Noch mehr Neuigkeiten so kurz vor Jahresende – deshalb mache ich gleich munter weiter: Bleiben wir erst mal bei Guerlain, von derem limitierten Duft Le Bolshoi ich gestern berichtete. Heute reisen wir ebenfalls, nur günstiger: Wir erinnern uns, da war sie doch, diese Guerlainsche Reisekollektion, die mich immer an Duchaufour und L’Artisan Parfumeur, sowie an Histoires de Parfums neuestes Flughafenprojekt Scent of Departure erinnert – Les Voyages Olfactifs. Ein Trio war es bisher, Paris-Moskau, Paris-Tokyo und Paris-New York, welche jetzt ergänzt werden durch 04 Paris-London, dem nachgesagt wird, dass Guerlain mit der Frische des Rhabarbers die (obligatorische…) Nachmittagsteeatmosphäre einzufangen gedachte… Was lesen meine trüben Augen da – Rhabarber? Das lässt mich natürlich immer mit den Hufen scharren – in Verbindung mit Grapefruit, Rose, Veilchen und Bergamotte hört sich das schon mal sehr nett an…
Lubin offeriert uns dieser Tage ein Schmankerl, von dem ich mir sehr gut vorstellen kann, dass sich einige wie die Geier darauf stürzen werden: Eine Eau de Parfum-Version von ihrem wunderschönen, von Olivia Giacobetti geschaffenen Duft Idole. Viele lieben ihn, diesen Duft, der an Seemannsgarn, die sagenhafte Gewürzroute und die dort transportierten Waren, an Holz und Rum erinnert – und doch scheint er bei einigen recht flüchtig auf der Haut zu sein. Da scheint sich mit dem Eau de Parfum doch eine lang ersehnte Möglichkeit zu bieten, auf die auch ich als Besitzer und Liebhaber des „normalen“ Eau de Toilettes neugierig bin.
Olivier Durbano, ist von Haus aus Architekt, wandte sich dann im Jahre 2000 den glitzernden Steinchen als Schmuckdesigner zu, um schlussendlich diese auch noch olfaktorisch zu ehren: Mit einer Duftkollektion, für die Edelsteine Paten standen. Sein letzter Duft nun heißt Citrine, nach dem auch Goldtopaz genannten Stein, welcher aber zur Familie der Quarze gehört. Gelb ist seine Farbe – und steht somit für Hoffnung und Stärke:
„According to South American shamans, the citrine has the power to consume Man’s limits, to defuse his most profound fears and to dissipate all negative energies through its inner fire and glowing celestial energy, aiming at reaching successfully all earthly goals in our conscience. From inner flame to celestial light…“
Die Ingredienzen sind natürlich auch vornehmlich Gelb: sizilianische Zitrone, wilde Orange, Elemiharz, Ingwer, rosa Pfeffer, Karottensamen, Mimose, Rosenholz, Guajakholz, Moschus, Myrrhe, Ambra und Bienenwachs.
Lorenzo Villoresi gräbt immer noch im mythologischen Themekreis: Er schenkt uns nach Alamut, jenem nach einer alten persischen Festung benannten Duft sowie Iperborea, für den das sagenhafte mythische Land Hyperborea Pate stand, nun Theseus. Woher der Name kommt dürfte klar sein – aus der griechischen Mythologie, ist Theseus doch einer ihrer berühmtesten Helden, welcher unter anderem den Minotaurus bezwang. Bei Villoresis Thesesus ist wieder einmal von mythologischen Ländern und Heldentaten die Rede, vom goldenen Fließ, von seltsamen Tieren und den legendären Charaktereigenschaften des Theseus, seiner noblen Gesinnung, seiner Willensstärke und Kraft. Dies alles hat Villoresi in einen als holzig-grün bezeichneten Duft einfließen lassen, der von aromatisch-exotischenen Kräutern, Zitrusfrüchten, Pfeffer, Harzen und Lederakzenten getragen wird.
I Profumi di Firenze bringen drei neue Düftchen heraus: Dolce Patchouly, Vetiver di Giava und Manto di Rugiada. Für die ersten zwei reicht es bei mir noch: Ein Patchouli von eleganter Natur kündigt sich da an, einer, der wie man liest von Veilchen, Geranium, Ambra und Zedernholz getragen wird, ein pudriger mit einer holzigen Süße. Der Java-Vetiver wird natürlich auch immer gerne zitiert, hier grün interpretiert mit würzigem Lavendel und Thymian sowie Pinie, Zedernholz und Moos für saubere Strenge und holzige Tiefe. Manto di Rugiada ist wohl ein exklusiv erhältlicher Duft und ein Bestseller in Italien: Ambrierte Harzigkeit von Opoponax und holzig-süßem Sandel in Kombination mit lichten Hesperidenfrüchtchen.
Giorgio Armani erweitert seine Armani Privé La Collection des Mille et une Nuits-Geschichte um einen Duft – Cuir Noir heißt der Neue, schwarzes Leder. Sündig hört es sich an und soll rauchig, würzig und wohl auch seidig-cremig sein. Die Noten lesen sich auch weit weniger gefährlich, aber nichtsdestotrotz furchtbar interessant: Rose, Koriander, Muskat, Guajakholz, Sandelholz, Leder, Vanille, Benzoeharz und natürlich… Oud.
Nachdem so gut wie alle anderen größeren Designer ihre Exklusiv-Linien haben, ziehen jetzt auch Dolce & Gabbana hinterher mit ihrer Velvet-Collection, die bisher wohl (noch?!?) exklusiv bei Harrods in London erhältlich ist – „designed as a tribute to the designers’ sartorial heritage and their natural ability to pinpoint the essence of Mediterranean indulgence.“
Die Düfte:
„Velvet Sublime – The inspiration for Dolce & Gabbana Velvet Sublime is the orange groves of Sicily. Velvet Sublime radiates a sun-warmed effect with a splash of Sicilian mandarin. Joyful orange blossom and neroli reveal their crisp, dewy petals.
Velvet Love – The inspiration for Dolce & Gabbana Velvet Love is the carnations of Lake Como. This fragrance’s redolent carnation flowers envelop oriental notes, giving in to an exhilarating rush of ylang ylang and pepper.
Velvet Desire – The inspiration behind Dolce & Gabbana Velvet Desire is the Renaissance period. This fragrance’s fulsome white flowers provoke an explosion of gardenia and intoxicating tuberose, whilst a hint of frangipani offers a sophisticated flourish.
Velvet Vetiver – The inspiration for Dolce & Gabbana Velvet Vetiver is the scent of the Mediterranean Summer. “Vetiver: a tantalizing scent replete with elegance and classic perfection. I wore it as a boy to feel as an adult.” Domenico Dolce. This fragrance has a classic, sumptuous cologne effect of vetiver and galbanum blended with a contemporary pique of Mediterranean fig.
Velvet Wood – The inspiration for Dolce & Gabbana Velvet Wood is lacquered wood. This rich ebony wood fragrance offers profound depth, with warm resinous notes yielding to attractive benzoin and refined black leather scents.
Velvet Patchouli – The inspiration for Dolce & Gabbana Velvet Patchouli is iconic incense. “Patchouli: the first fragrance I felt really belonged to me. It became my statement scent.” Stefano Gabbana. Velvet Patchouli is an intense, luxurious patchouli oil drenched with kephalis that cedes to a rich, musky presence.”
Hört sich testenswert an, oder? … Derlei gibt es morgen noch mehr – bis dahin alles Gute und liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Schreibe den ersten Kommentar