Billie Holiday…

scheint es dieses Jahr einigen Parfumeuren angetan zu haben – oder ist es, ist SIE einfach so naheliegend, wenn man an Gardenien denkt. Zumindest hat Billie Holiday dieses Jahr auch Serge Lutens zu einer duftenden Hommage bewegt: „Une Voix Noire, die schwarze Stimme, zollt Billie Holiday Tribut, jener Bluessängerin. Deren Haarschmuck greift Lutens mit seinem Duft auf: Gardenienblüten, die er in hoffentlich genialer Art und Weise ambivalent inszenieren wird – die Schöne und das Biest, die Unschuld und ihre Nachtseite(n)…“ – so schrieb ich die Ankündigung für diesen neuen Duft der Palais Royal-Kollektion von Lutens. Sobald ich ihn unter der Nase hatte, werde ich berichten – heute geht es nämlich nicht um Lutens, sondern um Maria Candida Gentile, genauer: Um ihre beiden neuen Düfte Lady Day und Luberon aus der Exclusive-Kollektion.

Lady Day ist eine olfaktorische Verbeugung vor einer der größten Jazz-Sängerinnen aller Zeiten:

„Billie Holiday, the famous blues & jazz singer would never go on stage if she had not a flower of gardenia on her head. I dedicate this fragrance to her, to her talent and the beauty of her voice. Lady day is the nickname of Billie Holiday. A real Lady of the blues music.“

Billie Holiday and Mister, New York, N.Y., ca. June 1946 (William P. Gottlieb 04271)

Die tiefe Emotionalität ist es, das Charakteristikum ihres Gesangs. Eine schöne Beschreibung dafür liefert Stefan Richter in Reclams „Jazzklassiker“ (S. 226):

„Bei Holiday gerät man in einen existentiellen Strudel, ein wirkliches Einlassen auf diese Musik schaltet das Gehirn aus wie eine Droge. Nur mit größten Schwierigkeiten wird man sich zu einem analytischen Hören dieser Lieder zwingen können, Holidays Stimme allein greift direkt an die Nervenbahnen.“

Billie Holiday, Downbeat, New York, N.Y., ca. Feb. 1947 (William P. Gottlieb 04251)

Eigentlich ist es ganz einfach mit Lady Day, dem Duft – er besteht augenscheinlich laut Signora Maria aus Galbanum, Gardenie und Balsamischem… Ich lese das und – denke mir nicht allzu viel dabei. Sprühe. Und… könnte heulen. Lady Day ist zum Niederknien schön. Ich habe absolut keinerlei Ahnung, wie man ein solch leuchtendes Juwel kreieren kann – noch dazu, ich möchte es an dieser Stelle nochmals betonen, aus ausschließlich natürlichen Ingredienzen. Oftmals haftet derlei Düften ja etwas Ökiges oder bisweilen auch Muffeliges an, viele riechen eher nach Aromatherapie als nach Parfum und man hat immer das Gefühl, sie seien von einem Maler geschaffen, der mit Wachsmalkreiden für dreijährige Waldorfkindergartenkinder am Werke ist. Signora Maria aber kann malen – und tut es mit Pastellfarben und allerfeinsten Pinseln. Sie haucht ihre Kunstwerke dahin, ähnlich wie ein Herr Ellena, und „darf“ sich deshalb meines Erachtens nach sehr wohl Duftpoetin nennen – genügend Feinfühligkeit und Zartheit wohnen ihren Kreationen dazu inne.

Mit Lady Day ist ihr einmal mehr ein solch atemberaubender Spagat gelungen wie mit Hanbury, der mich so berührte – siehe hier – und der dank einer sehr lieben Freundin neulich bei mir Einzug hielt, endlich: Opulente Weißblüher, dominant und präsent, die gleichzeitig auf eine unnachahmliche Art und Weise fragil wirken und damit ein seltener Ausdruck berückender Schönheit sind.

Zarte, grüne Gardenia, offen, authentisch, verletzlich und gefühlvoll. Wo so viele Gefühle sind, ist auch Ambivalenz: Spritzig-prickelnd und aufbegehrend im Auftakt, von einer zitrischen Herbe wie von Hesperiden geküsst. Gleichermaßen offenbart unsere Blüte hier aber auch jene für Gardenien typische Pilzigkeit, bittere, von dunklem Blattgrün umrankte, bisweilen an Dung erinnernde Aromen, die durch die überbordende Fülle der Blume hervorschillern. Wehmütig, liebend und sehnsüchtig ist diese Mischung – und macht damit süchtig, finde ich. Lady Day muss her. Ich brauche ihn – und wir sprechen hier von BRAUCHEN, nicht von einem Bedürfnis.

Luberon, unser letzter Kandidat, ist eine Liebeserklärung an die gleichnamige französische Gebirgsregion:

„Luberon is a composition which comes directly from the natural valleys of the south of France in spring. It carries the gently relaxing and comforting scents of this beautiful and happy region, the Luberon. The delicate fresh herbs are blended with an oak musk.“

Petit Luberon

Delikate frische Kräuter – Signora Maria hüllt sich hier etwas in Schweigen… oder setzt einfach voraus, dass man es weiß: Lavendel, und zwar Lavendel satt gibt es dort – und die finden sich natürlich auch im Duft wieder. Die Rede ist hier auch noch von Eichenmoos und Mayrose – ich rieche aber eigentlich nur… Lavendel. Und die Landschaft drumherum: Trockene Lavendelbüsche in der Herbstsonne, Erde, alte Steingehöfte und knorrige Bäume, schattenspendend. Katzen, die durch das Stroh spazieren und sich den Pelz wärmen lassen von den Strahlen der Sonne.

Abbaye Notre Dame de Sénanque

Luberon ist friedvoll und prächtig, ein ausgeglichener und ausgleichender, fein komponierter Duft. Damit ist er für mich ab sofort neben Nicolaïs Maharadjah und dem liebenswerten Mönchslavendel Caldey Island Lavender mein dritter Lavendelfavorit.

Mirabel, France

Und? Wer hat Euer Interesse geweckt? Habt Ihr überhaupt schon Düfte von Maria Candida Gentile getestet und wie ist Euer Resumee, Eure Meinung? Hättet Ihr erkannt, dass es sich um reine Naturdüfte handelt? Fragen über Fragen… Ich bin gespannt auf Eure Antworten! Und natürlich wünsche ich Euch ein schönes Wochenende!

Viele liebe Grüße und bis nächste Woche,

Eure Ulrike.

Neueste Kommentare

Ulrike Knöll Verfasst von:

Meine Liebe gilt seit jeher dem Ästhetischen: Mir geht das Herz auf bei jeglichen Dingen, die durch Form, Funktionalität, Design und Herzblut zu überzeugen wissen. Und wenn dann noch ein Quäntchen Historie dazu kommt, ist es meist ganz um mich geschehen … Ich bin der Nischenparfümerie mit Haut und Haaren verfallen und immer auf der Suche nach dem – oder vielmehr: einem – neuen heiligen Gral. Diese Suche sowie mein ganzes Interesse und meine Begeisterung möchte ich gerne mit Euch teilen!

18 Kommentare

  1. Üt
    3. November 2012
    Antworten

    Liebe Uli,

    das Duft-Tagebuch hat mal wieder meine Woche gerettet, obwohl ich weder Mittwoch oder Donnerstag einen Feiertag verbuchen konnte.
    Die Inspirationen, die Bilder, deine Texte waren wieder grandios !!!! Danke !!!

    Diese Woche hab ich zwei Düfte neu getestet.

    1. von Miller Harris- Coeur de Fleur
    wollte ich doch den November mit einem Hauch Frühling beginnen

    Coeur de Fleur hat gleich mein Herz erobert – ein wahnsinnig toller Duft

    aber meine Haut saugt ihn auf wie ein Schwamm – jaul…..
    das finde ich unfair – er riecht so toll, ich will auch nach Himbeer, Pfirsich etc. riechen

    kann ich Cour de Fleur jetzt vergessen? Gibt es einen Tip? Oder brauche ich einen ganze Badewanne von?

    2. État Libre d’Orange – Noël au balcon
    Ein Feuerwerk auf meiner Haut und vor allem der Zimt kommt bei mir richtig gut raus. Ein Weihnachtstraum !

    Weihnachten ist für mich wenn: Drei Haselnüsse für Aschenputtel läuft – morgens mittags und abends – und ich liebe den Film ! Geschenke sind dann nicht mehr nötig !

    Das Video fand ich am schönsten. Ist zwar französich, aber was solls !

    http://www.youtube.com/watch?v=iMblk3L8nOQ

    Dir ein schönes, „besinnliches“ Wochenende.
    Üt

  2. Lena
    4. November 2012
    Antworten

    Liebe Ulrike,

    Sie schaffen das eigentlich (fast) immer, dass ich auf die von Ihnen rezensierten Düfte sehr gespannt und neugierig werde, und viele von denen sind bereits bei mir eingezogen und freuen mich jeden Tag mit Ihrer Exzellenz…

    Die Düfte von MCG sind für mich jedoch den allen mir bisher bekannten noch eiwas überlegen, sie sind wahrlich was ganz Besonderes und Feines. Bei mir dürfen Exultat, Sideris und Gershwin einziehen (genau in der Reihenfolge), mit der Zustimmung von meiner Katze, die nach den dreien absolut verrückt ist:-) Die Düfte sind so faszinierend…was das ausmacht, habe ich nicht die geringste Ahnung, das Ganze geschieht bei mir auf emotioneller Ebene, diese Gefühle in Worten zu fassen ist keine dankbare Gelegenheit für mich, darin bin ich leider nicht gut…

    Auf die Exclusive-Kollektion bin ich schon lange gespannt gewesen, freue mich umso mehr (sowieso ein Genuss von höhster Probe, was Sie uns mit Ihren Rezensionen jedes Mal schenken!)auf Ihre Berichte darüber…Lady Day und Luberon stehen bereits auf meiner Kauf-Liste, vielleicht auch blind? (Ihr „feines“ Näschen hat mich noch kein einziges Mal enttäuscht:-)).

    Liebe Grüße,
    Lena.

  3. Isabelle
    8. November 2012
    Antworten

    Liebe Ulrike,

    wie versprochen, und jetzt dass Lady Day hier bei mir eingezogen ist, möchte ich ein paar Zeilen über diesen unglaublichen Duft schreiben. Ihn beschreiben kann ich und werde ich natürlich nicht – deine Rezension ist wie immer perfekt!

    Lady Day habe ich zusammen mit Burlesque erhalten und wie ich es erwartet hatte, habe ich mehr Zeit für Lady Days Welt gebraucht.

    Seit gestern muss ich immer wieder diese Gardenia in 3D auf meinen Handgelenk riechen.Die Blume hat Maria Candida Gentile so authentisch und gleichzeitig mit einer extrem feinen Kunst interpretiert, dass ich nicht mehr verstehen kann, wo die Natur endet und die Kunst beginnt. Ich glaube, dies ist genau was mich bei Maria Candidas Meisterwerke so tief berührt. Es ist als ob sie mir zeigen würde, dass der Mensch und die Natur sich immer noch so perfekt verstehen können: eine tief berührende Umarmung.

    Ulrike, ich glaube, du bist ein großer Fan von Andy Tauer und Carillon pour un Ange. Vielleicht wirst du mir erklären können, warum ich ständig an Carillon pour un Ange denken muss, wenn ich Lady Day rieche… Ich meine nicht, dass diese zwei Düfte ähnlich sind. Aber beide erwecken ähnliche (wundervolle) Emotionen in mir (Lady Day steht aber ohne Zweifel für mich in Pole Position). Spinne ich gerade?

    Sollte ich eines Tages zu einem anderen Planet verreisen müssen um dort für immer zu bleiben, und einen Duft aussuchen müssen, der mich auf die Schönheit der Natur auf unsere Erde erinnern könnte… dann würde ich höchstwahrscheinlich Lady Day mit mir nehmen.

    Ganz lieben Gruß aus Berlin,

    Isabelle

  4. Ulrike
    13. November 2012
    Antworten

    Hallo Ihr Lieben,

    so viele schöne Kommentare, dankeschön!

    @ Üt:
    Das Blumenherzchen hat es Dir also angetan, schön 🙂
    Die Geschichte mit der Hautchemie ist aber auch fies… so ist es meist, wenn einem etwas richtig gut gefällt – der Duft verfliegt viel zu schnell. Prinzipiell würde ich immer empfehlen, eine neutrale Bodylotion oder ein Körperöl drunter zu tragen, das sind ganz gute Duftträger. Eventuell gibt es von CdF ja auch Bodylotion oder ähnliches, Miller Harris hat ja etliche zusätzliche Produkte zu den Parfums im Angebot. Darüber hinaus bin ich mir ziemlich sicher, dass es von CdF ein (reines) Parfum gibt. Vielleicht wäre auch das eine Option?

    Weihnachten auf Balkonien oder mit Holz vor der Hütten 😉 … das ist ein echt schöner Duft. Überhaupt gibt es einige solch schöne Weihnachtsdüfte. Un Crime Exotique z.B. von PG ist auch so einer… Haach… Wenn Du Zimt magst solltest Du aber in jedem Fall auch mal Nicolais Maharadjah testen. Der ist göttlich, wirklich.

    Drei Nüsse für Aschenputtel – fein 🙂 Ich mag den auch sehr. Und vor allen Dingen kenne ich mittlerweile wirklich SO VIELE, die an Weihnachten nicht ohne diesen Film können 🙂

    @ Lena:
    Ganz vielen lieben Dank für das große Kompliment. Es berührt mich sehr, dass Sie meine Texte so gerne lesen und ich Ihnen damit etwas geben kann und darf. Und dass es mir gelungen ist, Sie noch nie zu enttäuschen, ehrt mich 🙂

    Ich kann es so gut nachvollziehen, dass Sie Maria Candida Gentile so lieben – mir geht es genauso. Für mich ist es ebenfalls eine Herzensangelegenheit, diese Linie. Es mag Düfte geben, die komplexer sind, teurer, whatever – denen aber nicht dieses, meiner Meinung nach deutlich zu riechende Herzblut innewohnt. Für mich sind die Düfte so – geistvoll. Man erahnt, dass dahinter ein passionierter und interessanter Mensch steht, der Kunst, Kultur, ja, dem Leben an sich zugeneigt ist und schon viel gesehen hat. Jemand, der Seele hat. Das haben die Düfte nämlich auch. Und das macht sie so besonders, finde ich.

    Haben Sie denn jetzt schon die Exklusiven getestet? Oder durfte schon etwas einziehen bei Ihnen?

    Und die Katzenmadame liebt also auch Düfte? Das finde ich toll 🙂 Wie heißt sie denn, heißen sie denn, falls es nicht nur eine ist 😉

    @ Isabelle:
    Danke für das Kompliment 🙂
    Lady Day braucht Zeit, das ist richtig. Aber er ist großartig. Und ja, ich kann Deine Assoziation betreffs Andy Tauers Carillon pour un Ange nachvollziehen, sehr gut sogar. Die Ähnlichkeit? Ich denke, dass beide Düftes sehr hell sind, sie aber gleichermaßen eine sehr ähnliche Form von Melancholie besitzen. Was den Duft angeht denke ich, dass beide auf der einen Seite etwas Frischgrünwässrigsüßes haben, floral sind und auf eine Art unschuldig – dass ihnen beiden aber ein Schmuddelkind innewohnt. Im Tauer lauern nämlich unterschwellig dreckig-animalische Anklänge, ganz leichte, und in Lady Day die typischen Gardenien/Tuberosen-Abgründe, unter anderem pilzige Anmutungen. Zwei Seelen in jeweils einem Duft, würde ich sagen.

    Und ja, ich denke, einen von beiden würde auch ich auf den fremden Planeten mitnehmen, mindestens 😉

    Viele liebe Grüße,

    Eure Ulrike.

  5. Lena
    22. November 2012
    Antworten

    Hallo liebe Ulrike,

    ich habe noch nie etwas gelesen, was das Esprit von einem Duft so in Worte fassen konnte wie ihre Texte. Das genieße ich sehr jedes Mal beim Lesen von ihren Rezensionen. Und ich lese sie immer mehrmals 😉 (Obwohl das von Ihnen sicherlich nicht beabsichtigt ist, sind Ihre Texte für mich persönlich der beste, intelligenteste und unterhaltsamste „Sprachunterricht“, der nie langweilig wird und von dem man immer mehr haben möchte, und das zusätzlich zu den tollen Inspirationen, Entdeckungen und Kenntnissen, was Sie mit Ihren spannenden Berichten uns vermitteln). Dafür liebsten Dank!

    Meine „gleichgesinnte“, die MCG-Düfte ebenfalls liebende Katze, heißt Lyusjena (kurz: Lyusja). Sie ist grundsätzlich sehr neugierig. Der Welt der Nischendüfte ist sie zwangsläufig ausgesetzt: das Frauchen stinkt/duftet, wie man es als Katze wohl empfinden mag, immer nach irgendetwas! So beschert sie mir seit neuestem regelmäßig ausgiebige Kuscheleinheiten, besonders, wie gesagt, wenn ich MCG-Parfüms trage… Meine zweite vierbeinige Liebe heißt Herr Dr. Taràs Miefi. Leider ist der Kater in der Realität wohl eher Miefi als ein Herr Doktor. 😉 Der Junge ist sehr träge, nur fürs rechtzeitige Essen und für keine anderen schönen, seelische Behaglichkeit vermittelnden Dinge zu begeistern:-)…

    Von MCG habe ich bisher nur Abfüllungen gehabt, der nächste Kauf zielt auf Exultat und Abfüllungen von Exclusive-Linie ab. Davor waren andere Empfehlungen „dran“ (s. in der Nacht geschriebenen, etwas chaotischen Bericht vom 10.11. zu der Xerjoffs Oud-Linie). Ich muss dem Familien-Frieden zuliebe leider das Kauf-Tempo etwas drosseln, „darf“ NUR einmal im Monat was bestellen (die Ausgabenhöhe wurde gottseidank nicht explizit besprochen;-)).

    Von Ihren anderen Favoriten interessiert mich zurzeit ebenso sehr Capriccio von Sospiro. Anfangs habe ich diesen für einen sehr würdigen, jedoch nicht unbedingt Meinen Duft gehalten. Nun zieht mich immer mehr seine hochwertige, sich etwas später präsentierende, seidig-fließende, cremige Note in ihren Bann, und hier bräuchte ich einen Rat von meinem hochgeschätzten Duft-Guru:-) Diese Note finde ich so toll (ist das das/der Cashmeran, von dem ich nicht einmal was, was das ist?), nur ist sie mir bei Capriccio nicht intensiv genug und geht für meinen Geschmack zu schnell weg. Gibt es vielleicht Düfte, in denen diese schöne „Cremigkeit“ präsenter ist, die ich noch erkunden könnte? Vorausgesetzt, Sie verstehen, was ich meine, denn ich habe das Gefühl, dass mir eindeutig die „Duft-Kenntnisse“ und der Wortschatz fehlen, um mich präzise genug auszudrücken.

    Ach, jetzt habe ich wieder viel zu viel geschrieben und Ihre Zeit über die Maßen beansprucht, tut mir Leid.

    Viele liebe Grüße, auch an alle tollen „Mitverrückten“, die ich durch das Duft-Tagebuch bereits „kennenlernen“ durfte, mal von einer Russin, die nicht viel von großen Designer-Marken hält, dafür aber hoffnungslos der Nischenduft-Welt verfallen und nicht mehr zu retten ist;-)!

    Lena.

  6. Ulrike
    27. November 2012
    Antworten

    Hallo liebe Lena,

    ganz vielen herzlichen Dank für Ihr großes Kompliment, das merkbar von Herzen kommt. Es freut mich sehr, sehr, dass ich Ihnen – Sollen wir uns eigentlich Duzen? Von mir aus sehr gerne 🙂 – mit meinen Artikeln so viel geben kann und eine solche Freude mache! Und ich freue mich, dass ich jetzt schon für eine zweite Leserin „Sprachlehrerin“ sein darf – „meine“ liebe Leserin Isabelle hatte mir das neulich auch schon bescheinigt 🙂

    Und mit dem Katzenpärchen scheinen Sie ja ein echt typisches Gespann erwischt zu haben 😉 Der Kater, der sich mehr um die „wirklich wichtigen“ handfesten Dinge kümmert – Schlafen, Fressen, Sich-Streicheln-Lassen. Und die Katze, der Fein- und Schöngeist 😉 Das kenne ich doch irgendwoher… Allerdings habe ich nur Madamen, was das wohl über mich und uns sagt? 😉

    Jaja, ich erinnere mich im übrigen noch sehr genau, dass Sie ebenfalls ein „Opfer“ der Oudstars sind – herzlich willkommen, ich sitze im selben Boot, wie man so schön sagt 😉 Ich muss mir auch noch irgendwann mal Full-Size-Flaschen gönnen, später… Mich bremst hier Gott sei Dank keiner, was aber auch nicht immer ein Segen ist. Aber mit so einer Ein-Duft-Regelung, liebe Lena, kommt man auch ziemlich weit, wenn man z.B. Schnäppchenkäufe nicht mitzählt oder den Tausch mit Duftfreunden – glauben Sie mir, mein Regal hat sich in den letzten Jahren auch potenziert. Und es war keine 2er-Potenz 😉

    Betreffs Capriccio gehe ich nochmals in mich – ich werde mir hier für Sie etwas überlegen und poste dieser Tage nochmals bzw. maile Ihnen direkt 🙂

    Ganz viele liebe Grüße, natürlich auch an die Miezen!

    Ihre Ulrike.

  7. Lena
    1. Dezember 2012
    Antworten

    Hallo liebe Ulrike,

    Duzen? Das ist sicherlich ein Angebot, was ich nicht ablehnen kann, und eine große Freude für mich.

    Vielen Dank für deine Hilfsbereitschaft, ich bin schon auf die Ergebnisse deiner Analyse bezüglich Capriccio aufs Äußerste gespannt. Dank dir bin ich bereits um ein Paar richtige Duft-Schätze reicher, das freut mich jeden Tag ungemein; es kann gerne so auch weiter gehen:-) Ich hoffe, dass ich durch diese „Aufgabe“ für dich nicht unbedingt schlechtes Gewissen haben soll, vielleicht bereitet sie dir ja sogar etwas Freude:-)

    Die wunderbare Isabelle „kenne“ ich natürlich auch bereits. Ihre Kommentare lese ich immer sehr gerne. Sie sind so reich an Erfahrungen, Emotionen und scharfsinnigen Bemerkungen, finde ich toll.

    Viele liebe Grüße, auch von den Miezen, und ein entspanntes Wochenende mit viel Kerzenlicht und olfaktorischen (und nicht nur) Erlebnissen.

    Lena.

  8. Ulrike
    6. Dezember 2012
    Antworten

    Hallo liebe Lena,

    ich habe jetzt eine ganze Weile überlegt…
    Mir würde da spontan vom Duft her Come L’Amore von Bois 1920 einfallen, der insgesamt von seiner Aussage her in eine ähnliche Richtung geht wie Capriccio. Dieses Seidige, dass Du ansprichst, hat er aber auch nicht in dem Maße, auch wenn er über jenes Wechselspiel zwischen Frische, zarten Blüten, Wärme verfügt.
    Vielleicht wäre Iris Poudre etwas für Dich aus der Malle-Kollektion? Oder Panache von Delrae Roth? Hier könnte sich das von Dir umschriebene Moment finden. (Dabei fällt mir ein, dass ich noch ein Versprechen einlösen muss – die Panache-Rezension, die hatte ich hier schon lange versprochen…) Vielleicht könnte auch Notte Bianca von Linari etwas sein – wobei das schon etwas weiter weg davon ist… Auf einem Forum hatte ich gelesen, dass Capriccio einige an Bond No. 9 Nuits de NoHo erinnerte – den hatte ich lange nicht mehr unter der Nase, kann ich nicht mehr genau sagen. Und eventuell könnte auch Floral Veil oder Amelia etwas für Dich sein, zwei Neue von Grosssmith, die ich demnächst vorstellen werde. Ich hoffe, wir finden etwas für Dich! Was den Malle angeht – schreib mich gerne an, ich schicke Dir ein Pröbchen, wenn Du testen magst.

    Liebe Grüße,

    Ulrike.

  9. Margot
    6. Dezember 2012
    Antworten

    Hallo Uli, Hallo Lena,
    also eins ist sicher: Nuits de Noho ist eine Angel-Light-Komposition. Ist es möglicherweise das Karamellige das mit Cashmeran umschrieben ist? Capriccio hab ich momentan nicht im Sinn ..

    @Uli: Bei Panache fällt mir allerdings ein, dass ich ja schon 2 Flakons davon verbraucht habe …. da kannst Du mal sehen, wie lange hier die eine oder andere bereits auf ein Urteil von Dir wartet 😀 Aber egal wie es ausfällt, der 3. Flakon davon ist fest eingeplant!

    Viele Grüsse an alle,
    Margot

  10. Lena
    8. Dezember 2012
    Antworten

    Liebe Ulrike,

    Come L’Amore von Bois 1920 kenne und mag ich seit ein paar Monaten, kann jedoch merkwürdigerweise nicht so oft tragen: der ist nicht aufdringlich, aber sehr präsent; ein sehr schöner Duft (der Einzige, den mein Ehemann – leider, ein absoluter Duft-Banause:-( – mit einem knappen „Der ist gut“ würdigt), mir ist aber seine Aussage etwas zu eindeutig; der Duft ist sehr üppig und verspielt, trotzdem irgendwie eher „schlicht“. Mir fehlt dabei eine gewisse Raffinesse, die Capriccio sehr wohl besitzt: Ein SEHR intelligenter Schönling ist der Gute!:-)

    Die subjektiven Ansprüche sind natürlich sehr schwer zu befriedigen:-) Desto mehr schätze ich, dass ich dank deinem Blog in diesen paar Monaten sogar mehrere FAST perfekt passende Düfte für mich gefunden habe und dass du mit großer Geduld auf meine Vorstellungen eingehst;-)

    Iris Poudre habe ich bereits getestet (lieben Dank für dein nettes Angebot!), bevor ich mich hier im Blog geoutet habe;-), weil du und Margot, von deren Duft-„Kompetenz“ ich ebenso beeindruckt bin (ganz liebe Grüße an sie!), vom Duft so begeistert seid. Den mag ich sehr und werde mir den sicherlich irgendwann später anschaffen. Momentan habe ich aber andere Brennpunkte auf meiner Wunsch-Liste, an der ersten Stelle die wunderbare, göttliche Lady Day von MCG. Ein absolutes Kunstwerk, der Ausdruck eines großen Talents, hier stimme ich dir und Isabelle wieder mal zu. Den Duft muss man einfach haben! Die Abfüllung habe ich an einem Tag aufgebraucht, weil ich mich nicht für eine einzige Minute von diesem Wunder trennen wollte (der hält leider auf meiner Haut nicht allzu lange).

    Die anderen Düfte, die du erwähnt hast, werde ich demnächst unbedingt testen, darauf freue ich mich schon sehr. Vor allem aber freue ich mich auf deine nächsten Rezensionen. Welche Entdeckungen sie mir wohl bereiten und wozu sie mich bewegen werden?

    Einen schönen gemütlichen 2. Advent wünsche ich allen!

    Ganz liebe Grüße,
    Lena.

    PS. Ich würde dir gerne etwas schicken. Ist das in Ordnung, mit deinem Namen zu der Firma nach Bruchsal zu senden?

  11. Ulrike
    18. Dezember 2012
    Antworten

    Huhuu liebe Margot,

    jaa, Panache ist toll. Und – Versprechen werden natürlich im alten Jahr noch eingelöst 😉

    Liebe Grüße,

    Uli.

  12. Ulrike
    18. Dezember 2012
    Antworten

    Hallo liebe Lena,

    haa, Lady DAy, yep, der steht auch auf meiner Haben-Wollen-Liste sehr weit oben 🙂 Genauso wie aktuell Arquiste (welche nur…), Houbigant Orangers en Fleurs und noch einiges anderes. Leider ist die Liste viel zu lange… wie eigentlich immer 😉 Bin gespannt, ob bei den anderen Tipps noch etwas für Dich dabei ist – gib mal Bescheid, wenn Du getestet hast bitte 🙂

    Ganz viele liebe Grüße,

    Ulrike.

  13. Margot
    18. Dezember 2012
    Antworten

    Hallo Lena,

    danke für die Grüße und das Kompliment! Aber kompetent in Sachen Duft? Ich? Nein … nicht wirklich, ich hab nur jede Menge Spaß daran und entwickle mich zunehmend zu einem Iris-Nerd.

    Vorweihnachtliche Grüße,
    Margot

  14. Dorothea
    19. Dezember 2012
    Antworten

    Iris-Nerd? Das kommt mir doch bekannt vor 😉
    Mit dem Unterschied, dass ich wohl noch ziemlich am Anfang meiner Iris-Reise bin… Ich finde, es kann nicht genug Iris-Düfte auf der Welt geben, und vor allem – man kann nicht genug davon besitzen!
    Bei mir gibt es auch schon Iris-Nerd-Nachwuchs – mein kleiner Sohnemann, der sich in letzter Zeit regelmäßig durch meine Duftprobensammlung „durchschnuppert“, bleibt immer bei Iris-Düften hängen und findet sie „total lecker“. Sein Favorit ist im Moment eindeutig Impossible Iris.
    Ich würde gerne wissen, ob er die ihm bekannten Duftnoten herausriechen kann, obwohl ich die Düfte noch gar nicht getragen habe und er sie somit nicht mit meiner Person assoziieren kann oder ob wir einfach nur den gleichen Duftgeschmack haben…

    Liebe Grüße
    Dorothea

  15. Margot
    20. Dezember 2012
    Antworten

    Das ist ja süß! Wie alt denn Dein Sohn?
    Wenn Du allerdings auch mal die „Herren“-Düfte genau anschaust, wirst Du feststellen, dass in sehr vielen Iris enthalten ist, damit also ein Lockstoff, der auch das männliche Geschlecht gefangen nimmt.

    Liebe Grüße,
    Margot

  16. Dorothea
    22. Dezember 2012
    Antworten

    Er ist letzte Woche sieben geworden, für Düfte jeglicher Art interessiert er sich aber schon länger.
    Manchmal macht uns seine Geruchsempfindlichkeit das Leben etwas schwer – etwa wenn sich jemand auf sein Kopfkissen drauflegt (außer ich), seine Kleider trägt (z. B. der große Bruder seinen Schal), seine Kuscheltiere ausleiht usw. Dann mag er mag er die Sachen nämlich nicht mehr anrühren, weil sie anders riechen…

    Über seine Antipathie gegen manche Düfte – wie zum Beispiel Philosykos oder neuerdings auch Like This – habe ich schon in meiner Leservorstellung geschrieben.
    Es ist tatsächlich bis heute so, dass ich ihm jeden Duft vor dem Kauf präsentiere, sonst kann es passieren, dass er auf Abstand geht und mich nicht mal umarmen mag…
    Zum Glück gefallen ihm sonst alle meine Düfte, am besten findet er Iris de Nuit und Iris Silver Mist. Gute Wahl, oder?

    Liebe vorweihnachtliche Grüße
    Dorothea

  17. Lena
    23. Dezember 2012
    Antworten

    Iris-Düfte finde ich auch großartig, nur besitze ich noch keinen einzigen davon. Wieso eigentlich? Ich denke, sie sind eher etwas für „Fortgeschrittene“ (sehr positiv gemeint)… Die Iris ist so komplex, anspruchsvoll, erhaben und geheimnissvoll, sie möchte ihre Geheimnisse sicher nicht jedem verraten, an sie muss man erst heranwachsen, meine ich. Ich bin mir jedoch fast sicher: Wenn meine Anfänger-Phase vorbei ist, werde ich diese Geheimnisse auch unbedingt ergründen wollen. Und dass diese Entdeckungsreise sehr spannend und von großer Leidenschaft geprägt sein wird, bin ich überzeugt:-)

    Mit lieben weihnachtlichen Grüßen an alle Duft-Freunde,
    Lena

  18. Ulrike
    31. Dezember 2012
    Antworten

    Liebe Lena,

    … warte es nur ab… das kommt noch 😉
    Verweile noch ein Weilchen bei uns und wir ändern das – irgendwann zieht auch bei Dir eine Iris ein, das kann ich Dir fast versprechen 😉

    Viele liebe Grüße,

    Deine Uli.

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