentile Linie, Duetto (Sospiro/Xerjoff), Candour (Humiecki & Graef), Mamluk (Xerjoff), Equistrius und Cuir Ottoman (Parfums d’Empire), Interlude Woman (Amouage), Madly (MariaLux), Enlèvement au Sérail (MDCI), und… und…
    Das Linie-Konzept, das mich zurzeit total nervt, aber ich weiß, dass ich irgendwann nicht mehr widerstehen können werde (zu neugierig bin ich jetzt, dass ich in Mamluk so verliebt bin…) und meine Nase auch dort stecken werde: Join The Club (I just don‘t care about „joining the club“… ich bleibe lieber da draußen…!!!)
    Das Konzept, das ich am tollsten finde: Arquiste (und was für ehrliche Düfte… Ahhh… Anima Dulcis… ich will dich…!!!)
    Das Duft Haus, das mich neugierig macht (geht es wirklich um eine „altes historisches Duft Haus Wiederbelebung“ oder nur um Marketing Kramm?): Oriza Legrand Parfums.
    Die Düfte, die für mich das „Versprechen“ halten, zwischen Presse-Marketing Material und die erweckte Emotionen, wenn ich sie auf meine Haut sprühe: MariaLux Madly und Deeply.
    Das schönste Packaging: Maison Francis Kurkdjian (der Flakon, der schwere Deckel und die feine, elegante goldene Schrift sind alles, was ich mir von einem Parfum Flakon wünschen könnte – und APOM Femme ist fabelhaft!)
    Die Häuser bzw. Kollektionen, die ich aus von mir selbst unbekannten Gründen NICHT entdecken wollte und die ich doch entdeckt habe: MDCI Parfums und Van Cleef & Arpels Collection Extraordinaire (ach… Orchidée Vanille ist soo ein gourmand-eleganter Duft!!!)
    Der modernste Duft, den ich immer wieder „brauche“, so unglaublich schön er ist: Candour / Humiecki & Graef.
    Der Duft, auf dem ich total gespannt bin: Musc Tonkin / Parfums d’Empire (wird er im ALzD Sortiment bald dabei sein?).
    Der Duft, den ich so gerne riechen würde, aber den gibt es hier in Europa nicht: Forest Walk (Sonoma Scent Studio).
    Die Düfte, die ich im 2013 kennen lernen möchte: Vero Profumo und ein paar von Patricia de Nicolai. Und noch so viele mehr…
    And last but not least… meine Lieblingsduftanfixern, die die Duftwelt für mich immer wieder „greifbar“ machen und noch so viel mehr dank dem Dufttagebuch schencken: die zwei goldene Herzen, Ulrike und Harmen!

    … That’s all folks…!!!

  2. Üt
    2. Januar 2013
    Antworten

    cooles Video ! Alter Schwede !!!

  3. Üt
    2. Januar 2013
    Antworten

    mein Held 2012 ist spontan und aus der Überraschung heraus:
    Etro – Messe de Minuit geworden

    lese gerade ein Sachbuch über Exorzismus und dann beschreibt der Schriftsteller wie die Priester im Vatikan so durch die Gänge huschen – das paßt geruchlich sehr gut zusammen

    weiß aber nicht ob ich über das Buch lachen soll oder nicht – da steht jeder dritte Italiener glaubt an den Satan – aha…
    das ein Land was so leckeres Essen, Düfte und Kunst hervor bringt bei sowas noch in der Steinzeit festhängt erschreckt mich irgendwie gerade

    auf alle Fälle bin ich gerade voll auf: Etro – Messe de Minuit
    (ohne Satan)

    Uli, morgen versuche ich dir eine Mail zu schreiben – liebe Grüße

  4. Dorothea
    2. Januar 2013
    Antworten

    2013 begann für mich mit einem kleinen netten olfaktorischen Erlebnis – einem Spritzer Dzongkha, den ich auf dem Kopfkissen meines kleinen Sohnes verrieben hatte, als ich ihn kurz nach Mitternacht ins Bett brachte.
    Seit Tagen weigerte er sich, in seinem Bett zu schlafen, weil sein Kopfkissen nicht so gut riecht wie bei mir im Bett. Da hatte ich die Idee, einen Hauch von meinem Duft auf sein Kissen zu reiben – und es hat geholfen. Er war überglücklich: „Das ist ein Kracher, Mama!“ Fand ich sehr amüsant :)…

    Aber zurück zu 2012 und meinen Dufthighlights… Es war ein Jahr voller Entdeckungen, nicht zuletzt weil ich die altbekannten Iris-Gefilde verlassen hatte und meine Fühler auch in andere Richtungen ausstreckte.
    Viele der diesjährigen Neuerscheinungen – wie etwa die Arquiste-Linie, Amyris, Volutes, Candour, Interlude oder Afternoon of a Faun – habe ich leider noch nicht testen können, habe es mir aber fest für dieses Jahr vorgenommen.

    Vier Düfte des letzten Jares haben mich besonders beeindruckt:

    1. Olfactive Studio Lumière Blanche. Es hat lange gebraucht, bis wir zueinander gefunden haben – zunächst roch ich nur eine geballte Ladung Gewürze, erst in der Hitze Südspaniens zeigte er mir seine schöne, weiche, milchig-mandelige Seite und begleitete mich dann durch den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein. Irgendwo fand ich den Tipp, ihn mit Dzongkha zu layern, um ihn abend- und wintertauglich zu machen – funktioniert wirklich perfekt!

    2. Ramon Monegal Impossible Iris – ähnlich wie Uli finde ich die samtige Iris-Himbeer-Kombination genial und kann ihn mir sehr gut an kühleren Sommertagen vorstellen.

    3. Aedes de Venustas – der rauchige Rhabarber, der künftig mein Dzongkha für den Sommer sein wird – vielleicht sogar der lang gesuchte Holy Grail für Sommerregentage?

    4. Ann Gèrard Cuir de Nacre – in diese elegant-minimalistische, zarte Leder-Iris habe ich mich sofort verliebt.

    Meine größte persönliche Enttäuschung – neben Duchafours peinlichem Fehltritt (seine Düfte zu boykottieren fehlt mir dennoch schwer, zumal es nicht nur ihn selbst träfe…) – war seine Kreation Seville a l’Aube. Ich denke, dass ist ein sehr gut gemachter Duft ist, bei mir geht er aber gar nicht…

    Liebe Uli, lieber Harmen – ohne Euch hätte ich all diese tollen Düfte wohl erst gar nicht kennengelernt – welch grausame Vorstellung!
    Wie schön, dass ihr in den unterhaltsamen, oft lehrreichen und immer inspirierenden Rezensionen Eure Gedanken über Düfte und vieles andere mit uns teilt.
    Vielen Dank für den großartigen Stoff für unser Kopfkino und die schönsten Parfumträume…

    Liebe Grüße und alles Gute für 2013

    Dorothea

  5. Üt
    6. Januar 2013
    Antworten

    Liebe Dorothea,

    die Idee einen Duft auf dem Kopfkissen zu verreiben hatte ich auch schon. Der Gedanke kam mir bei dem Duft, Rose de Siwa von Parfums MDCI Paris. Der ist so göttlich der Duft !!!Mein Fazit, ich bin schneller eingeschlafen, war entspannter und jetzt kommt es: meine Träume waren bunter! Vielleicht kann man das irgendwie erklären. Es ist aber wirklich so, das man anders schläft auf einem parfümierten Kopfkissen. Angenehmer… Die Einschlafphase ist mit einem Kopfkino von den wunderbarsten Blumenwiesen begleitet.

    Wirkt besser und unkomplizierter als Schlaftabletten.

    Es sollte direkt Düfte für einen besseren Nachtschlaf geben.

    findet das Üt

  6. Dorothea
    7. Januar 2013
    Antworten

    Huhuu liebe Üt,

    bei mir ist der Duft auf dem Kopfkissen eher ein (zugegebenermaßen sehr angenehmer) Nebeneffekt, weil ich mein Parfum wegen der empfindlichen Haut fast immer nur ins Haar sprühe (übrigens, habe ich gerade im boisdejasmin-Blog gelesen, dass es für die Sillage und Haltbarkeit sehr gut sein soll, weil sich die Düfte nicht so schnell verflüchtigen wie auf der warmen Haut – das kann ich nur bestätigen, denn selbst die Düfte, die für ihre geringe Haltbarkeit bekannt sind, bereiten mir keine Probleme).

    Dadurch entsteht dann auf dem Kissen oft eine wunderschöne Mischung… und ich finde auch, dass man auf jeden Fall besser schläft. Bei den Kindern kommt dann wahrscheinlich auch noch die Vertrautheit des Duftes hinzu, der sie an die Mutter erinnert…

    Liebe Grüße und eine erholsame Nacht 🙂
    Dorothea

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert