war die Inspirationsquelle für Masaki Matsushima und seinen neuen Duft Art Mosaic: „Eine Frau hat viele schöne Seiten“ bescheinigt er uns – was für ein Glück! – und einige viele davon mögen ihm beim Schlendern durch die Pariser Innenstadt auch aufgefallen sein. Zuallererst hat dieser Mann natürlich ein Auge dafür, ist er doch selbst Modedesigner. Und zweitens wird es in Paris vermutlich auch nicht allzu schwer sein, die Schokoseiten der Weiblichkeit zu entdecken – bei all den gut gekleideten Damen, die dort herumflanieren oder Milchkaffee trinkend in den Straßencafés verweilen.
Von jenen Frauen hat sich Matsushima im schönen Paris verzaubern lassen – jenen, denen immer nachgesagt wird, von welch klassischer Schönheit sie seien. Und doch besteht und besticht ihre Schönheit, die klassische, eben doch aus einem „Mix aus Farben, Kulturen und Stilen“, der natürlich in ihre Kleidung mit einfließt. Ich kann mir das bildhaft vorstellen, bin ich doch ein großer Fan von Streetstyle-Blogs wie z. B. dem Sartorialisten.
Nur nach Paris hat es mich bisher noch nicht verschlagen. OK, einmal unterhalb der Innenstadt mit der Metro durch von Flughafen bis Bahnhof, zu mehr hat es damals aber nicht gereicht. Und dabei würde ich doch so gerne einmal, bin aber überaus ehrlich: Ich traue mich nicht. Zumindest nicht mit schmalem Beutelchen, weiß ich doch jetzt schon, dass es zu viele der Verlockungen gebe, denen nicht wenigstens teilweise nachzugeben mich schmerzen würde. Sprich: Ohne üppiges Taschengeld geht das gar nicht – wenn nicht zumindest ein paar Parfums, Schuhe, eine Tasche oder ähnlicher Frauenkram drin ist bringen mich keine zehn Pferde nach Paris. Aber – aufgeschoben ist nicht aufgehoben, gell? Wer von euch war denn schon dort und was habt Ihr Euch angeschaut? Vor allem – wart ihr dort vor oder nach Beginn der Parfumleidenschaft?
Aber kommen wir wieder zurück zu Matshushima: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile, das wusste schon Aristoteles. Und so wird auch aus einer adrett sich anziehenden Frau mit einem hübschen Lächeln und viel Esprit etwas Einzigartiges. Etwas, dem Matsushima mit Art Mosaic Ausdruck verleihen wollte – die vielen Facetten, die die Schönheit einer Frau ausmachen.
Der Parfumeur Jean Jacques, mit dem Matshushima den Duft umsetzte, weiß dazu Folgendes zu sagen:
„Ich wollte den Enthusiasmus, die Freude und Lebhaftigkeit der Frauen von Paris ausdrücken, wenn dort der Frühling und somit die schöne Jahreszeit anbricht. Das Spritzige von Zitronen um das Belebte einer lebendigen Stadt darzustellen, die Süße von Paulownia Blüten, akzentuiert von rosa Pfeffer, um die Leichtigkeit einer Pariser Romanze zu erzählen. Die Sanftheit und Sinnlichkeit von Mango-Aromen, um die endlose Leidenschaft einer liebenden Frau dieser Stadt zu schmecken. Sie besteht aus vielen verschiedenen Sinnen und Stimmungen, sie ist ein Kunstwerk; sie ist ein Mosaik aus Düften…“
In der Tat vermag es Art Mosaic, sofort an Aufbruch zu gemahnen: Heiter zeigt er sich von Anfang an, voller quicklebendiger Lebensfreude. Saftige Mandarine, herb-säuerliche Grapefruit und quietschig-bittere Zitrone sind hier versammelt, wie so oft in trauter und äußerst harmonischer Begleitung von Pfeffer. Nach einer Zeit atmet der Duft eine feine, dezent aquatische Frische gepaart mit süßen Fruchtanklängen, die meiner Meinung nach den Paulownia-Blüten geschuldet ist, von denen ich hier erstmalig lese. Peinlich eigentlich, denn in meiner unmittelbaren Umgebung sollte man einige jener Blauglockenbaumgewächse finden. Eigentlich stammen sie ja aus Asien, wurden aber wohl von dem Würzburger Naturforscher und Japanologen Philipp Franz von Siebold in Europa eingeführt. Kaiser Franz Joseph zeigte sich als großer Fan dieses Baums, weswegen er den Beinamen Kaiserbaum trägt und man ihn in diversen Zentren der ehemaligen Monarchie noch immer findet. Ich sollte das nächste Mal in Baden darauf achten… Darüber hinaus leuchtet in prächtigem Gelb Mango, eine meiner Lieblingsfrüchte in Parfums (und auch sonst), weswegen der Duft bei mir ohnehin schon einen Stein im Brett hat. Die Basis wird von hauchzartem Moschus bereitet.
Frisch, fruchtig, leicht- herb und süß-fruchtig-satt ist Art Mosaic. Wie von der Sonne geküsst wirkt er und strahlt eine dermaßen lebenslustige Dynamik aus, dass ich auch gleich Lust auf Flanieren und Shoppen in der Stadt bekomme bei hellem Sonnenlicht – auch wenn Stuttgart, ich gestehe, sicherlich nicht mit Paris zu vergleichen ist… Aber es muss es vorerst trotzdem tun, bis mein Sparschwein wieder voller ist. Davor aber spendet mir Art Mosaic Sommerfreude(n) – genau dafür ist er nämlich gedacht und erfüllt seinen Zweck ganz wunderbar.
Wirklich süß finde ich in diesem Falle auch den Flakon mit seiner zauberhaften kleinen Skizze einer Frau. Ein sehr netter Sommerbegleiter, anders kann man es wirklich nicht sagen.
Wäre das auch was für Euch? Dann lest nach diesem Artikel weiter…
Liebe Grüße
Eure Ulrike
Ihr habt nämlich die Möglichkeit, Art Mosaic zu gewinnen. Ja, das stimmt, darüber macht man auch keine Späße. 😉
Drei Flakons zu je 40 ml stehen bereit, um Euch zu beduften.
Bis einschließlich Sonntag, den 26.08.2012 läuft das Gewinnspiel.
Am Montag, den 27.08.2012 geben wir die Gewinner hier im Duft-Tagebuch bekannt.
Spielregeln
Berichtet uns hier als Kommentar oder im dazu eingestellten Facebook-Beitrag von Euren Erlebnissen in Paris. Wir sind gespannt, welche Geschichten Ihr zu erzählen wisst.
Viel Glück wünscht Euch dabei
das gesamte Team von Aus Liebe zum Duft
Oh, PARIS! Wir hatten uns verlaufen. Morgens mit dem ersten TGV von Straßburg aus hin und nachts mit dem letzten TGV zurück. Ein großer, langer, heißer Sommertag in Paris. „Ich kenne mich aus, wir brauchen keinen Stadtplan“, meinte meine Schwester… Die ersten Stunden ging es durchaus reizvoll im Zickzack durch Quartiers, Avenuen, Parcs. Nachmittags dann wurden die Beine schwerer und meine Schwester rechthaberischer: „hier gehts lang“, „hier war doch letztes Mal dieses kleine Museum…“. Kurz: wir waren totmüde und wussten nicht mehr, wo wir waren! Und konnten uns nicht mehr schützen gegen diese Millionenstadt, es brach plötzlich alles über uns herein: Abgasgestank, Fischladengeruch, Schweiß, arabische Gewürzmischungen, miefige Hauseingänge, afrikanische Haarpomade- um nur ein paar der Luft- Ingredienzen zu nennen. Baustellen, Abfalleimer, Waschwasser, Radiogquake, Hunde… Wir waren in einem Viertel gelandet, total ohne Touris, im anderen Paris, dem Paris der Handwerker, der kleinen Leute, der billigen China-Großhändler und afrikanischen Schlachter. Mon Dieu!
Doch alles wurde gut, als wir plötzlich im Chaos etwas rochen und im gleichen Moment auch sahen: einen kleinen Laden mit einem Stehtischchen davor und vielen schönen, großen Stoffsäcken drinnen ubnd draußen vor der Tür: eine private Kaffeerösterei! Und wir tauchten ein in diesen warmen, vertrauten, reinigenden Duft, durften probieren, schnuppern, lernen, waren willkommen…- und bekamen einen genauen Plan: um die Ecke und durch einen Hauseingang in den Hinterhof zu einem einfachen Restaurant „von Freunden“, wo wir vorzüglich aßen (ich erinnere mich noch an Kartoffelbrei, mit Vanille gewürzt, mmh!!!) und dann mit der Metro genial bis zum Bahnhofsplatz zum TGV. DANKE Schwesterchen, wohin Du mich ohne Stadtplan geführt hast! Aber: würdest Du den Kaffeeladen nochmal finden? 😉
Paris und Parfüm!
Meine Tochter beschloss nach dem Abi, für ein Jahr nach Paris zu gehen, noch grün hinter den Ohren und große Pläne… sie hat es durchgezogen und ist erwachsen geworden – und kurz bevor das Jahr zuende ging, lud sie mich ein, mir als Insiderin Paris zu zeigen. Nach einem ausgiebigen und ermüdenden Bummel durch die Edelkaufhäuser (in Paris regnet es mindestens so oft wie in Norddeutschland!) wurde ich im Erdgeschoss des Printemps von einem jungen Mann mit einem Duft einer mir unbekannten Marke besprüht, er nötigte mir auch noch den Papierstreifen auf. Genervt steckte ich ihn in die Manteltasche. Wieder auf der Straße schien die Sonne, meine Tochter wollte unbedingt in ein Straßencafe, ich eigentlich auch. Der Duftstreifen in meiner Tasche aber fessselte meine Aufmerksamkeit, immer wieder zog ich ihn hervor, roch an meinem Handgelenk, der Duft war so exquisit und ungewöhnlich, dass ich nach einer Viertelstunde (!) beschloss: wir müssen zurück, den will ich unbedingt haben. Riesiges Gemaule bei meiner Reiseführerin, sie mußte sich schließlich fügen. Ich kaufte den Flakon beinahe mit Herzklopfen, sie parlierte mit dem charmanten Verkäufer, beide waren glücklich!
Zurück in Deutschland „googelte“ ich die Marke, tauchte in die Welt der mir vorher gänzlich unbekannten Parfüms abseits des Mainstreams ein, landete folgerichtig auf der Webseite von alzd, war fasziniert. Seitdem habe ich ungezählte Düfte probiert, meine Sinne geschärft und viele, viele Entdeckungen gemacht. Der Anfang aber lag in Paris, der Stadt der Düfte und der Mode, und hier passt es: jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…(h.Hesse)
P.S. Die mir unbekante Marke war The Different Company.
„Wo wärest du jetzt am Liebsten?“
Mittlerweile ist es genau 10 Jahre her. Ich saß in einem Kaffee, in der Münchner Innenstadt und hatte mein Handy vor mir liegen. Die Sonne strahlte mit meinem Lächeln um die Wette, denn ich war frisch verliebt. Hach, wie herrlich ist dieses Gefühl, wenn tausend Schmetterlinge im Bauch flattern und man nur an diesen einen Menschen denken kann. Doch leider war genau dieser Mensch jetzt gerade nur in Gedanken bei mir.
„Wo wärest du jetzt am Liebsten?“, hatte ich als Frage in mein Handy getippt und wartete gespannt auf seine Antwort. Ich kannte ihn noch nicht sehr gut. Wir hatten uns vor nicht allzu langer Zeit auf einem Flohmarkt kennen- und lieben gelernt. Doch ich war noch verheiratet und so dauerte das alles ein bisschen länger. Er war „mein Retter auf dem weißen Pferd“, denn er befreite mich aus meinem Elend. Diese Ehe, die mich an den Rand des Ruins getrieben hatte. Seelisch und Körperlich. Noch einige Monate länger mit diesem Mensch verheiratet zu sein, hätte mir wahrscheinlich das Genick gebrochen.
„Sie hatten einen Cappuccino bestellt?“ Die Stimme der freundlichen Serviererin brachte mich ins Hier und Jetzt zurück.
Ich nickte und sie stellte die Tasse vor mir auf den Tisch. Ich wollte einfach nicht mehr an die Vergangenheit denken. Nur noch an die Zukunft. Die Zukunft mit diesem Mann, den ich erst seit ein paar Tagen kannte.
Mein Handy vibrierte und ich öffnete die Nachricht von IHM.
„In Paris“, stand da als Antwort.
Paris? Die Stadt der Liebe? Oh wie wundervoll! Na, das bedeutet doch, dass er mich so sehr liebte wie ich ihn.
Wie gerne wäre ich mit ihm dort hin gefahren. Ich war noch nie im Ausland gewesen, doch ich hatte natürlich schon Bilder dieser bezaubernden Stadt gesehen – den Eifelturm, von Sacre Coeur, dem Montmartre und dem Louvre. Wie gern hätte ich mit ihm in einem der kleinen Cafés einen Kaffee getrunken oder wäre Hand in Hand durch die pittoresken Gassen spaziert.
„und wo genau?“ schrieb ich ihm zurück, denn ich wollte mehr über ihn und seine Liebe zu dieser Stadt erfahren.
„Das erzähle ich dir heute Abend. Sehe dich um 20 Uhr bei mir!“ kam auch prompt seine Antwort zurück – und ich strahlte noch ein bisschen heller als die Sonne.
Als ich um 20 Uhr ziemlich nervös und völlig überdreht bei ihm vor der Tür stand, öffnete er galant, reichte mir seinen Arm und führte mich ins Wohnzimmer. Dort hatte er einen Tisch gedeckt und leise, französiche Musik lief im Hintergrund. Ich war wie verzaubert.
„Bonjour Madame“, sagte er mit einem französischen Dialekt und grinste.
„Aber ich versteh doch kein französisch“, antwortete ich etwas beschämt und setzte mich auf den Platz, den er mir zuwies.
„Das macht nichts. Wir werden uns schon verstehen“, sagte er immer noch breit grinsend wie ein deutsch sprechender Franzose.
Das Essen war hervorragend. Er hatte Schnecken zubereitet, einen bunten Salat gezaubert und ein wohlduftendes Baguette dazu gereicht. Als Dessert gab es selbst gemachte Mousse au Chocolat und ich war einfach nur glücklich.
„Wo wärest du jetzt am Liebsten?“, fragte er mich auf einmal mit einem Lächeln auf seinen sinnlichen Lippen.
„Hier, genau hier!“ kam meine Antwort auch sehr spontan.
„Ich dachte, du wärest gerne mit mir in Paris. Ich würde jetzt mit dir dieses wundervolle Lokal verlassen und bei Dunkelheit über regennasses Kopfsteinpflaster zum Eifelturm schlendern. Ganz fest würde ich dich halten, denn du frierst ja bei dem Nieselregen in deinem dünnen Kleidchen. Und dann würden wir vor uns den Eifelturm sehen. Hell erleuchtet und wunderschön! Das Zeichen unserer Liebe. Ich würde dich noch fester an mich ziehen und dich zärtlich küssen.“
Ich hatte die Augen geschlossen und erlebte alles in meinem Geiste mit ihm. Die Vorstellung war wundervoll!
Genau 10 Jahre später sollte dieser Wunsch endlich in Erfüllung gehen. Mittlerweile waren wir verheiratet und auf dem Weg nach Paris. Den Eifelturm besichtigen, Schnecken essen und bei Dunkelheit auf nassem Kopfsteinpflaster Arm in Arm durch die kleinen Gassen von Paris spazieren. Und das dünne Kleidchen hatte ich auch dabei.
Christina Stöger
Hallo zusammen,
ich bin ganz platt, welch tolle Beiträge Ihr hier schreibt! 🙂
@angy: welcher von TDC war es denn?
WEITER SO! 🙂
Liebe Grüße
Harmen
Ich muss gestehen, dass ich lange Zeit kein Verlangen hatte, Paris zu besuchen, und das obwohl es für uns quasi „vor der Tür liegt“, da wir seit fast 20 Jahren an der französischen Grenze leben. Es waren schon immer die englischsprachigen Länder, die mich faszinierten und die ich lieber bereiste.
Bis ich letztes Jahr beschloss, es endlich zu ändern. Also sind wir mit Mann und Maus (bzw. mit zwei Minimäusen) nach Paris gereist und wie halt das so ist, wenn man einmal Blut geleckt hat, dieses Jahr das Ganze nochmal wiederholt. Und fürs nächste Jahr auch schon ein verlängertes Wochenende fest eingeplant.
Übrigens, liebe Uli, löst die dreifache männliche Begleitung mein Sparschwein-Problem sozusagen auf natürliche Weise – ausgedehnte Shopping-Touren sind einfach nicht drin. Wobei ich es mir nicht nehmen lasse, wenigstens ein paar Parfümerien aufzusuchen – drei pro Reise habe ich mit meinen Männern ausgehandelt 🙂
Letztes Jahr waren es Artisan Parfumeur, der Serge-Lutens-Laden im Palais Royal und Hermès (Mimosa pour Moi und Iris Silver Mist waren die Ausbeute), dieses Jahr habe ich die Rue St. Honoré erkundet, wo es einige Parfümerien gibt, habe mich dann für Giacobettis IUNX-Boutique im Hotel Costes und für die Chanel-Boutique in der Rue Cambon entschieden (und mir einen Flakon Eau Blanche und 28 La Pausa zugelegt).
Seltsamerweise verbinde ich Paris gar nicht mit romantischer Liebe, dafür habe ich die Stadt wahrscheinlich zu spät kennengelernt. Meine „magischen Orte“ sind dafür Sevilla… und die Seychellen.
Dorothea
Frühling an der Seine
Sie pustet den Staub von dem Pappkarton. Ja, in diesem Kasten verstecken sich in länglichen Magazinen, sorgsam aufgereihte Plastikbildchen. Früher wurden sie in einen Diaprojektor geschoben und auf einen Klick mit der Fermbedienung schob sich das Magazin Bild für Bild voran. Sie erinnert sich an die Freude, die sie dabei hatte, ihrer Familie und den Freunden von ihren Reisen und Erlebnissen zu berichten. Sie nimmt den Karton vom Boden mit ins Wohnzimmer. Kleine Beipackzettel, von Hand geschrieben, zeigen an, von wann die Fotos sind und von wo – „1971 Ungarn“ „1975 Südtirol“ „1976 Paris“ –Überrascht stellt sie fest, dass nur noch eine Handvoll Fotos übergeblieben sind, von Paris. Der Stadt der Liebe, der Düfte, der Sehnsucht, der Musik – ach, Paris … Damals flog sie mit einer Freundin für ein Wochenende nach Paris.
„Frühling an der Seine …“ selbstverständlich summt sie die Melodie von Gilbert Becaud´s Chanson. Er ist noch immer im Gedächtnis, vermutlich für immer und ewig, genau wie die Erinnerungen an den Frühlingsabend, an dem sie am Ufer der Seine schlenderten, in einem Straßencafé eine kleine Pause einlegten, um Pastis zu trinken und dabei die Passanten zu beobachten. Touristen konnte man sofort erkennen – interessant, faszinierend, exotisch, erotisch war es, die vielen Nationalitäten und besonders Franzosen aus den Augenwinkeln zu studieren. Ihre lässige, elegante und klassische Art sich zu kleiden, zu bewegen, der Mix von Düften war faszinierend. Die zwei deutschen Mädchen tuschelten, lachten, nippten an den Gläsern und sogen mit allen Sinnen die Lebensfreude ein. Mal eben so nach Paris – was für ein Erlebnis. Als sie die Frances auf den Teller legte, trafen sich ihre Blicke. Sie: Touristin. Er: Franzose. Lässig, elegant, selbstbewusst – das ganze Programm. Er machte zu ihr eine einladende Geste.
„Je ne pal pa froncäs!“ hauchte sie an den Nachbartisch, doch er konterte in diesem äußert erotischen Deutsch, wie nur Franzosen es sprechen:
„Ein wenig Deutsch kann ich, Madame!“
Fast war sie dem Moment erlegen. Frühlingsnacht, Paris, eine Einladung zum Stadtbummel …
Doch halt – so naiv war sie nun auch wieder nicht gestartet. Schmerzhaft wurde sie sich ihrer Rolle als Touristin bewusst. Sie zuckte die Schultern, schüttelte den Kopf und hakte sich bei ihrer Freundin ein.
„Komm, gehen wir ein Stück und genießen die Nacht! Wie es plötzlich nach Mimosen duftet – “
Die Bilder von Paris liegen vor ihr. Bilder, die Erinnerungen zum Schwingen bringen: Von den Malern am Momartre, vom Fahrstuhl im Eifelturm, von jener Nacht an der Seine …
Gilbert Becaud … http://www.youtube.com/watch?v=HaXCnqOHC-g
Wow, was für tolle Paris-Geschichten und Erinnerungen!
Mein erster und bisher leider einziger richtiger Paris-Aufenthalt liegt nun schon einige Jahre zurück, da das noch zu meiner Schulzeit war 😉 Daher sind die Erinnerungen daran leider nicht mehr ganz so intensiv und lebhaft.
Aber diese Stimmung, die man auf einer Klassen-/Studienfahrt hat, die kenne ich noch ganz genau, dieses Gefühl von Freiheit und Verwegenheit! Die jungen Mädels führen ihre neuen Miniröcke in der Disko vor, es werden unbekannte Cocktails probiert, und der Lehrer… tja der muss halt einfach mitmachen 😉 Meine Freundin und ich hatten im Hotelzimmer die Matratze kurzerhand auf den Balkon verfrachtet weil es so heiß war – es geht doch nichts über eine Freiluft-Übernachtung!
An was ich mich auch noch spontan erinnere, ist das Centre Pompidou. Über Kunst lässt sich ja sowieso bekanntlich streiten, aber dort waren damals derart abwegige Dinge ausgestellt, die ich (in meinen jungen Jahren) nicht als Kunst verstand und daher geradezu schockiert war 🙂
Ich hoffe, bald wieder die Gelegenheit haben zu können, in den Genuss von Paris zu kommen, nicht zuletzt wegen der Erweiterung meines Parfum-Horizonts <3
Liebe Grüße und genießt mir die Sonne,
Kathi
Vor fünf Jahren lernte ich den Mann meines Lebens in Paris kennen. Ich war Aupair-Mädchen in einer Familie im vornehmen Pariser Vorort. Damals hatte ich von Parfum übrigens noch nicht die Vorstellung, die ich heute davon habe.
Meinen waschechten Franzosen habe ich in einer Discothek kennengelernt. Ein Ort, an dem ich nie auch nur im Traum daran gedacht hätte, den Mann meines Lebens zu finden. Er wahrscheinlich auch nicht. Jedenfalls sind wir nun schon ein paar Jährchen zusammen. Schlimm war die erste Zeit, in der wir noch in unserem jeweiligen Land gelebt haben. Nun lebt er mit mir in Süddeutschland.
Nochmal ne Schleife zurück zum Parfum: Zum Abschied von meiner Gastfamilie bekam ich ein Parfum, das parisischer kaum sein konnte: Chanel Nr. 5 Eau de Parfum. Ich war 20 und trug eine Wolke vor mir her, die ich total chic und süper frongzösisch fand. Der Flakon ist mittlerweile fast leer.
Seit ich nun auch „Familie“ in Frankreich habe, reise ich öfters mal wieder nach Paris zurück. Beim nächsten Besuch möchte ich den Serge Lutens Palais Shiseido und die große Guerlain Boutique besichtigen 🙂
@jana „oui oui“ Fronkreisch hält immer Überraschungen bereit
(Bitte entschuldigt meine deutschen Fehler. Es tut mir sehr Leid, dass ich immer wieder, aber aus Versehens, diese schöne Sprache „weh“ tue. Pardon !)
7 Jahre in Paris… die 7 letzten Jahre meines Studium habe ich dort gemacht, La Sorbonne war mein Zuhause, wo ich meine Doktorarbeit absolviert habe und angefangen habe, Literatur zu lehren…
7 Jahre in Paris, wo mein Sohn geboren ist. 9 Monate nach seiner Geburt mussten wir unter schlechte Umstände weg, nach Italien, aber dies ist noch eine ganz andere Geschichte…
Jahren lang habe ich mit meinem Sohn meine Eltern in die Bretagne besucht: Berlin-Paris mit dem Flug und gleich weiter nach Bretagne mit dem Zug, ohne einen einzigen Tag in Paris zu bleiben. Offizieller Grund dafür: Söhnchen war zu jung und Paris mit einem kleinen Kind zu kompliziert (was teilweise auch wahr ist)… Die Wahrheit: ich vermisste Paris zu sehr und war einfach nicht in der Lage, dort zu sein ohne tiefe Sehnsucht zu empfinden.
Söhnchen ist gewachsen und wollte natürlich die Stadt, wo er geboren war, kennenlernen. Mit ihm habe ich mich noch einmal in „dieser-meiner“ Stadt – so far, so close – verliebt. Mittlerweile ist er fast 17 J. alt und mindestens zwei Mal im Jahr verbringen wir 2 bis 4 Tage in Paris. Ich zeige ihm die kleinen versteckten Ecken, die keiner kennt; erzähle von mir und seinem Vater, als wir noch Studenten waren, als die Miete bezahlen eine echte Herausforderung war; ich empfehle ihm die guten kleinen Kinos, die 20 Jahren später immer da sind und wo man sonntags schon um 10 Uhr vormittags Filme, die Perlen des wahren Kinos sind, anschauen kann… Buchhandlungen, kleine Restaurants wo fast keine Touristen zu sehen sind, und mittlerweile auch Parfümerie – er ist in Guerlains Voyou verliebt, und ich war das letzte Mal bei Miller et Bertaux: diese so charmante Boutique darf man nicht verpassen! Seitdem gehören Gaiac et Poire sowie Shanti Shanti meiner duftenden Sammlung.
Die sogenannte „Ville-Lumière“ ist eine so faszinierende Bühne. Ein magisches Theater, wo la „Vie Parisienne“ immer wieder neu erzählt wird. Dies ist eine lange Tradition… Eine echte Touristin werde ich aber in Paris nie sein. Ihre Tricks kenne ich schon seit langem zu gut und auch wenn ich dort nur leicht und froh sein möchte, kann ich es nicht anders: hinter der Kulissen muss ich schauen.
Liebe Ulrike, ich hoffe, du wirst irgendwann nach Paris. Vielleicht wirst du diesmal nicht mit dem RER und métro zum Stadtzentrum fahren, sondern mit dem Bus. Vielleicht wirst du dann sehen, wie Obdachloser direkt (direkt!) am Autobahn mit Kartons unter Brücken es versuchen, zu überleben. Vielleicht wirst du die seit einigen Jahren immer mehr verbreitete „Anti-Obdachloser-Architektur“ (http://www.urbanophil.net/tag/paris/page/2/) merken.
Dies auch ist Paris. Immer schwerer fällt es dort, die gar nicht duftende Armut unter Luxus zu verstecken. Und für mich – obwohl ich dort so viel schönes und wunderbares erlebe (meine Erinnerungen als Studentin und Mutter, meine Lieblingsbuchhandlugen und Parfümerie, der Canal Saint-Martin und Notre-Dame im Sommer wenn es Nacht ist, das Glück meines Sohnes, der definitiv dort wohnen und studieren möchte) – für mich wird Paris wahrscheinlich immer sein, der Ort, wo ich L’insoutenable Légèreté de l’Être („die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ ) so tief spüre, dass ich jedes Mal Gänsehaut kriege.
Bilder und Musik zu „meinem“ Paris könnt Ihr dort finden:
Le Destin Fabuleux d’Amélie Poulain (http://www.youtube.com/watch?v=s8zCjnimPGQ)
Zusammen ist man weniger allein (http://www.youtube.com/watch?v=s9UzIAfbcNs)
Paris Je t’aime (besonders « Les Tuileries » http://www.youtube.com/watch?v=TChwPd9jrx0)
Versailles mit Guillaume Depardieu, kurz vor seinem Tod (leider konnte ich keinen Trailer auf Deutsch finden) : http://www.youtube.com/watch?v=vvU6krqn8mI
Hallo ihr Lieben,
so schöne Geschichten wie viele hier, kann ich leider, leider nicht bieten. Mir geht es eher wie Uli, ohne entsprechendes Taschengeld mag ich nicht nach Paris 🙂
Bei mir gab es zuerst ALzD. Viele, viele Dinge, wie die Guerlain Exclusives oder dass S. Lutens mehr zu bieten hat als das, was man bei uns in den Läden bekommt, habe ich erst in der Kommunikation mit vielen Duftbekanntschaften erfahren. Auf jeden Fall hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen einer Geschäftsreise, mir immerhin 2 Stunden in der Pariser Innenstadt zu gönnen, die ich für einen Besuch des Printemps verwendet habe. Viel konnte ich mir nicht gönnen, aber ich war fest zum Kauf entschlossen. Ich sah viel Neues und die Wahl war nicht einfach. Jedenfalls hab ich mich dann für was „Altes“ entschieden und reines Parfum Tabac blonde von Caron gekauft, da ich damals schon wußte, dass es den Duft bald nicht mehr geben würde und ich sicher nie mehr die Gelegenheit bekommen würde, diesen Duft in meine Sammlung aufzunehmen.
Ansonsten sammle ich Adressen, wo ich unbedingt hin gehen würde, wenn ich in Paris wäre. Das ist dann nicht unbedingt der Eiffelturm, nein, das ist der Shop von ELdO oder die Kerzenmanufaktur Cire Trudon 🙂
Liebe Grüße,
Margot
Auch ich war noch niemals in Paris…
aber wenn ich dorthin fahre (ich will mir eine Reise nächsten Jahr zu einem runden Geburtstag – nein es ist nicht der 20. – schenken), möchte ich unbedingt zu Caron. Farnesiana als reines Parfum werde ich mir dann schenken. Und ansonsten durch die Prachtstraßen und Gässchen bummeln und schauen, wieviel von den Klischees und Filmszenen, die mir so vorschweben, Wirklichkeit sind und zugleich vielleicht auch gänzlich Unerwartetes sehen.
Zuerst einmal nur ganz kurz: Ganz vielen lieben Dank – ich bin wirklich sehr ge- und berührt ob Eurer sehr persönlichen Geschichten, über die mir gewährten Einblicke. Dankeschön – Ihr habt mir mein diesmal leider nicht besonders nettes Wochenende vergoldet *herzchenmal*
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Liebe Ulrike,
hoffentlich ist nichts zu schlimmes passiert?
Letzte Woche fragtest du, wie ich Séville à l’Aube finde…
Als ich deine Wörter hier oben heute früh gelesen habe, sollte ich gleich an diesem wunderschönen Duft denken. Für mich wirkt er wie ein Nachmittag im Sommer, wenn man sich in Schatten eines Bäumes ein paar Stunden „day-dreaming“ gönnt. Am Anfang sonnig and hell und dann, nach und nach, kommen tiefere Noten hervor, die aber nie richtig dunkel werden. Wie ein ausgeglichenes Spiel zwischen Glück und Sehnsucht.
Dir wünsche ich einen schönen Tag, mit Sonne nicht nur draußen sondern auch im Herz und Seele!
Ganz lieben Gruß,
Isabelle
Noch einmal Lyrik von Becaud ….
Du bist allein und suchst vielleicht
ein bisschen Glück und Zärtlichkeit,
suchst einen, der die Hand dir reicht.
Für Dich da draussen sing ich heut‘.
Nur dein Transistor ist allein
die Brücke zwischen dir und mir,
auf seinen Wellen finde ich
ganz mühelos den Weg zu dir.
Du da, an Bord auf hoher See,
dort in dem verlassnem Dorf,
hast du Probleme, die Dich quälen,
komm leg sie hier auf den Tisch.
Vergiss sie dort, vergiss sie dort,
und die Zeit und die Zeit und die Zeit
und die Zeit und die Zeit,
nimmt sie fort. Okey, okey.
Die Sorgen, die den Blick verschleiern,
vergiss sie und sei wieder frei.
Wir wollen diesen Abend feiern,
an meinem Fest bist du dabei.
Rings um Dich her, da blüht das Leben,
in deiner Kammer fühlst du keins.
Du bist von Dunkelheit umgeben,
nimm deinen Hut, wir trinken eins.
Wir stoßen auf den Seemann an,
auf Dich, in dem verlass’nen Dorf.
Auf alle Probleme, die uns quälen,
komm, leg sie hier auf den Tisch.
Wir pfeiffen drauf, wir pfeiffen drauf,
und die Zeit und die Zeit und die Zeit
und die Zeit und die Zeit,
sie löst sie auf. Okey, okey.
Liebe Uli,
vielleicht kann man Dich nach dem nicht so schönen Wochenende mit einem Flakon Tea for Two trösten? Er ist mittlerweile angekommen und ich finde ihn leider zu rauchig für mich (obwohl ich zugeben muss, dass er objektiv gesehen sehr schön ist…).
Wenn Du Interesse hast, mail mich einfach an (meine Mails scheinen direkt in Deinem Spam-Ordner zu landen, die letzte blieb auf jeden Fall unbeantwortet…)
Seville à l’Aube finde ich ebenfalls sehr, sehr schön (habe ihn auch vor Kurzem getestet), schließe mich hier Isabelles Beschreibung an, aber ich glaube, für mich eher weniger geeignet (finde ich gar nicht so schlimm, da es eine LE ist, bleibt mir die Enttäuschung erspart, wenn er discontinued ist).
Viele liebe Grüße und eine schöne Woche!
Dorothea
@Harmen
Es war der Sublime Balkiss von TDC, und ich finde ihn immer noch sehr schön. Auch wenn er die Geister spaltet, da er weder der angekündigte „moderne Chypre“ noch der im Namen versprochene Orientale ist, aber diese exquisite Kakaonote lässt mich immer tief einatmen…
Hallo Ihr Lieben,
vielen lieben Dank für die guten Wünsche – es geht schon wieder halbwegs… Ja, Duchaufours neue Orangenblüte ist etwas sehr Besonderes… nur weiß ich noch nicht, ob sie für mich das Richtige ist. Hat jemand schon zugeschlagen? 😉
@ Dorothea:
Vielen lieben Dank für das Angebot! Ich melde mich heute postwendend noch bei Dir 🙂
@ Angy: SB ist soo ein toller Chypre!
Viele liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Ich bin 2010 in meinen Semesterferien mit meiner Freundin in “ die Stadt der Liebe “ gereist, obwohl mir nach einer geraden gescheiterten Beziehung eigentlich nicht danach war, aber Jana buchte ein kleines Hotel im Viertel von Montparnasse. Hier leben immer noch viele Intellektuelle, Schriftsteller, Maler, Musiker. Wir besuchten den Tour Montparnasse, mit 209 Metern das größte Haus in Paris und oben in der 56. Etage genossen wir die atemberaubende Aussicht auf Paris und genemigten uns dann im Restaurant ein typisch französisches Essen und die Vorspeise begann mit Pilzen mit Schnecken und jede Menge Butter Öl und Knoblauch. Dazu reichlich Sommercocktails, die uns schnell zu Kopfe stiegen. Ich sah die verstohlenden Blicke der Kellner und einiger attratktiven Herren und ich fühle mich auf einmal gar nicht mehr so traurig. Es war eine gute Entscheidung gewesen hierhin zu fahren und ich drückte meiner Freundin einen dicken Kuss auf ihren eigentlich viel zu grell geschminkten Lippen. Nein, ich habe keine neue Liebe in Paris gefunden, aber zum glücklichen Leben zurück und dafür danke ich dir Paris !
Wow, welch wundervolle Paris-Geschichten!!!!
Ich habe all Eure Worte und Erinnerungen genossen und danke von Herzen allen Teilnehmerinnen, die uns teilhaben ließen, da waren zauberhafte Geschichten dabei!!
Und – ich gebs zu! – Christina hat mich wahnsinnig berührt, schön, dass sie auch eine der glücklichen Gewinner ist!!
Herzlichen Glückwunsch Euch allen!!
Evelyn
PS: Auch ich habs leider noch nicht nach Paris geschafft! 🙁
@ Evelyn: Vielleicht mal zusammen? Und Margot muss dann auch gleich mit 🙂