… führt uns heute dank Gérald Ghislains Kollektion The Scent of Departure nach Frankfurt und nach Wien.
Frankfurt/FRA: Fruity, sparkling, and joyful with an apple twist like an Ebbelwei savoured on the typical Römerberg place. The fresh, lively and airy fragrance of a walk along Frankfurt Main riversides surrounded by magnolia and white flowers blend with the soft woody forest scents of Frankfurter Stadtwald.
Für seinen Ebbelwoi oder auch Äppelwoi ist Frankfurt bekannt, unter anderem. Daneben wäre natürlich das Bankenwesen zu nennen, dass das Stadtbild mit seinen riesigen Bankentürmen, die für internationales Publikum und bisweilen auch Flair sorgen, wesentlich prägt. Herr Ghislain hat dann wohl auch schon einige der Sehenswürdigkeiten abgeklappert, hoffentlich hat er auch ein paar der Museen und Kirchen gesehen und hat sich mal irgendwo an den Main gesetzt, vielleicht auch an einen der vielen Stadtstrände, die im Sommer zum Erholen einladen, und ist einmal in einer der vielen Apfelweinschenken eingekehrt.
In jedem Fall war zu diesem Zeitpunkt keine Gewitterstimmung, keine Finanz- oder sonstige Krise drückt FRA auf sein olfaktorisches Gemüt: Eine ganze Riege lustiger Äpfelchen mit grün, gelb und rot gefärbten Wangen tummelt sich unbekümmert in dem Düftchen, und findet sich zum überaus harmonischen Stelldichein unter einer blühenden Magnolie ein. Fruchtig, floral und frisch mitsamt einer leichten Cremigkeit zeigt sich FRA somit als gut gelaunter Begleiter für wärmere Tage. Erwartet keine philosophischen Diskurse mit Tiefgang von diesem Partner – das muss aber vielleicht auch nicht immer sein. FRA ist einfach nur und macht Freude mit einer entzückenden Magnolienblüte und dem Duft saftiger Äpfel.
Vienna/VIE (Wien): A walk from the peaceful Danube – banks full of enchanting scents of fresh mint, cut grass and water flowers – to an outdoor breakfast in the Palace garden of Belvedere. Enjoy the garden’s baroque atmosphere and the gourmand scents of Wien’s pastries, delicious with their gourmand notes of vanilla, liquorice, chocolate and coffee. A blend of scents, bewitching like a Strauss waltz at Schönbrunn Palace.
Wien wird von so vielen Menschen geliebt – zu Recht wie ich nach (bisher leider erst) einem Besuch feststellen durfte. Was für eine schöne Stadt mit ihren Kaffeehäusern, ihrer Kultur, ihrem leicht morbiden Touch nicht zuletzt auch dank ihrer wunderschönen Friedhöfe. Die Donau hat Herr Ghislain hier verwurstet genauso wie die Leckereien der Kaffeehäuser, wie er schreibt – und damit einen Volltreffer gelandet: Minze, frische, die in der Nase bitzelt, neben zart-grünen Halmen und wässrig-floralen Anklängen trifft hier auf deliziöse Süßwaren, herb-süße Lakritze, rauchig-gerösteter Kaffee, fein schmelzende Schokolade, pudriger Kakao und cremig-würzige Vanille. Was bleibt nach einer Weile erinnert mich fatal an – After Eight, jene Schoko-Minz-Leckerei, zu welcher ein Tässchen Espresso gereicht wird. Was für eine atemberaubende Kombination – und nicht nur für Gourmandliebhaber!
Ich fühle mich erinnert – an Serge Lutens‘ bildschönen Borneo 1834, den Kampfer-Schokoladen-Patchouli und an Profumums Thundra, den Schokodschungel. Ich sinniere einmal wieder darüber, dass es viel zu wenige gute Kaffeedüfte gibt – und denke an Bond No. 9 So New York, den Steffi einmal hier vorstellte, jenen Gourmand-Kaffee-Duft.
Wien muss ich wiedersehen – und wieder riechen. Ein Wiedersehen mit Wien klappt hoffentlich bald. Und der Duft, der muss natürlich auch her.
Liebe Grüße,
Eure Ulrike.
Liebe Uli,
schön geschrieb en! Und ich freue mich total, dass Du Dir die „Scent of departure“-Düfte vorgenommen hast.
An VIE versuche ich mich gerade, Gourmand-Düfte sind idR nicht so mein Ding. Was mich allerdings sehr verwundert, ist Deine Assoziation mit „Profumums Thundra, den Schokodschungel“
Für mich ist Thundra total erdig und hat keinerlei Assoziation mit Schokolade. Den Borneo versteh ich eher, aber Thundra? OK, ich werde sie nebeneinander testen. Vielleicht geht mir dann ein Licht auf, was Dich an einen Schokodschungel denken läßt.
LG, Margot
Ja, liebe Margot, ich dachte, ich rezensiere sie mal. Trotzdem hier außer Dir leider keiner geantwortet hat dachte ich mir, dass es vielleicht einige interessiert. Die Düftchen sind ja jetzt nicht soo einfach zu bekommen mit dieser Flughafenlösung und wenn man hier dann schon mal was drüber gelesen hat wagt man vielleicht auch den Blindkauf – ob nun selbst oder durch einen „Gesandten“ 😉
Thundra empfinde ich schon als schokoladig-kakaoig, yep. Erdig ist der auch, na klar – das ist ja auch der Dschungel 😉 Aber ansonsten entdecke ich da durchaus gewisse Ähnlichkeiten, auch aufgrund der minzigen Noten. Aber VIE ist natürlich ein Gourmand, was Thundra nicht wirklich ist.
Liebe Grüße,
die Uli.
Hallo Ihr zwei – ich bin in letzter Zeit nicht geflogen – hatte aber liebe Menschen, die mir VIENNA kauften. Und von Istanbul habe ich eine Abfüllung. Beide gefallen mir sehr gut. An der Budapest-Probe schnuppere ich noch unschlüssig – wirklich schwer zu greifen der Duft. Die „deutschen“ Düfte reizen mich schon, aber im Moment ist kein Gesandter unterwegs;-)
Liebe Grüße
Christiane
@Christiane: FRA hätte ich zum Testen noch im Angebot
LG, Margot
Ich hätte MUC im Angebot 🙂 Und auf die lieben Menschen, die mir VIE mitbringen warte ich noch.
Liebe Grüße,
die Uli.
Sehr schöner Bericht.
Dankeschön, liebe Peggy!