Heute sind wir schon am Ende der Play-Kollektion angelangt. Nach dem gewürzigen „Play Red“ und dem pflanzensaftfrischen „Play Green“ erwartet uns nun „Play Black“, der allerdings nicht mit vorgetäuschten Gesangseinlagen zu verwechseln ist.
Ein gourmandiger Traum aus Sahne, Vanilleeis und Karamell wird „Play Black“ sicher nicht sein, so verraten die Duftnoten einen namensgemäß dunklen Duft: Kopfnote: Schwarzer Pfeffer, Roter Pfeffer, Pfeffer; Herznote: Veilchen, Thymian, Schwarztee; Basisnote: Birkenteer, Weihrauch, Baumflechte. Das klingt doch äußerst interessant. Gestolpert bin ich über die Baumflechte, und ich vermute, dass es sich um Baummoos (Pseudevernia furfuracea) handelt, das fälschlicherweise als Moos und nicht als Flechte bezeichnet wird. Wen das Thema weiter interessiert, sei auf diesen Artikel im „Aromatischen Blog“ von Erik Kormann (Teil I | Teil II) verwiesen, der sich mit Eichenmoos und Baummoos beschäftigt – und darüber hinaus mit dem leidigen Thema der diesbezüglichen EU-Bestimmungen.
Ich schweife ab. Auf dem Duftstreifen zeigen sich sogleich pfeffrige Noten, die von – in den Duftnoten verschwiegenen – zitrischen Noten begleitet werden. Wie gewohnt verrät der Duftstreifen nicht allzu viel, außer dass nach einiger Zeit noch leicht florale Noten hinzukommen, die man vermutlich dem Veilchen in die Schuhe schieben kann. Auf der Haut pfeffert es gehörig, ohne dass es aber eins zu eins nach frisch gemahlenen Pfefferkörnern riechen würde. Etwas floral, etwas harzig und etwas erdig wird es durchaus, ohne dass sich die erwähnten Gesellen Schwarztee, Veilchen, Thymian, Birkenteer, Weihrauch und Baumflechte irgendwie nach vorne drängeln — es bleibt ein pfeffrig-würziger Duft, der mit einem dunklen, harzigen Fundament punktet. Kein Pfeffer-Leder-Weihrauch-Kracher, der er laut Duftnoten hätte auch sein können.
Deswegen würde ich „Play Black“ auch nicht als tiefschwarz bezeichnen. Hier und da leuchtet es würzig hervor, und wahrscheinlich kenne ich mittlerweile doch zu viele Düfte, die einen viel dunkleren Charakter besitzen, als dass man „Play Black“ als echten „Trauerkloß“ wahrnehmen würde.
Fazit: ein durchaus alltagstauglicher, trockener und naturgemäß würziger Pfefferduft. Wer keine Lust auf frische und leichte Sommerdüftchen hat, einen charakteristisches Parfum sucht, aber trotzdem seinem näheren Umfeld nicht auf die Nerven gehen möchte, findet in „Play Black“ einen äußerst gelungenen Kompromiss.
Von den drei Düften dieser Reihe hat mir persönlich „Play Green“ am besten gefallen. Habt Ihr die Kollektion schon getestet. Welcher ist Euer Favorit?
Viele gepfefferte Grüße
von Harmen
noch bin ich leider nicht dazu gekommen diese reihe zu erschnuppern, aber nach deinen reviews freue ich mich ebenfalls schon, play green einmal unter die nase zu bekommen 🙂
leider bin ich noch nicht in den Genuss dieses Dufterlebnisses gekommen_ Deine Beschreibungen machen einen mehr als neugierig_ ich glaube, das Black wird mich umhauen!
@Suse: Mach Dich auf eine Erfrischung gefasst! 😉
@Eva: Der Play Black ist durch seine Pfeffernoten dem Play Red gar nicht so unähnlich, deswegen glaube ich auch, dass er Dir gefallen könnte.
Liebe Grüße
Harmen