Die letzten Damen nehme ich mir heute zur Brust: Diese Woche stand ganz unter dem Stern der neuen Prudence-Kollektion und ich habe Euch bereits einen Großteil der Frauendüfte vorgestellt. Heute folgen nun noch No. 8, No. 9 und No. 10.
No. 8 will mir wie eine Liebeserklärung erscheinen, so schrieb ich auch bereits in unserem Shop: Eine Liebeserklärung an Frankreich, Frankreich im Spätsommer. Und eine Liebeserklärung an Parfums, französische Parfums, Frankreich als die Wiege der Parfumeurskunst. Hier ist an Ingredienzen alles vereint, der Duft ist an Reichhaltigkeit kaum zu überbieten: Farbenfroh leuchtende Blütenfelder von Rosen, Tuberosen und Jasmin, die von nasekitzelndem Pfeffer gelungen kontrastiert werden. Koriander stiftet frische, minzig anmutend, würzt aber auch auf aromatische Art und Weise. Neroli schließt sich mit Bienenhonig zusammen und sorgt für honigsüß-fruchtige Kontraste, von Zimt neckisch pudrig-scharf akzentuiert. In der Basis dominiert ganz klar Wärme: Würzig-warme süße Harze samt Rauch, von rauchig-grasigem Vetiver unterstrichen, knarzige Hölzer und cremige Vanille geben dem Duft den letzten Schliff. Auch meine ich, eine ordentliche Prise Gewürznelke in der Basis zu erhaschen, ebenso wie latent chyprierte Noten.
Auf meiner Haut zeigt sich die No. 8 anders als auf dem Teststreifen – pudrig-rauchiger, ja, ein wenig älter. Was mir vom Teststreifen entgegenwabert wirkt deutlich jünger, frischer, fruchtig-floraler, ausgewogener. Meine Hautchemie mag nicht funktionieren mit dem Duft – obgleich, vielleicht sollte ich ihn einmal tupfen. Das ist Euch ja sicherlich auch schon aufgefallen – getupft wirken manche Düfte nochmals ganz anders als gesprüht. So auch die No. 8, die ich getupft vor einiger Zeit bereits einmal himmlisch fand auf meinem Handrücken. Nun ist sie notiert – für einen weiteren Tupftest, denn so einfach gebe ich nicht auf 😉
Prudence No. 9 startet zitrisch mit deutlichen Fruchtanleihen, die ich nicht näher zu bestimmen vermag – Melone? Pfirsich? Madame Kilgour hüllt sich in Schweigen, bezeichnet sie die Ingredienzen doch ganz schlicht als Folgende: Kopfnote: Zitrusfrüchte; Herznote: Jasmin, Rose, Maiglöckchen, Früchte; Basisnote: holzige Chypreakzente, Patchouli, Vetiver, Moschus, Ambra, Vanille.
Um was für einen Duft handelt es sich hier? Ich würde sagen, wir haben es hier mit einem seltenen Sommerchypre zu tun. Chyprierte Anleihen sind nämlich sowohl auf meiner Haut, als auch auf dem Teststreifen zu entdecken, der auch diesmal etwas differiert. Ein fruchtig-floral verwobener, sacht chyprierter Duftteppich mit einer edlen, leisen, cremigen Basis und sauber-frischen Anklängen. Feminin, anziehend und sehr tragbar – und das nicht nur während der heißen Jahreszeit(en).
No. 10, der letzte Duft für die Damenwelt aus der Prudence-Kollektion, zeigt sich als klassischer Damenduft von ganz klar französischer Natur: Zitrisch glitzert es in der Kopfnote, während das Herz übervoll ist von Blüten – Ylang-Ylang, wie immer etwas exotisch und vor allem auch fruchtig-süß anmutend, von Neroli unterstrichen, Jasmin, Rose und Maiglöckchen, da haben wir sie alle beisammen. Cremig-floral, dezent betörend. Die Basis rundet erwartungsgemäß mit überaus pudrigen und verhalten holzigen Noten ab, während Moschus weiche Wärme stiftet.
Mit No. 10 hat Frau Kilgour das Rad sicherlich nicht neu erfunden – das muss man aber auch nicht (immer), wenn man einfach „nur“ einen schönen Duft für das weibliche Geschlecht kreieren möchte.
Habt Ihr schon getestet meine Lieben? Gibt es bei Euch Lieblinge? Habe ich Euch neugierig gemacht?
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Eure Ulrike.
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