Wenn mich meine schwer eingerosteten Französischkenntnisse nicht völlig im Stich lassen, müsste das Parfum zu Deutsch „Das geliebte Sein“, „Das geliebte Wesen“ heißen. Divine haben ja auch mit ihrem Firmennamen bereits eine himmelhohe Messlatte gelegt. Ob der Duft nun göttlich ist und man sich nach dem Auftragen als geliebtes Wesen fühlt oder diesen einem solchen zumindest schenken würde, versuche ich heute herauszufinden.
„L’Être Aimé Homme“ wurde mit einer Vielzahl an Ingredienzen versehen; angegeben sind folgende: Kopfnote: Bergamotte, Lavendel, Ingwer, Basilikum; Herznote: Sellerie, Kardamom, Sand-Strohblume; Basisnote: Labdanum (Zistrose), Sandelholz, Patchouli, Vetiver
Ein erster Riecher am Duftstreifen lässt mich recht deutlich Basilikum, Lavendel und Sellerie ausmachen. Sehr würzig, dieser Kerl. Auf der Haut erhalte ich einen frischen Auftakt, der nur wenige Sekunden anhält. Sofort drängen sich die würzigen Noten hervor, von denen Lavendel am eindeutigsten wahrnehmbar ist. Sellerie und Basilikum geben dem Ganzen eine „gemüsige“ Richtung, welche wiederum vom im Untergrund schwelenden Sandelholz abgerundet wird. Am ehesten erinnert mich der Duft an The Different Companys „Sel de Vétiver“, wobei mir der Divine hier besser gefällt.
Ein unkonventioneller Duft, ohne Frage, mit einem würzigen Schwerpunkt. Ich stimme auch der Zuordnung „Homme“ zu, wobei die weiblichen Fans von „Sel de Vétiver“ hier unbedingt mal hineinriechen sollten. Ich sehe bei diesem Duft einen reiferen, klassisch gekleideten und ebenso kultivierten Mann, der kostspieligen Hobbies nachgeht. Für meinen Geschmack hätte der Duft etwas frischer ausfallen dürfen, aber zweifelsohne haben wir es hier mit einer ausgewogenen und wohltemperierten Komposition des Parfumeurs Yann Vasniers zu tun, den wir bereits von Kreationen für Comme des Garçons und DelRae Roth kennen.
Es grüßt aus der Würzegalaxie
Harmen
Schreibe den ersten Kommentar