Nachdem ich nun letzten Freitag meine Knize-Serie beendet habe und sich leider keine Spender für „Soda“ oder „Dry Clean“ finden ließen, widme ich mich noch den beiden verbleibenden Düften Odeur 53 und Odeur 71 von Comme des Garçons. Heute soll aber zuerst der 53 vorgestellt werden. Die Fantasienoten deuten wieder auf einen aufregenden Konzeptduft hin, werden hier doch Feuer, heiße Glühbirne, Kautschuk, Sauerstoff und Wüstensand angekündigt.
Der 1998 erschienene Odeur 53 von Comme des Garçons wurde aus 53 verschiedenen, vor allem künstlichen Inhaltsstoffen hergestellt. Nach eigenen Angaben wurde der Duft inspiriert von…
…der Frische des Sauerstoffes…der reinen Luft des Hochgebirges…Dünensand …dem Geruch von Zellmaterial…Metallblitz…der Energie des Feuers…ultimativer Kernschmelzung…Wäsche, die an der Luft trocknet…der Intensität der Kohle… glühendem Stein.
Auf dem Teststreifen kommt mir tatsächlich ein frischer und luftiger Zug entgegen, die Frische des Sauerstoffs oder die kalte Luft in einem Gebirge wurden grandios umgesetzt. Man sieht förmlich einen strahlenden blauen Himmel über einem weiten Bergpanorama. Diese erst einmal natürlich wirkende Frische wird langsam von einem sich anschleichenden, klebstoffartigen Ton korrumpiert, der diese Kaltluftmasse schließlich gänzlich ablöst.
Wie ein Metallblitz rast der Pilot durch das Blau des Himmels, eine Sauerstoffmaske tragend und von allerlei technischem Gerät umzingelt. Auf dem Teststreifen gibt der Duft leider nicht viel mehr als die Kopfnoten her, weswegen er sogleich auf die Haut gesprüht wird.
Wie duftet Odeur 53?
Auf der Haut dann der Aha-Effekt, warum man im Netz so viele extreme Meinungen zu diesem Duft findet. Hier treten die luftigen Noten eher in den Hintergrund und das, was ich vorhin als Klebstoff identifizierte, kommt weitaus stärker zum Tragen. Erdig-krautig würde ich dies nennen, auch gar nicht so künstlich, wie ich es erwartet hatte. Vielleicht ist Vetiver im Spiel? Aber ich weiß durchaus, was gemeint ist, wenn andere Rezensenten von Kabelbrand, heißer Glühbirne und dergleichen schreiben. Nur drängen sich diese Assoziationen meines Erachtens nicht unbedingt auf. Da ist etwas Trockenes, Holziges, Erdiges, das nicht genau zu benennen ist.
Ich glaube, dass auch hier wie so oft die ersten Assoziationen die besten sind. Deswegen: Flieger, grüß mir die Sonne! Ich denke, dieses Bild trifft es ganz gut: Luftig-frische Tragflächennoten mit einem Grund aus Landebahn, mit metallischen Messinstrumenten garniert.
Ganz viele Grüße soll ich Euch von der Sonne ausrichten!
Harmen
PS:
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