Ein Sommerfest im Grünen – die Hochzeit von Etro und Etra?

Etra oder Aithra ist eine tragische Gestalt der griechischen Mythologie und war Namensgeberin eines Duftes von Etro. Heute werde ich Euch nicht mit den antiken Geschichten traktieren, sondern erst einmal den Duft testen.

Auf dem Teststreifen begegnen mir sogleich dominante florale Noten, Rose und Geranium schwingen das Zepter. Aber von Beginn an ist auch klar, dass hier einige Gewürze mit im Spiel sind, holzige Anklänge „brettern“ durch den Duftverlauf, und eine weiche, süße Basis bildet das fluffige Bett von „Etra“. Aber jetzt auf die Haut damit: Hmmm, das ist ja eigenartig. Normalerweise kitzelt man auf dem Teststreifen mit etwas Geduld einen Teil der Noten heraus, auf der Haut lässt sich dann das ganze Spektrum viel besser nachvollziehen. Etra wirkt ganz diffus auf meiner Haut und als hätte man den Duft geköpft. Blumige Noten von Jasmin, Rose und Geranium sind wahrnehmbar, darüber hinaus süße Vanille und weicher Moschus. Die auf dem Streifen durchaus greifbaren Gewürznoten von Koriander und spritzig anmutendem Kardamom sind kaum noch auszumachen, auch die Hölzer werden geschluckt. Insbesondere bei diesem Duft sei also jedem ein Test auf der Haut geraten.

Die Duftnoten
Kopfnote: Koriander, Kardamom, Rosenholz
Herznote: Jasmin, Rose, Geranium, Piment, Zedernholz, Sandelholz
Basisnote: Vanille, Moschus, Ambra

Nur dass wir uns nicht falsch verstehen, „Etra“ bleibt trotz seiner floral-moschuslastigen Art im Bereich der leichten Düfte, die hervorragend in den Frühling und Sommer passen. „Etra“ besitzt dabei einen hellen, freundlichen und auch eher weiblichen Charakter.

Meine Assoziationen sind ein feierlicher Anlass im Sommer – vielleicht eine Hochzeit oder ein Geburtstag – die Gesellschaft findet im Grünen statt, man trinkt ein Blubberwasser auf der grünen Wiese, irgendwo steht ein Kuchenbuffet, die Rosenbüsche blühen und in der Nähe wurde gerade Heu gemacht.

Vielleicht liege ich mit meinem Bild einer Hochzeit gar nicht so daneben. Holzige und würzige Noten, die ich jetzt einfach einmal dem Bräutigam zuschreiben möchte, vermählen sich mit Wohlgerüchen von Brautrosen, Vanille und Moschusweichheit – am Ende steht ein helles, harmonisches Ganzes.

Was meint Ihr zu „Etra“?

Ganz viele Grüße
von Harmen