Liebe Freunde, der Sommer ist nicht mehr allzu fern, und auch in den letzten Wochen sind die Temperaturen hin und wieder in beträchtliche Höhen geschnellt. Vielleicht ist es so langsam an der Zeit, sich mit Sommerdüften einzudecken. Ein hier bislang noch nicht besprochener Duft ist Acqua di Biellas „Baraja“. Natürlich war ich erst einmal neugierig, was der Name wohl bedeuten mag. Sehr schnell kommt man dahinter, dass es sich bei „baraja“ um das spanische Wort für „Kartenspiel“ handelt. Auf der Herstellerseite hingegen findet man eine andere Erläuterung, weswegen wir das Kartenspiel einfach wieder vergessen können. Baraja ist ein Dialektwort für die Hochebene Baraggia, die u. a. zur Provincia Biella gehört und ein Naturschutzgebiet ist.
Den Duftschöpfern von Acqua die Biella schwebte also genau diese Gegend vor – und wie auf deren Seite weiter zu lesen ist – die wilde Savanne, wo es scheint, als sei die Zeit stehengeblieben, eine Ebene vor dem beeindruckenden Hintergrund der Alpen. Dort wachsen Heidekraut und Wacholder und ein intensiver Geruch von Erde weht durch die Stille dieser ockerfarbenen Landschaft.
Unter dem Eindruck dieses inspirierenden Naturbildes teste ich nun den Duft selbst. Als Inhaltsstoffe wurden im Kopf Zitrone, Zedernholz und Limette angegeben und von diesen wird man auch sogleich empfangen. Ein Duftverlauf macht sich auch nach einer Weile nicht wirklich bemerkbar. Die Herznoten Zimt, Kumin, Kardamom, Muskatnuss und Iris lassen sich für mich eigentlich gar nicht auseinanderbringen. In der Basis wartet würziger Vetiver, Patchouli und Ambra. Ich kann grob gesagt drei Hauptaspekte dieses Dufts ausmachen: eine zitrische Frische, eine starke Würze und leicht holzige Noten.
Genau der richtige Duft für einen heißen Sommertag: er ist kräftig, linientreu, frisch und gleichzeitig würzig, kein schüchternes Zitrönchen, sondern eine klare Ansage – meiner Meinung nach eher ein klassischer Herrenduft, der ab 40 sicher souveräner daherkommt als zuvor, keineswegs altmodisch, aber deutlich erwachsen. Da ich meine kindischen Späße noch nicht aufgeben möchte, wird „Baraja“ ein paar Jahre zurückgelegt.
In sommerlicher Vorfreude grüßt
Harmen
Herrenduft ???
Schade!
Die Beschreibung hat mich aufhorchen lassen – aber vielleicht sollte ich ihn doch mal probieren, schließlich liebe und trage ich den Versilia Platinum von Profumi del Forte ja auch ????
liebe Grüße
Hallo Angelika,
tendenziell hätte ich da eher auf einen Männerduft getippt, aber diese Einteilung gibt es ja bei guten Düften gar nicht 🙂 Also ruhig mal testen.
Viele Grüße zurück!
Harmen
Huhuu liebe Angelika, wenn Du den Vetiver-Rhabarber von Profumi magst (den ich auch liebe) solltest Du auch den Sel de Vetiver von TDC probieren – kennst Du ihn?
Ansonsten: Ich habe Baraja, meine Mutter trägt ihn ebenfalls. Für mich einer der schönsten und nun, elegantesten, erhabensten Hesperidenklassiker für den Sommer. Für beide Geschlechter tragbar. Ich finde ihn ganz toll.
Liebe Grüße,
Ulrike.
Ja, liebe Ulrike,
der Sel de Vetiver ist auch nicht schlecht und geht eigentlich immer für mich, bleibt aber im Vergleich zum Platinum ein wenig flach.
Paltinum zeigt bei mir gar nichts von Zitrus oder Rhabarber, sondern ist purer Pinienwald am Atlantik im August – und das ist eben Urlaubsfeeling pur. Daran kann ich mich einfach nicht satt „riechen“ und meiner Tochter geht es ganz genauso.
Die Frage ist nur, behagt sowas den Herren an unserer Seite????
Ich trau mich nicht zu fragen 😀
einen schönen Tag und liebe Grüße
Du hast Recht liebe Angelika, der Sel ist, ich würde nicht sagen flach, aber in jedem Falle weniger komplex. Sel ist – Strand. In Dänemark und wolkenverhangen. Und Salz auf der Haut. Platinum bezieht noch das halbe Land und dessen Landschaft mit ein. Und ist nicht Skandinavien, nebenbei bemerkt 😉 Deine Pinienassoziation kann ich gut nachvollziehen 🙂
Und – ob man (immer) für DIE ANDEREN duften muss? Meine Katzen finden mich immer gut, egal wie ich rieche 😉
Liebe Grüße zurück und ein schönes Wochenende,
Ulrike.