Sommerfrische
Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in die Fülle der Gräser.
Weil’s wohltut, weil’s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und laß deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiß dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.
(Quelle)
Vielleicht geht es Euch ja auch so wie mir. So langsam wäre es höchste Zeit für den Sommerurlaub. Was Joachim Ringelnatz in seinem Gedicht „Sommerfrische“ humorvoll beschreibt, ist sicherlich eine recht gute Vorstellung von Entspannung: einfach nur im Gras liegen, unter einem Strohhut und sich keine Gedanken machen müssen, was man noch zu erledigen hat. Und da der Sommer naht, dachte ich, es wäre Zeit einmal Miller Harris‚ Cœur d’Été zu besprechen, das Sommerherz.
Frisch aufgesprüht überwältigt mich Cœur d’Été mit einer Wucht aus Flieder- und Akaziennoten, Heliotrop tut sein Übriges zur Blütenpracht, eine Ahnung von Banane zudem im Hintergrund.
„Herz des Sommers“ trifft es aber auch ganz gut, denn das ist kein zartes, frühlingshaftes Blütendüftchen, sondern ein frühsommerlich-reifer Duft, die Blüten sind voll ausgewachsen, gerade der Kakao und die Banane geben ihm diese süßliche Reifeassoziation mit. Auf der Haut kommen letztere Noten gut zur Geltung, das Süßholz lässt sich für mich leider nicht ausmachen, obwohl ich ein großer Lakritzefreund bin. Auf der Haut präsentiert sich der Duft sehr viel schöner und ausgewogener, er ist nur sehr dezent süß und leicht. Wirklich ein toller Sommerduft, der auch an heißen Tagen sicher nicht zu schwer daherkommt. Also meine Damen, wer auf vor allem auf Flieder und Akazie steht, sollte sich an Lyn Harris‘ Kreation einmal versuchen!
Die Duftnoten: Flieder, Cassia (Süße Akazie), Heliotrop, Kakao, Banane, Süßholz (Lakritze).
Liebe Grüße von
Harmen
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